Beiträge von Nytaine



    Wie die Brandung an zeitfernen Gestaden schwoll das Tosen der geifernden Menge erneut ein letztes Mal an, donnerte über den entweihten Sand hinweg und flachte in atemloser Erwartung wieder ab. Die Meute feierte in ekstatischer Selbstvergessenheit ihre Sündenspirale, wie nur Süchtige danach lechzen konnten. Leid zog Leid an, Blut rief neues Blut zu sich und Gewalt konnte nur neuen Schmerz nach sich ziehen. Mensch, Xeno und Ketzer in voyeuristischer Eintracht vereint, alle gemeinsam gierend nach Tod, solange es nicht der eigene war – welch bitteres Gleichnis.


    Ich schluckte krampfhaft, um den bitteren Geschmack von der Zunge zu bekommen, obwohl dies seit langem keine Wirkung mehr zeigte. Inzwischen hatte ich es aufgegeben, die zahllosen toten Seelen zu zählen, die ich dem Seelenfluss überantwortet hatte. Mein Gürtel und meine Taschen waren voll von Knochen, die ich später mit ihrer Geschichte versehen würde. Nicht jedoch mit den Namen. Es war wenig weise verdammte Seelen in den eigenen Fußspuren zu sammeln, indem man ihren Namen rief. Viele der Toten, die ich selbst ins Lager trug oder die auf anderen Wegen hierher fanden, waren geschändet worden. Ich hatte das würdelose Treiben beobachtet. Sie Trophäen nehmen sehen, herausgerissene Herzen in die Ränge werfen und unter stinkenden Stiefeln zertrampeln, ebenso wie meine Hoffnung, jener Seele Frieden schenken zu können. Begriffen sie denn nicht, was ihr Tun für uns alle verhieß? Welch erbitterte Macht sich in ihrem Nacken versammelte, sahen sie die Schemen in ihrem Augenwinkel nicht – unter Qual gestorben, ihr Körper entehrt und an diesen Ort gebunden?


    Noch mit den letzten Ascheflocken der Principalis auf den Lippen, rieb ich mir mit der flachen Handfläche ermüdet über Auge und die alte Narbe auf meiner Wange. Als ich dann das frische Blut auf meiner Hand bemerkte, war es wahrlich zu spät. Stammte es von ihr? Wessen Blut auch immer, es dürfte einen makabren Kontrast zu dem blauen Wellenmuster bilden, das meine andere Gesichtshälfte bedeckte. Vielleicht war es nur rechtens, wenn uns dieser Ort zu Monstren werden ließ. Karikaturen der Zwietracht. Was mir jedoch das Herz vergällte, war das Wissen, all das hier würde wiederkommen.


    In diesem Moment trugen sie den Templer herbei, dessen Gesicht ich noch gut aus den letzten Erinnerungen der Frau kannte. Ihr Mörder, und im Kern doch nicht ihr Feind. Sie hatte ihm selbst nicht gezürnt, wie ich wusste. Ein weiterer Fackelträger der Hoffnung, der an seinem eigenen Blut erstickt war. Ich fühlte Erleichterung darüber, dass ihr wenigstens diese Erkenntnis erspart blieb, war ihr Herz doch bereits genug vergiftet ins Zwielicht eingegangen. Jedes Lebewesen mit einem gewissen Grad an Intelligenz war fähig Schuld zu generieren, oder aber – sie zu vermeiden. Die Verantwortung lag allein bei einem selbst. Die unsere bestand darin, diese Schandschalen zu zerbrechen und die Spirale der Schuld aufzulösen. Ich wusste, was von mir erwartet wurde. Zögern kam mir nicht in den Sinn, und doch forderte dieser Wahnsinn schleichend seinen Tribut. Zuletzt besaß alles den Geschmack von Asche.



