Kommentare zu "[Malaxis] {Descansos} – Flügellos"

Aloha

Was schmerzt am Editieren? Das viele, gnadenlose Kürzen...
Zumindest wenn erst drauf los geschrieben wird und danach das Wortlimit eingehalten werden soll.

Die Inspiration hierfür findet sich zum Teil im Forum, zum Teil basiert es auf einem Kommentar zu William Kings Büchern und auf einer alten Idee meinerseits, die ich seltsamerweise synchron mit dem zuvor erwähnten Herrn hatte, ohne je die Bücher gelesen zu haben. Nachdem, was ich bisher dazu erfahren habe, wollte ich allerdings eine etwas ernstere Note mit hineinbringen.

Da es eigentlich als ausführlichere Fassung geplant war, bin ich mir (mal wieder) nicht sicher, ob ich es nun zu kryptisch gestaltet habe.

Hier habt ihr die Gelegenheit zu fluchen oder mich mit Fragen zu löchern. Vielleicht beantworte ich sogar einen Teil davon.

Dank geht an Mr. King zwecks der Verfeinerung der Idee und an Black Fist, wegen der Beihilfe zum Titel und Lektorenarbeit.

Nun... ich bin etwas überrumpelt, muss ich gestehen.
Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, wie ich darauf reagieren soll... hätte ich doch mit fast allem gerechnet, nur nicht mit so etwas. Es gibt immerhin Kritik, KRITIK und "Kritik". Oder auch: Meinungen und Meinungen.

Was tun mit Kritiken, die keine sind, oder mit der überraschenden Begeisterung eines Lesers, dessen Ansichten ich bisher immer als fundiert erlebt habe.

Perfekt ist es sicher nicht (ist das ein Werk jemals?), aber weil es eines meiner spontanen Experimente ist, freut es mich, dass es zu gefallen weiß. (Insbesondere, da es "unkonventionell" ist. Diese Angelegenheiten sind meist noch etwas stärker geschmacksabhängig. )

In dem Sinne ganz schlicht: Danke.

Endymion: Es sind zwar nur zwei Worte, aber es ist schon beeindruckend, was die einem geben können. Vielen Dank.

Epi: Auch an dich natürlich, und keine Bange: Für mein befürchtet-erwartet-erhofftes Sezieren ist (wie immer zuverlässig) jemand anderes zuständig.

Zwecks weiteren Infos und Einblicke hilft es vermutlich, wenn ich Nazdregs Fragenkatalog angehe...

So geschrieben, so getan:

Zuerst zur Orchidee. Vielleicht hat Gambler einfach das entsprechende Buch gelesen und muss nicht spekulieren, allerdings stimmt deine Einschätzung, Nazdreg. Das Gift dieser speziellen Orchidee ist giftig, jedenfalls für die spezielle Physis der Marines. Ursprünglich hatte es bei King eher unangenehme, aber vergleichsweise harmlose Auswirkungen. Es überforderte die Neutralisationsfähigkeit des betreffenden Organs und führte zu Lähmungserscheinungen und bei Ragnar zu einem Effekt namens „Synästhesie“. Soll heißen, Farben 'hören' und Töne als Farbe sehen und derlei. (Was ihn natürlich nicht daran gehindert haben soll, den angeheuerten Möchtegernkiller zu schreddern, aber das ist ein anderes Thema.)

In meinem Fall wurde dieses Gift verändert/verstärkt und zu einer ganz anderen Kategorie von potentiell politischem Druckmittel. In beiden Fällen steckt dahinter ein Inquisitor. Soviel zur Frage, wer sie ist. Ich habe in ihrem Fall keinen Namen geliefert, da ich in der Anfangsphase keinen hatte und inzwischen glaube, mit dieser Lücke selbst ein Zeichen zu setzen.

Wer hält wen gefangen?
Direkt gesehen, ist die Inquisitorin aktuell ein „Gast“ der Sin Crows.

Warum hat einer das Gefängnis nicht selbst konstruiert?
Abgesehen von der ganz realen Tatsache auf einem Schiff gefangen gehalten zu werden: Sie ist eine Fanatikerin, mit einem allgemeinen Hass auf alles Nichtmenschliche und einem (persönlichen) Fokus auf Astartes. Ihr Kerker besteht zugleich in ihrer Blindheit in diesem Punkt und bisherigen Unfähigkeit die Grauschattierungen und Folgen zu sehen. Es ist eine Sache in der Theorie etwas zu planen und eine ganz andere, danach mit den Konsequenzen zu leben. Zumal sie diese elementare Abscheu und den Drang zur Machtdemonstration meiner Vorstellung nach, von ihrem Mentor einfach übernahm, ohne sie je zu hinterfragen. Astartes waren für sie einfach ein etwas entferntes, theoretische Konstrukt, als Feindbild aufgebaut und jenes liebevoll gehegt.

