Ich habe mir die Regelsektion durchgelesen und finde, dass einem dort weitestgehend freie Hand gelassen wird wie man seinen Kreuzzug führt. Dazu ein paar Gedanken:
Zuallererst ist ein Kreuzzug eine persönliche Geschichte, und keine koordinierte Kampagne im klassischen Sinne, sodass die Spieler eigentlich unabhängig voneinander operieren, aber letzendlich durch z.B. Zugehörigkeit zur selben Spielergruppe eben regelmäßig aufeinandertreffen.
Niemandem wird vorgeschrigben, gegen wen er spielen MUSS, weil z.B. er "dran" ist, oder ein Planfeld auf einer Kampagnenkarte angegriffen wird. Einen Kreuzzug kann man auch gegen Spieler außerhalb dieser Gruppe führen, wenn es einem denn so beliebt.
Die Regeln legen fest, wie sich die Armee entwickeln soll, wie sich ihre Kosten steigern, und wie sie gegen "schwächere" Armeen gebalanced wird. Die Einkaufbeschränkungen für neue Einheiten und Ausrüstung finde ich jetzt auch nicht sonderlich restiktiv, und die Würfel-Tabellen haben teilweise auch ihre eigenen Beschränkungen, wenn man lieber wählt, als zu Würfeln.
Die Missionen und ihre Gewinnboni bilden auch ganz stimmig ab, was eine Kreuzzugsstreitmacht tatsächlich aus der Schlacht mitnehmen.
Da auf Machtpunkte zurückgegriffen wird, ist es in den allermeisten Fällen unerhbelich, welche Ausrüstung die modelle Tragen. Dies befreit einen beim Bau und der Gestaltung der Einheiten. Auf der anderen Seite ist die Einheit dann auch an diese Ausrüstung gebunden, es sei denn, mann ändert etwas mit Materialanforderungen. Hier wird Listenoptimierung auf der Modell-Ebene bestraft; Stattdessen wäre es besser, sich alternative Ausrüstungen als neue Trupps hinzuzufügen, da diese nur einmalig bei der Anschaffung kosten, und nicht ziwschen jedem Gefecht.
So gibt es dann z.B. nicht einen Devastor-Marine "Bruder Chlodwig" in 5 verschiedenen Ausführungen, sondern den "Trupp Chlodwig" mit Schweren Boltern, dann einen "Trupp Balduwyn" mti Laserkanonen usw., die alle ihre eigene Entwicklung durchmachen.
Was mich zum nächsten Gedanken bringt: Wer einen Kreuzzug in vollem Ausmaß beteiben will, sollte sich auf viel papierkram einstellen.
Zuerst kommen die Erfahrungspunkte und Aufwertungen, die einem von den Regeln verlangt werden. Dies ist ein gewisser Verwaltungsaufwand, der vor und nach jedem Spiel betrieben werden muss, und auch zietnah erfolgen sollte, bevor etwas in vergessenheit gerät, und die Streitmach auf einmal nicht mehr "regelkonform" ist.
Dann kommt der wichtige Teil: Das verfassen eine Chronik. In den Druckvorlagen wird einem schon etwas Platz hierfür eingeräumt, aber mehr als Stichpunkte passen dort nicht hinein. Diese Stichpunkte auszuschmücken und Nachzuerzählen gibt dem ganzen mehr Leben, und so wird aus "Trupp Chlodwig mit den Schweren Boltern" "Trupp Chlodwig - genannt Schnitter", die als letzte eine Evakuierung von einem von Xenos überranten Planeten standhielten, und so den Rückzug ihrer Ordenbüder deckten, die einer Bande von marodierenden Chaoskultisen herbe verluste bereiteten, die mit gnadenlosem Dauerfeuer die Lufüberlegenheit ihrer Feinde brachen.
Ob und wie man dies genau Verfasst, sein einem selbst überlassen, man sollte aber immer auch die Verluste und Niederlagen verarbeiten, sonst kommt man narrativ in Space-Wolf gefilde....
Und nochwas: Hausregeln halte ich für mehr als Kontraproduktiv, da sie ultimativ verhindern, seinen Kreuzzug gegen Spieler "von Außerhalb" zu führen, die nicht den Vor- oder Nachteile der Hausregelungen unterworfen waren, und deren Entwicklung nun scharf von der eigenen, "gemoddeten", Version abweicht. Wie anfangs bemerkt, geben einem die Regeln genug spielraum, sodass ich auch keinen Bedarf an "Anpassungen" sehe.
(Es sei denn, man zieht das ganze als Liga auf, und hat niemals vor, gegen "Außenseiter" mit seinem Krauzzug zu Felde zu gehen...)