    ... oder: "A murder of crows they call us / But we don't do no killing. /
    We're not daft, we sit and wait / When something else is willing." [Dean Farnell]


    In aller Kürze das aktuelle Projekt vorgestellt:


    [Die Thematik]
    TEAM – Toll, Ein Anderer Macht's? Von wegen! Diesmal erwarten wir volle Symbiose von euch, ein Tandem-Projekt:
    Zwei Schreiber schließen sich zusammen und treten unter einem thematischen Banner gegen andere Teams an.
    Nichts für sozialscheue Kellerhöhlenbewohner. ;)


    *Etwas, das grob zum Thema "Ein Festmahl für die Krähen" passt, und Hauptsache im Team.


    Zwar wurde der Modus Operandi für euch entschieden, doch die Geschichten schreibt ihr!


    [Der Umfang]
    Beschränkt auf vier (in Zahlen: 4) Kapitel. Wobei diese in den Teams fair aufgeteilt werden müssen, d. h. jeder Partner jeweils zwei.
    Formel: 1 Kapitel = ½ bis 1 Seite x 2 für jeden, so ingesamt 4 Kapitel am Schluss.


    [Der Zeitraum]
    Start ist sobald die Teams stehen, Zeit ist bis alle ihre Kapitel haben. (Spätestens Ende July ist aber auch hier Einsendeschluss.)
    Bitte die Teams im Orga-Thread anmelden, wer mit wem und Bestellung für's Büffet. ;)


    [Die Juroren]
    JimmyPopCFH, der alte Mann und das Forum
    Nazdreg, der poetische Wüstennomade


    Unsere ehrenwerten Freiwilligen, die alle Geschichten lesen und ihren Favoriten (mit kurzem Kommentar warum und überhaupt) vorstellen werden.


    [Kürzel für die Geschichten]=>[Krähen]

    Die neue Version ist oben zu begutachten. Da sich außer Nazdreg keiner mehr zu Wort gemeldet hat, nehme ich an, es gibt keine weiteren Einwände?


    Fühlt sich in der neuen Fassung jemand mehr angesprochen (der zuvor einfach keinen "Wall-o'text" schreiben wollte)? ;)

    Wie ihr sicher bemerkt habt, ist die Ankündingung wieder unten. Dafür darf und kann es gern als Organisationsthread fungieren.


    Allgemeiner Konsens scheint ja zu sein: 5 Kapitel für jeden Schreiber wären zuviel.
    Sind 3 Kapitel für jeden in Ordnung? Weitere offene Fragen oder Vorschläge? Momentan ganz sein lassen?

    Wie Nightpaw schon sagte, ist es vielleicht etwas zu groß gedacht. :zwinker:

    Mit Verlaub, nein. Ist es nicht.


    Ein paar Fragen...


    Ist es mehr Arbeit eine Geschichte zu schreiben, als kunstvoll eine Miniatur zu bemalen? Warum?
    Empfindet ihr es auch als Zumutung, wenn ihr für einen BoB einen ganzen Trupp bemalen sollt?
    Warum schreiben manche hier im täglichen Forenbetrieb freiwillig (!) halbe Essays, aber für eine ordentliche Geschichte ist der Aufwand plötzlich zu ambitioniert?
    Soll ich mal hochladen, was ich innerhalb einer halben Stunde Bahnfahrt vorgeschrieben habe und danach nur etwas erweitert/korrigiert?



    Es erwartet keiner von euch alles an einem Stück niederzuschreiben. Zwei Sätze hier, ein Absatz am nächsten Tag, morgen dafür nur Rechtschreibungskontrolle und so weiter. Dann noch Dialog- und reguläre Absätze und eine digitale Seite ist schneller voll, wie euch lieb sein kann. Mal ehrlich, Fließtext randvoll und lieblos in die Seite gepresst, ist auch häßlich.


    Deswegen bin ich auch immer noch kein Freund von festen Deadlines mit Datum. So kann jeder entscheiden, wie er sich seine Zeit und Kreativität am besten einteilt, damit es nicht in Stress und Nötigung ausartet. Wenn das allerdings mit Datum gewünscht wird, beuge ich mich der Mehrheit.