Muhun hätte auch auf Vergeltung (z.B. dem Sühnetod der Inquisitorin) bestehen können, anstatt wie geschehen zu handeln. In der Philosophie des Ordens geht es um Motive und Intentionen, sowie das Verständnis derer, um angemessen Position beziehen zu können. Jede Handlung setzt voraus, die möglichen Folgen zu bedenken und ob jene nicht sogar schwerwiegender wären, als das vorausgehende Ereignis. Es war allein Muhuns Entscheidung als Cybot weiter zu existieren, obwohl das aus seiner (und Ordens-) Sicht in der Tat einem Gefängnis gleichkommt. Auch das war eine Entscheidung aus Überzeugung, aber er konnte sich entscheiden. Sein oder ihr Tod hätte aus seiner Sicht nichts verändert oder verbessert, oder gar abgeschlossen. Nachdem er allerdings ganz persönlich betroffen ist, wird es natürlich schwerer sein, die Ordensforderung zu Vergeben auch tatsächlich umzusetzen. Im Grunde hat er beiden Zeit zum Nachdenken mit seinem selbst gewählten Gefängnis erkauft.

Meine momentanen Rechnerprobleme haben das ganze hier zwar etwas verzögert, trotzdem will ich noch antworten:

Zitat von Toshiro

Dennoch eine schöne Kurzgeschichte, wo man aber merkt das du mindestens die Hälfte wegkürzen musstest.

Soviel war es gar nicht. Einzelne Sätze, oder interne Charaktereinblicke. Ich hätte zwar durchaus wesentlich mehr dazu schreiben können, das ist wahr. Dennoch gefällt mir der komprimierte Stil, den es nun besitzt, irgendwie.

Wenn Epi schon Zitate anspricht, in dem Sinne:
(Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.)
- Antoine de Saint-Exupéry

Mir ist durchaus bewusst, dass es dadurch für euch, als Leser, wesentlich komplizierter wird. Allerdings ist das vermutlich auch ein Tick, den ich nicht mehr werde loswerden können… dafür schreibe ich zu gerne Mosaike, statt Bedienungsanleitungen. (Die zwar manchmal in ihrer vertrackten Komplexität auch beinahe poetisch sein können, aber ihr versteht, was ich andeuten will. )

Zitat von Toshiro

Kannst ja die ungekürzte Fassung bei deiner Descanos Sammlung reinstellen.

Wie meinen? Meinst du das „Horologium“? Das Etikett „Descansos“ an sich dient nur als Topic-Marker, um die Geschichte als über meinen Orden handelnd zu kennzeichnen.

Zitat von Nazdreg

Ah ok, dass Muhun ein Cybot wird, wusste ich nicht. Und dass er einer Inquisitorin gegenübersteht/sitzt auch nicht.

Rückblick, oh du Teufelei, aber stimmt: Wenn ich es nun nochmals lese, kommt es mir ebenfalls zu wage vor. So als könnten die Andeutungen zu ihrer Identität zu leicht falsch interpretiert werden. Nun, es ist eben, wie es ist. Vielleicht macht es das überhaupt erst spannend, nur eine grob skizzierte Leinwand vor sich zu haben und das Bild selbst ausfüllen zu können?

Alternativ gelingt es mir einfach nicht immer, etwas das in meinem Kopf vollkommen klar ist, auch dementsprechend zu transportieren. Sucht es euch aus.

Was Muhuns Schicksal angeht, dachte ich eigentlich trotz des weiten Beschreibungsorbits genügend Hinweise gegeben zu haben.

Zitat von Nazdreg

Daraus schließe ich, dass das also an sich ein Ausschnitt ist?

An sich hatte ich nicht vor, das weiter auszuführen. Es sei denn, es packt mich nochmal, oder es wird gewünscht.

Zitat von Toshiro

Nicht das ich dich jetzt nötigen will.
*unterschwellig zum Schreiben anpieks*

Natürlich nicht.

Mal sehen, was ich tun kann und sich ergibt. Alle meine Schnipsel und so weiter, sind zwar nun auf einer Festplatte außerhalb meiner Reichweite. Wenn ich Glück habe, kann ich dennoch an einer Art "Geschmacksprobe" weiterarbeiten.