Game of Thrones (Spoiler-Warnung!)

Zitat von Shawn

sex- undd gewaltgeilheit der amerikanischen medien? halte ich mitunter für ein ressentiment. gerade HBO hat ein äußerst aufgeklärtes verhältnis zu den genannten themen. und zu deiner aussage, dass es in den büchern wenig anders wäre, würde ich dir widersprechen: die bücher arbeiten viel mehr mit andeutungen u.ä.; sexualität und gewalt fungieren dort [in den büchern] VIEL mehr, um charaktere tiefgehender darzustellen (sehr geschick, wie ich finde), während ich in der serie das gefühl habe (gerade in folge 1+2 von episode 1), dass es häufig nur darum geht, das 16-30-jährige publikum anzusprechen & zum weiterschauen zu motivieren. hier meiner meinung nach eindeutig: bücher sehr viel differenzierter und erwachsener als die serie.
ich hoffe, es wurde klar, was ich damit meine & ich habe deinen beitrag auch richtig interpretiert... bin nicht mehr ganz nüchtern.

würde mich aber durchaus interessieren, diese thema weiter zu diskutieren.

also ich finde in der rahmenhandlung hält sich sie serie sehr an die bücher, natürlich sind die filme nicht 100% wie die bücher, denn das ist kaum machbar und es gibt auch einige kleine änderungen wie z.B. das alter der rollen, die stark kinder und auch andere charaktere sind in den büchern um einiges jünger. die kalesi ist z.B. in den büchern gerade erst 14 jahre alt und in der serie ja doch deutlich älter. aber das macht ja für die handlung als solches keinen wirklich großen unterschied.

Ich hab damit eigentlich genau das Gegenteil von dem was du reininterpretierst gemeint.
In dementsprechenden US TV Serien (also nicht Big Bang Theory oder How I Met Your Mother) oben sich die Amis teils richtig aus. Wenn da 20 Minuten kein nackter zu sehen war, weißt eigentlich genau, wie die nächste Szene ausschaut.
Und auch wenn die Bücher da weniger subtil sind, ist Erotik darin verhäntlismäßig präsent. So wirklich schlimm stößt das in der Serie dann auch nicht auf.
Stilistisch ist Game of Thrones leider ein ziemlicher Rome Abklatsch aber das macht die Geschichte wieder wett.

MW10

Wieso leider? Ist der Stil für dich nicht angemessen?

Also ich finde Game of Thrones ist die beste Serie, die ich je gesehen habe knapp vor Rome. Und wenn Rome dann dafür als Vorbild herhalten soll, dann ist das völlig in Ordnung. Von einem Abklatsch spricht man oft schneller als man eine bessere Alternative hat. Ich mag den Ausdruck nicht, er suggeriert Einfallslosigkeit und Faulheit. Beides kann ich bei Game of Thrones nicht finden.

Zitat von MW10

Stilistisch ist Game of Thrones leider ein ziemlicher Rome Abklatsch aber das macht die Geschichte wieder wett.

Das finde ich auch deutlich zu hart. Klar die beiden Serien ähneln sich in der Machart schon, aber ich würde GoT mitnichten als "Abklatsch" sondern als Weiterentwicklung eines erfolgreichen stylistischen Modells bezeichnen. Außerdem was bleibt den Produzenten schon anderes übrig, sollen die aus GoT eine rosarote bubblegum FSK 12 Serie machen?

Naja zur Serie bzw. zweiten Staffel:

Habe die erste Folge der zweiten Staffel auch gesehen. Knüpft Nahtlos an die Qualität der ersten Staffel. Aber ich glaube es ist ein ganz schön brenzlicher Akt für die Macher die ganzen Handlungsfäden in 10 Episoden zu pressen. Ich glaube ohne das Buch gelesen zu haben wäre die Serie zumindest ab jetzt recht "verwinkelt". Bleibt auch immernoch abzuwarten ob die Serie den Multikill des Großteils der wichtigen Charaktere überlebt.

Meiner Meinung nach hätte man auch lieber eine andere Romanreihe verfilmen sollen, Düsterer Ruhm von Stackpole z.B. wäre deutlich besser gewesen denke ich. Aber GoT ist halt recht billig zu produzieren für eine seriöse Fantasy Serie. Naja mal sehen was daraus wird.

Multikill? Die sterben doch eher langsam einer nach dem anderen, oder irre ich mich da?
[spoiler]
Spielst du auf die Rote Hochzeit an?

Robb - ist klar,
Catelyn - steht wieder auf

Renly - war in meinen Augen nie so der große Sympathieträger
Joffrey - dürfte viele eher freuen
Hound - zwiespältig
Old Bear Mormont - Jon profitiert davon ja

Und alle anderen erschienen mir jetzt nicht in so prominenten Rollen. Oder hab ich da was vergessen?

Zitat von Inquisitor Valenric

Multikill? Die sterben doch eher langsam einer nach dem anderen, oder irre ich mich da?