    Allerdings gebe ich zu, ich hatte da einen blinden Fleck beim Verfassen. Ich ging von der folgenden Formel aus 1 Kapitel = ½ bis 1 Seite x 5 für jeden, so ingesamt 10 Kapitel am Schluss. So entschuldigt bitte und ich editiere das später oben ein. Wenn es sein muss, bin ich auch mit nur 3 (lieber 4) Kapiteln für jeden einverstanden.


    Nightpaw:

    Zitat

    aber (...) ich finde, Ihr habt das der Gemeinschaft ein wenig zu sorglos hingeworfen.

    Stimmt. Das hat also nichts mit Phantasie oder Tomaten zu tun, ich habe es offenbar nur für Neuleser zu schludrig formuliert. ;)


    *Etwas, das grob zum Thema "Ein Festmahl für die Krähen" passt, und Hauptsache im Team.


    Wird es so ein wenig klarer? :)



    Wie die Brandung an zeitfernen Gestaden schwoll das Tosen der geifernden Menge erneut ein letztes Mal an, donnerte über den entweihten Sand hinweg und flachte in atemloser Erwartung wieder ab. Die Meute feierte in ekstatischer Selbstvergessenheit ihre Sündenspirale, wie nur Süchtige danach lechzen konnten. Leid zog Leid an, Blut rief neues Blut zu sich und Gewalt konnte nur neuen Schmerz nach sich ziehen. Mensch, Xeno und Ketzer in voyeuristischer Eintracht vereint, alle gemeinsam gierend nach Tod, solange es nicht der eigene war – welch bitteres Gleichnis.


    Ich schluckte krampfhaft, um den bitteren Geschmack von der Zunge zu bekommen, obwohl dies seit langem keine Wirkung mehr zeigte. Inzwischen hatte ich es aufgegeben, die zahllosen toten Seelen zu zählen, die ich dem Seelenfluss überantwortet hatte. Mein Gürtel und meine Taschen waren voll von Knochen, die ich später mit ihrer Geschichte versehen würde. Nicht jedoch mit den Namen. Es war wenig weise verdammte Seelen in den eigenen Fußspuren zu sammeln, indem man ihren Namen rief. Viele der Toten, die ich selbst ins Lager trug oder die auf anderen Wegen hierher fanden, waren geschändet worden. Ich hatte das würdelose Treiben beobachtet. Sie Trophäen nehmen sehen, herausgerissene Herzen in die Ränge werfen und unter stinkenden Stiefeln zertrampeln, ebenso wie meine Hoffnung, jener Seele Frieden schenken zu können. Begriffen sie denn nicht, was ihr Tun für uns alle verhieß? Welch erbitterte Macht sich in ihrem Nacken versammelte, sahen sie die Schemen in ihrem Augenwinkel nicht – unter Qual gestorben, ihr Körper entehrt und an diesen Ort gebunden?


    Noch mit den letzten Ascheflocken der Principalis auf den Lippen, rieb ich mir mit der flachen Handfläche ermüdet über Auge und die alte Narbe auf meiner Wange. Als ich dann das frische Blut auf meiner Hand bemerkte, war es wahrlich zu spät. Stammte es von ihr? Wessen Blut auch immer, es dürfte einen makabren Kontrast zu dem blauen Wellenmuster bilden, das meine andere Gesichtshälfte bedeckte. Vielleicht war es nur rechtens, wenn uns dieser Ort zu Monstren werden ließ. Karikaturen der Zwietracht. Was mir jedoch das Herz vergällte, war das Wissen, all das hier würde wiederkommen.


    In diesem Moment trugen sie den Templer herbei, dessen Gesicht ich noch gut aus den letzten Erinnerungen der Frau kannte. Ihr Mörder, und im Kern doch nicht ihr Feind. Sie hatte ihm selbst nicht gezürnt, wie ich wusste. Ein weiterer Fackelträger der Hoffnung, der an seinem eigenen Blut erstickt war. Ich fühlte Erleichterung darüber, dass ihr wenigstens diese Erkenntnis erspart blieb, war ihr Herz doch bereits genug vergiftet ins Zwielicht eingegangen. Jedes Lebewesen mit einem gewissen Grad an Intelligenz war fähig Schuld zu generieren, oder aber – sie zu vermeiden. Die Verantwortung lag allein bei einem selbst. Die unsere bestand darin, diese Schandschalen zu zerbrechen und die Spirale der Schuld aufzulösen. Ich wusste, was von mir erwartet wurde. Zögern kam mir nicht in den Sinn, und doch forderte dieser Wahnsinn schleichend seinen Tribut. Zuletzt besaß alles den Geschmack von Asche.



