Autor: Dan Abnett
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 418 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Catherine Beck
Preis: 8,99 €
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-53387-5
Einleitung:
"Blutiger Pakt" ist der mittlerweile 12. Teil der "Gaunts Geister"-Reihe, alle aus der Feder von Dan Abnett. Da ich sowohl alle vorherigen Teile, als auch Dan Abnett an sich sehr gut finde, waren meine Erwartungen an dieses Buch natürlich entsprechend hoch. Ob sie erfüllt wurden? Man wird sehen. Kommen wir jedoch zunächst einmal zur
Inhaltsangabe:
Nach Hinzerhaus wurde das Erste und Einzige von Tanith von der Front abgezogen und ist seit nun mittlerweile zwei Jahren auf Balhaut stationiert, wo es seitdem Garnisonsdienst verrichtet.
Gaunt soll eigentlich einem neuen Regiment bei der Ausbildung beistehen, doch da wird er in die Bereichsleitung des Kommissariats gerufen. Diese hat einen übergelaufenen Blutpaktanführer in Gewahrsam, welcher seine Geheimnisse nur einem preisgeben will, nämlich Ibram Gaunt.
Doch noch während Gaunt versucht herauszufinden, ob man dem Gefangenen vertrauen kann, schlägt der Erzfeind zu. Ein Spezialkommando hat sich auf Balhaut eingeschlichen und ehe er sich versieht, muss Gaunt alle Bedenken bezüglich des Gefangenen fallen lassen und stattdessen alle imperialen Institutionen misstrauen.
Eine wilde Jagd beginnt.
Meinungen und Kritik:
Wie von Dan Abnett gewohnt, baut sich die Geschichte über verschiedene Handelsstränge auf, welche mehr oder weniger miteinander verflochten sind.
Da wäre zunächst die Jagd der Philia des Blutpaktes auf den Gefangenen des Kommissariats und die damit verbundene Flucht Gaunts vor eben dieser.
Hier erfährt man einiges aus Gaunts Vergangenheit, vor allem natürlich bezüglich seiner Taten während der Eroberung Balhauts. Außerdem wird hier auch ein Handlungsfaden aus dem letzten Roman „Die Jago Mission“ in Form von Wes Maggs und der Dame im Schwarzen Kleid fortgesetzt.
Auch sehr interessant sind hier die Einsichten in die Methoden, den Aufbau, die Motive und den Glauben des Blutpaktes.
Schlussendlich bekommt man auch noch ein paar Eindrücke von den Menschen auf Balhaut, welche versuchen ihr Leben nach dem Krieg und während des Neuaufbaus auf die Reihe zu bekommen.
Ein insgesamt sehr interessanter und actionreicher Handlungsstrang, der eigentlich kaum Wünsche offen lässt.
Der zweite große Handlungsstrang dreht sich um die Geister, welche im Zuge der zwei Jahre Garnisonsdienst gegen Langeweile und Lethargie ankämpfen.
Hier bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht. Das wirkliche Geister-Feeling kommt irgendwie nie so richtig auf. Keine wirklich große Action
mal abgesehen von dem Kampf von Rawnes Truppe im Club
keine spannenden Schleicheinlagen und ein ratloser M'Koll (was an sich schon sehr enttäuschend ist).
Ich meine wir reden hier von M'Koll, den Besten der Besten, wenn es ums Spähen und Fährten lesen geht. Und der lässt sich von ein wenig magischem Schnee an der Nase herumführen?
Auch wird hier kaum tiefer gehend auf die einzelnen Charaktere eingegangen. Sehr schade, vor allem, da hier einiges möglich gewesen wäre. Positive Ausnahme: Die traurige Geschichte um Dok Dorden und Zweil.
Drum herum werden noch einige weitere Charaktere in die Geschichte eingebunden. Leider erfährt man auch hier nur sehr wenig über beispielsweise Kommissar Edur oder Inquisitor Rime, obwohl beides Charaktere mit viel Potential gewesen wären.
Am Ende kreuzen sich alle wichtige Stränge im Finale. Hier hat man irgendwie das Gefühl, dass dem Autor die Zeit und die Blätter ausgegangen sind.
Die Geister bekommen einen neuen Marschbefehl und irgendwie scheint dieser mit den Vorkommnissen in diesem Buch zu tun zu haben. So wirklich klar werden aber weder Warum noch Wieso.
Der Epilog schließlich ist noch mal ein richtig netter Einblick in Gaunts Vergangenheit.
Fazit:
Meiner Meinung nach kein schlechtes Buch an sich, aber leider eines der schlechteren Bücher der Reihe. Das mag jedoch an den hohen Erwartungen meinerseits liegen.
Wer die Reihe mag, der sollte sich auch dieses Buch besorgen, vor allem weil man vieles Neues zu Gaunt und dem Blutpakt präsentiert bekommt.
Wer allerdings mit den Geistern bisher schon wenig anfangen konnte, dem rate ich einen Bogen um dieses Buch zu machen. Selbiges gilt für diejenigen, die Schlachtenaction oder geistertypische Schleicheinlagen erwarten.
Abschließend sei angemerkt, dass dies meine erste Rezension ist und es schon ziemlich lange her ist, dass ich das letzte Mal ein GG-Roman in den Händen hatte. Kleinere Schnitzer möge man mir also verzeihen. Kritik ist natürlich trotzdem gerne gesehen
Mit freundlichen Grüßen,
Archaon