Ich meine da kein einzelnes Ereignis, sondern eher das ganze an sich. Das sterben ja nicht nur viele Sympathieträger, sondern es sieht für die Starks und den allg. als "gut" zu bezeichnenden ziemlich finster (Norden an Verbrecher und möchtegern Wikinger verloren etc.) aus. Und zumindest die Szene bei den Freys ist halt ziemliche Dummheit.

Zitat

Stilistisch ist Game of Thrones leider ein ziemlicher Rome Abklatsch aber das macht die Geschichte wieder wett.

Stimmt mMn. überhaupt nicht, finde da keine Parallelen im Stil, beide erzählen anders, legen andere Fokuspunkte dabei usw.

@all: -.- wenn man spoilert, dann markiert man das auch als Spoiler!

mMn. zählt GoT momentan zu den top4 der laufenden Serien: Breaking Bad, Boardwalk Empire, Dexter und GoT eben.

@Naz: Sieh dir mal Breaking Bad, Deadwood und Boardwalk Empire an, auch sehr gute Serien, falls du sie noch nicht kennst, aber eben komplett ohne Fantasy, dafür im Falle von Deadwood und BE auch mit sehr guter Ausstattung, sind eben auch HBO Serien

Grad Episode 2 gesehen. Auch wieder sehr gut gelungen wie ich finde. Aber jetzt tritt langsam das ein, was mich damals immer einen faden Beigeschmack behalten ließ:
Es gibt echt nur gewissenlose Dreckschweine bei GoT. :wacko:

Bleibt trotzdem eine der besten Serien zur Zeit, und bis jetzt die beste Fantasy Serie die es je gab.

Zitat

Es gibt echt nur gewissenlose Dreckschweine bei GoT

Ja, das macht die Serie sehr realitätsnah...

Ich fand Episode 2 übrigens sehr viel besser als Episode 1, was aber möglicherweise daran lag, dass ich mich bei Episode 1 an die neuen Charaktere gewöhnen musste.

Aber Lord Balon und Stannis Baratheon gefallen mir schon mal sehr gut. Melisandre dagegen weniger bisher. Die Spielweise von ihr mag ich garnicht auch wenn ihr Typ an sich gut gecastet ist.

Zitat von Nazdreg

Ja, das macht die Serie sehr realitätsnah...

Puh. Da hat aber einer eine pessimistische Weltsicht. Ich bin da positiver eingestellt.

Gestern Episode 3 gesehen, wie zu erwarten wieder sehr gute Unterhaltung. Besonders Dinklage als Tyrion überzeugt wiedermal durch echt überzeugenes spiel. Aber die Rolle Tyrion ist ja auch zu genial, wie er seine Intrigen-Kontrahenten in King's Landing auf ihre Plätze verweist. Auch die Ereignisse um König Renly, die Mauer und den Iron Isles fand ich klasse dargestellt. Lediglich das wieder von Rob und dem Nordheer nichts zu sehen oder zu hören war stört mich massiv. Solang hat er ja nichtmehr ... Und die Geschehnisse da sind auch von immenser wichtigkeit. Hoffentlich wird das nachgeholt.

Kann ich nur bestätigen....Die Figur Tyrion ist einfach genial umgesetzt..ich mochte ihn in den Büchern eigentlich nicht so und das ist schon ein sehr großes Lob für Dinklage.

Theons Plot läuft auch endlich an, wo er schon einer meiner Lieblinge in der 1. Staffel war und auch da schon nebenbei immer lustige Stellen hatte. Episode 2+3 sind tolle Folgen für den Charakter. Ich weiß ja wie es weitergeht...seid gespannt

Die beste Buchreihe (für mich), die ich kenne! Habe allerdings noch nicht einen Teil der Serie gesehen, da ich diese als Box kaufen möchte. Vielleicht schreibt mal George R. R. Martin endlich weiter, denn seid Jahren stagniert die Story (bei mir Teil 10 in der Version).
Die Realität der Story an sich finde ich genial! Ohne die Fakten zu beschönigen ist die ganze Reihe immer gleich hart und daher interessanter, als das meiste an Fantasy, was ich bisher gelesen habe.
Der Typ, der Conan gespielt hatte soll ja auch mitspielen.

Exard3k
Tyrion ist eine relativ unsympathische Figur in den ersten 3 Bändern, die ich laß. Ab dem 4. Band wird er jedoch immer mehr eine etwas tragische "Heldenrolle" für mich. Er ist das, was die Lannisters aus ihm gemacht haben. Erst sein Bruder den Arm verliert wirkt dieser gleichfalls etwas "netter".

Naja die Bücher haben wir hier doch sogut wie alle gelesen oder? Scheint jedenfalls so.

Tyrion ist wohl das was man als "Ehrlichen Schurken" bezeichnet. Generell ist aber eigentlich jeder Charakter in GoT das Produkt seiner Erziehung. Nur Theon fällt etwas aus der Reihe, man möchte meinen das er bei den Starks etwas über Ehre, Gewissen und Moral gelernt hat. Aber das ist ja nicht der fall.