    ... oder: "A murder of crows they call us / But we don't do no killing. / We're not daft, we sit and wait / When something else is willing." [Dean Farnell]


    In aller Kürze das aktuelle Projekt vorgestellt:


    [Die Thematik]
    TEAM – Toll, Ein Anderer Macht's? Von wegen! Diesmal erwarten wir volle Symbiose von euch, ein Tandem-Projekt: Zwei Schreiber schließen sich zusammen und treten unter einem thematischen Banner gegen andere Teams an. Nichts für sozialscheue Kellerhöhlenbewohner. ;)


    *Etwas, das grob zum Thema "Ein Festmahl für die Krähen" passt, und Hauptsache im Team.


    Zwar wurde der Modus Operandi für euch entschieden, doch die Geschichten schreibt ihr!


    [Der Umfang]
    Beschränkt auf vier (in Zahlen: 4) Kapitel. Wobei diese in den Teams fair aufgeteilt werden müssen, d. h. jeder Partner jeweils zwei.
    Formel: 1 Kapitel = ½ bis 1 Seite x 2 für jeden, so ingesamt 4 Kapitel am Schluss.


    [Der Zeitraum]
    Start ist sobald die Teams stehen, Zeit ist bis alle ihre Kapitel haben. (Spätestens Ende July ist aber auch hier Einsendeschluss.)
    Bitte die Teams im Orga-Thread anmelden, wer mit wem und Bestellung für's Büffet. ;)


    [Die Juroren]
    JimmyPopCFH, der alte Mann und das Forum
    Nazdreg, der poetische Wüstennomade


    Unsere ehrenwerten Freiwilligen, die alle Geschichten lesen und ihren Favoriten (mit kurzem Kommentar warum und überhaupt) vorstellen werden.


    [Kürzel für die Geschichten]=>[Krähen]

    Ein Ausflug jenseits der Spiel-Mechanik:


    Es mag für Tüftler toll sein, wenn ein Entwickler sein Spiel derart flexibel gestaltet - aber ein Zuviel an Auswahl überfordert auch leicht. Mich jedenfalls.
    Insbesondere, wenn sich manche Mods verhalten wie Medikamente und die potentielle Komplikationsliste deutlich länger ist als die Funktionsbeschreibung.


    Da ich mich von der schieren Lawine verwirrt und erschlagen fühle, hier also die Frage an euch:
    Welche Mods sind ein Must-have? Ohne was würdet ihr nie mehr spielen wollen? Was geht gar nicht, und macht mehr Ärger, als es Nutzen bringt?


    Danke,
    eine Nexus-frustierte Ny

    Kurz zum Ablauf:


    • Ich lasse jetzt etwa ne Woche die Sammelbox offen und danach muss wer würfeln. ;)
    • Sobald das Thema steht, wird eine Jury gesucht und ernannt. (3 Freiwillige)
    • Ich setze wie bisher einen Info- und Werbepost auf.


    €dit: Die Anfrage zum Auswürfeln ist jetzt raus und 1 (in Worten: ein) Juror gefunden.

    Zitat von »The Scythe«
    Wie lang soll das ganze eigentlich in etwa sein?


    Um diese Frage nochmal aufzugreifen: Länger als eine, kürzer als 15 Seiten. Das wäre meine Richtlinie. Ich bin nicht so der Typ für Einschränkungen. ;)

    Sorry, aber manchmal liegt in der Kürze wirklich die Würze.

    Stellt euch vor, es ist Kindergeburtstag und keiner geht hin... natürlich gibt es wieder ne Jury. Sozusagen die Schokostreusel zu unserem Kuchen.


    Nur wem diese immens prestigeträchtige Aufgabe übertragen? Am liebsten wären mir ja ein paar schreibträge Bohemiens, die garantiert nicht teilnehmen wollen. ;)

    Liebe Aphorismen-Gemeinde, Neologismen-Züchter und Freunde literarischer Last-Minute-Touren,


    in Anlehnung an meine Jugend: Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?


    Wie dem auch sei, ein herzliches Willkommen zum neuen Kreativmeeting des Anstaltsvorstands, mit oder ohne lustigem Hut. ;)


    Wie immer bin ich offen für Vorschläge. Über was wollt ihr Schreiben? Was darf/muss/soll das nächste Themenevent sein? Wobei besteht Explosionsgefahr, wozu sollten wir Schutzwesten austeilen, was will einfach aus dem tiefsten Grund eurer Schreiberseelen entfliehen?


    Mein "Goldwaschen" in diesem Thread brachte selbige jungfräuliche Liste zum Wählen hervor:


    ~ "Mein Name ist Niemand"
    ~ "Ruf in den Wind"
    ~ "Tote beißen nicht"
    ~ "Geheimnisse bewahrt am besten ein Toter"
    ~ "Das Glück des Dummen"
    ~ "Ein Festmahl für die Krähen"


    YAY or Nay? Oder was völlig Neues?
    Lassen wir die kreative Ursuppe köcheln. :love:

    Zitat

    von Kolchis XVII:


    Hö - nett :D
    Aber nach allem was wir über den Fluff wissen, kommen die Marines bei dir
    etwas zu menschlich rüber... und ein echter SM-Captain hätte einem
    Inquisitor den Kopf abgerissen, bevor der einen Exterminatus ausführt,
    auf einer Welt auf der sich noch Brüder befinden...

    Immer langsam mit den Seuchenhütern. Nja, ob wir uns wirklich als "Clan" klassifizieren, sei mal dahingestellt...


    Aber ja, auch ich denke das klingt reizvoll. Allerdings möchte ich als euer Daimonion und Mod ehrenwerte Bedenkenträgerin (hier: sowas wie ein Standartenträger, nur ohne Idiotenwimpel) trotzdem noch etwas in den Raum werfen: Training!


    Wenn wir bei sowas mitmachen wollen, sollten wir davor eine Menge davon und etwas Zeit einplanen. Ich jedenfalls würde es dringend wieder brauchen. :P
    Es sei denn, ihr habt eure Seelen alle an Slaanesh verscherbelt, dann könnten euch die Prügel und die Erniedrigung sogar gefallen... *hust*


    Liebesgrüße aus dem "avantgardistischen Ghetto"™
    ~ Unsere Siegerstories vergangener Themenevents. ~




    Nytaine mit "Sollbruchstelle"
    Teetrinker mit "Kampf für einen Stern"
    Sebiraider11 mit "Des Autors Rosenkrieg"




    Sebiraider11 mit "Die Zwillinge"
    Toshiro mit "Das Ende der Einsamkeit - Gitsniks 4.Abenteuer"
    (leider keiner)




    Toshiro mit "Aufgegeben"
    Robal mit "Selbst in dunkelster Nacht"
    Solomon Kain mit "Der Bericht"




    Gambler mit"[Ende | Anfang] Unsterblichkeit"
    (leider keiner)
    (leider keiner)




    (läuft...)
    (läuft...)
    (läuft...)


    Surren hüllt sie beide ein wie ein Totenhemd. Den Wächter und seinen Bruder, still und stumm neben ihm. Wissend. Wartend. Eine dicke Fliege schranzt um seinen Kopf herum und lässt sich auf dem kläglichen Rest nieder, der von seiner Nase übrig ist. Das Insekt ist Teil einer ganzen Invasionsflotte. Stoisch wie ein Felsen ignoriert er sie alle, auch als sein neuer Freund seelenruhig seine schimmernden Flügel zu putzen beginnt.