Yupp. Immerhin denke ich wird er den Fluten übergeben - so hoffe ich doch. Oder vielleicht tritt ihm Hodor eines in die Nüsse

Ach Nimor....da gehen Bücher und Serie leider auseinander. Schau mal Staffel 2 an, da sieht man Theon eher als Stark denn als Greyjoy. So ganz einfach übergehen kann er die 10 Jahre im Norden nicht.
Jede Szene mit Tyrion ist einfach nur göttlich...hat mit Staffel 1 Folge 1 angefangen und wird mit jedem Mal besser (pers. Favorit: Basterds, Cripples and Broken Things, S01E04)

Habe die Serie noch nicht gesehen, da ich sie auf DVD sehen will (ohne Werbung ungekürzt usw.). Hoffentlich ist das nicht so, dass er ein Stark ist. Das wäre total an der Story vorbei!

Zitat von Exard3k

Ach Nimor....da gehen Bücher und Serie leider auseinander. Schau mal Staffel 2 an

Erm, ich bin bei S2 E3 und habe vor langer zeit die Bücher gelesen.
Ich finde Theon wirkt auch in der Srie NIE wie ein Stark, sein ganzes verhalten ist das eines verzogenen und miesen Opportunisten gneau wie im Buch. Finde ich jedenfalls. Wenn du auf die Szene anspielst das er Robb dazu "treibt" sich zum König zu Krönen und ihm die treue schwört, auch das geschieht nur weil er sich daraus Vorteile für sich bzw. seine Familie erhofft.

Natürlich...aber die Strategie sich zu verbünden, Verträge abzuschließen und ggf. paar Heiraten abzumachen ist klar gegen alles was die Greyjoys darstellen ("we take what is ours"). Natürlich ist er stolz von den Iron Islands zu kommen, nur er weiß nicht was das heißt. Das sieht man bei seiner Ankunft...Kleidung, Benehmen, 1. Gespräch mit Baelon.

Ich finde es sieht wirklich klar danach aus, dass Theon (gerade in S2E3 mit dem Brief) einfach (vorher) nicht wusste, ob er zu Robb oder seinem Vater halten sollte. DASS er familiäre Gefühle aus Winterfell mitbringt, das erkennt selbst sein Vater.
Er versucht ja auch beides unter einen Hut zu kriegen...eine Allianz der Iron Islands mit dem Norden, denn er fühlt sich beiden Häusern verpflichtet. Nun musste er sich aber entscheiden: Plündern und Angreifen oder Robb warnen.

Vorteile für seine Familie und sich trifft auf jede seiner Entscheidungen zu, das ist also aussen vor. Die Frage für ihn ist nur "wie".
Den besten persönlichen Vorteil hätte er mit dem Brief gehabt...den er ja aber verbrannt hat. Denn durch die Warnung wär Theon in absehbarer Zeit Lord der Iron Islands geworden und hätte sich mit den Starks alliiert (und hey...Casterly Rock frei Haus!)

Von den Büchern her stimme ich dir zu...da wird er deutlich emotionsloser und opportunistischer dargestellt. In der Serie kommen noch Treue und Loyalität zum Haus Stark dazu (dazu gibt es mehrere interessante Zeilen von ihm). Der Konflikt besteht zumindest für diese beiden Folgen. Die meisten wissen ja, wie es weitergeht und wie Theon sich entschieden hat in Folge 3.

Oh ja, Episode 3 ist ganz großes Tennis. Noch besser als Nr. 2.
Die Greyjoys sind auch ganz klasse. Theons Schwester mag ich auch sehr. Lord Balon ist sehr genial und Theon hat für mich auch endlich an Profil gewonnen.
Und ich wusste ja, dass Pycelle nicht ganz sauber ist...

Ich freue mich auch auf weitere Duelle zwischen Varys und Tyrion.

Zitat

Puh. Da hat aber einer eine pessimistische Weltsicht. Ich bin da positiver eingestellt.

Naja ich halte es mit dem Sprichwort: Macht korrumpiert...

Ansonsten gibts auch bei Game of Thrones rechtschaffene Leute. Samwell Tarly finde ich immer wieder rührend. Eddard Stark, Jon Snow, Und viele, deren Motive im Dunkeln liegen bisher (Varys, Baelish (wobei der nicht sauber ist Varys kann ich mir vorstellen ist vielleicht zwar ein Strippenzieher aber evtl. rechtschaffener als man ihm glauben will...)) Robert Baratheon hat es an sich auch gut gemeint. Stannis wirkt auf mich auch bretthart aber rechtschaffen, allerdings dadurch leicht zu beeinflussen und diplomatisch hölzern und sehr ungeschickt aber auf eine radikale Art, die mir irgendwie gefällt.

Das Problem ist nur das gleiche, was es hier auch ist: Das Geld regiert.