    „Ich habe diesen eigensüchtigen Zug an dir schon immer verabscheut“, durchbricht seine Stimme das weiße Rauschen tausender emsiger Fliegen. Schwerfällig und zäh ist sie, als lösten sich die Worte nur ungern aus seiner Kehle, klebten an ihm, wie vergorene Sahne. Sein Bruder ignoriert ihn. Er hat Schaum vor dem Mund und seine geschwollene Zunge liegt im Schmutz. Blasen platzen auf seinen Lippen, als winzige Chitinfüßchen hineinstoßen. Blutunterlaufene, eiternde Augen starren stumpfsinnig in die Blutlache vor sich. Nimmt er sie überhaupt noch wahr... oder bereits wieder? Sein Wächter weiß es nicht und interessiert sich auch nicht dafür.


    „Immer du zuerst. Immer voran. Der erste Fußabdruck auf weißen Fliesen. Der Erste im Gefecht, derjenige, der zuerst beschenkt werden wollte.“
    Der aufgetürmte Berg aus verbeulter, verkrusteter Rüstung und verrottenden Darmschlingen neben ihm gurgelt. Es klingt fast wie halbherziger Protest.
    „Wenn du nun hiermit auch der Erste sein musst, könntest du mir zumindest zuhören. Wenigstens das bist du mir nun schuldig.“
    Ob als Antwort, oder auch nicht, wird das Rumoren neben ihm lauter. Es steigert sich zu einem dröhnenden, blubbernden Crescendo, das bald das allgegenwärtige Summen zu übertönen droht. Der kahle Kopf des Wächters kippt auf und ab wie der eines wissenden, und doch leicht senilen Greises. Bald findet seine Wacht ein Ende.


    Die Leiche seines Bruders platzt. Der Wächter reagiert nicht, als eine weitere Schmutzschicht seine Rüstung und ihn wie ein Hagelschauer befleckt. Aus den Überresten seines Freundes gebiert sich ein neues Wesen, wie die Made sich aus einem Stück Speck schält. Es trägt eindeutig noch die Züge seines Bruders, und doch ziert seine Stirn ein Horn und Chitinaugen stieren ihn unergründlich an. Das neugeborene Ding entfaltet zerfledderte Flügel, die unangenehm an mottenzerfressene Vorhänge erinnern.


    „Dass mit dir auch immer alles so melodramatisch ablaufen muss.“
    Seine Begrüßung wirkt despektierlich und neidisch. Unbedacht hevorgewürgt aus vereiterten Bronchien und angefressenen Eingeweiden. Doch die Entität, die nun diesen Körper zusammen mit dem Geist seines Bruders bewohnt, weiß wie der sardonische Tonfall des Wächters gedacht ist. Alles andere als unhöflich.


    „Du hast dir ganz schön Zeit gelassen.“
    Ein privater, leichter Scherz unter ihresgleichen. Für den Wächter und ihn hat der nagende Zahn der Zeit kaum noch eine Bedeutung. Sie besitzen beide das Wissen, wie in jedem Ende auch ein neuer Anfang verborgen liegt. Alles, was gerade blüht, war bereits im Verwelken begriffen; was starb, konnte neu erstehen.



    ... oder: "Die Vergangenheit ist ein Prolog." [Anonym]


    In aller Kürze das aktuelle Projekt vorgestellt:


    [Die Thematik]
    Metamorphose, Erneuerung. Was für die einen das Ende der Welt ist, wird für andere zum Schmetterling.
    Die neue Edition hat zwar das Thema vorgegeben, doch die Geschichten schreibt ihr!


    [Der Umfang] Eingeschränkt nur durch den gesunden Menschenverstand und die Zeit. (Mehr als eine Seite, weniger als 15 bitte.)


    [Der Zeitraum] Start ist ab sofort, Ende offen


    [Die Juroren]
    Toshiro, der Grammatik-Samurai
    Endymion, der imperiale Hymnus
    CruelThunder, druckfrische Sonderausgabe
    (und hoffnungslos optimistisch: )
    Gambler, hoher Lord der Rezensionen


    Unsere ehrenwerten Freiwilligen, die alle Geschichten lesen und ihren Favoriten (mit kurzem Kommentar warum und überhaupt) vorstellen werden.


    [Kürzel für die Geschichten] => [Ende | Anfang]