Degeneration der Grey Knights (auch Space Marines im allgemeinen) im Fluff

  • Hallo zusammen,


    mich beschäftigt schon seit geraumer Zeit ein Thema. Und zwar, ich nenne es mal, die Degeneration der Grey Knights im Fluff.


    Wie komme ich auf diesen Gedanken. Nun dafür muss man sich schon etwas länger mit den Grey Knights beschäftigen. Das erste mal, dass ich etwas über die Grey Knights erfahren habe war als ich den Roman "Graue Ritter" von Ben Counter gelesen habe. Seit dem muss ich gestehen hat mich dieser Orden in seinen Bann gezogen. Schnell hatte ich auch die anderen beiden Romane die zur Trilogie um Justicar Alaric gehören.
    In diesen Romanen waren die Grey Knights im Grunde genommen Astartes MK II. Noch besser noch schneller noch härter. Nichts und niemand konnte sich mit ihnen messen außer den mächtigsten Dämonen des Warp und den Champions der dunklen Götter. Ähnlich wurden sie auch im Ultramarinesroman "Felder der Toten" dar gestellt.


    Dann kam das Buch "Die Gabe des Imperators" und hier wurde ein komplett neues Bild von den Grey Knights gezeichnet.
    Hier waren die Grey Knights im Grunde genommen "nur" psionisch begabte Space Marines. Immer noch recht stark aber eben "nur" Space Marines mit besonderen Fähigkeiten. Es wurde meiner Meinung nach besser ihr Merkmal als Dämonenjäger hervorgehoben aber der Flair der OPness, so nenne ich es mal, ging verloren. Dieses Bild setzt sich fort in Sons of Titan und Pandorax.
    Grundsätzlich finde ich diese Veränderung im Fluff ja gut, denn es zeigt das Grey Knights / Space Marines zwar stärker sind als Menschen aber dennoch Grenzen haben. Natürlich gibt es immer wieder Einzelfälle in den ein einzelner Marine alles und jeden niedermäht aber ich glaube das nicht mehr das Bild welches GW von den Space Marines zeigen möchte.


    Denn wenn man mal schaut hat man immer öfters Fluffteile wo die Space Marines am Ende gar nicht mehr so gut dastehen und jeden Widerstand einfach davon wischen.
    Ich selbst habe es noch nicht gelesen deswegen muss ich mich hier auf Hörensagen verlassen aber in den Kampagnienbüchern die erschienen sind scheint sich dies Fortzusetzen.


    Deswegen wollte ich einfach mal in die Runde fragen nehmt ihr das ähnlich wahr oder interpretiere ich da zu viel rein?

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


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  • Ich habe die Romane der GK leider nicht alle gelesen, eigentlich nur "Graue Ritter". Da gefielen sie mir richtig gut.
    Was aber die generelle Darstellung der Space Marines angeht, finde ich schon, dass man merkt, dass auch die Elitekrieger
    der Menschheit so langsam nicht mehr unsterblich und göttergleich dar gestellt sind, sondern auch als
    verwundbar und mit Zweifeln und Gefühlen versehen. Die Romane, die bisher gelesen habe, vermitteln mir
    den Eindruck, dass die Superkrieger gar nicht mehr so super sind, denn mal ehrlich, gegen eine riesen Masse haben
    auch die Probleme. Klar kann man immernoch den allgemeinen Tonus erkennen, dass sie die absolute Elite sind,
    aber eben nicht mehr göttlich :D
    Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll.

  • Also ich muss vorwegschieben, dass ich keinen BL-Roman zu den GK gelesen habe, sondern nur den Codex-Fluff kenne. Dort sind sie meines Wissens erstmals im UM-Dex während der 2. Edition aufgetaucht, und ihr Fluff wurde dann sukzessive ausgebaut, bis sie schließlich im Dämonenjäger-Codex erstmals umfassend dargestellt wurden. Wenn man sich die Darstellung der GK (und der SM im Allgemeinen) ansieht, dann wurden sie meines Erachtens aber nur in den Codizes der 5. Edition als die in jeder Hinsicht überlegenen Monsterkrieger dargestellt, die mit einem lockeren Bolterschuss aus der Hüfte ganze Welten in Schutt und Asche legen und die mächtigsten Gegner der Menschheit nahezu spielerisch niederwerfen. Und diese beiden Bücher wurden halt vom allgemein nicht sonderlich gut gelittenen Matt Ward verfasst. Zuvor wurden die SM natürlich auch schon als Superkrieger charakterisiert, aber eben nicht als quasi unbesiegbare Halbgötter; das war zuvor eigentlich nur über die Primarchen zu lesen. Die aktuelle Beschreibung, die

    Zitat

    zeigt, dass Grey Knights / Space Marines zwar stärker sind als Menschen aber dennoch Grenzen haben

    ist daher eigentlich deren klassische Beschreibung. Insofern würde ich nicht sagen, dass GW heute ein anderes Bild von ihnen zeichnet, sondern nur die etwas arg weitreichenden Auswüchse aus Wards Zeiten zurückgenommen hat.

  • Man muss bei der Sache bedenken, dass es unterschiedliche Autoren gibt, die unterschiedliche Interpretationen verfolgen.


    Wenn es ein Autor wäre, der beispielsweise auf SM, bzw. GK spezialisiert wäre und man da im Verlauf seines Werkes aus unterschiedlichen Büchern und/oder Codices Veränderungen in der Darstellung sieht, dann könnte man davon sprechen, dass sie "offiziell" ist.
    Aber selbst da, wenn GK dann bei jemand anderem als Antagonisten auftauchen, können sie wiederum ganz anders dargestellt sein.


    Also ich glaube, das ist eher ein Fall von den viele Köchen...


    Man könnte einfach alle Bücher von Dan Abnett und alle Codices von Phil Kelly schreiben lassen und dann hätte man ein konstantes Bild. ;)


    Ich persönlich habe seit ich 40k spiele kein Bild von SM als Halbgöttern, bzw. nicht im Großen gedacht. Für Menschen sehr wohl aber für (imperiale) Menschen ist eben alles, was übermenschlich ist (und das ist sehr viel, denn Menschen sind ja individuell mit das schwächste Glied der Nahrungskette knapp vor Grotz... ;)), entweder zu fürchten oder anzubeten. Das heißt noch lange nicht, dass SM auch anderen Völkern gegenüber individuell grundsätzlich hochüberlegen sind. Das würde ich anzweifeln, bzw. als unplausibel ansehen gemessen daran, wie der Zustand des Imperiums ist.
    SM vereinen eben viele nützliche Stärken, von denen die individuelle Klasse (um es mal fußballerisch auszudrücken...) nur eine, und zwar eine in meinen Augen unwichtigere, Stärke ist.
    Sie haben vor allem ihre hohe Mobilität und die Infrastruktur um massiert, schnell und hart genau da zuzuschlagen, wo es weh tut. Sie sind schwer angreifbar, weil sie nur einen dafür stark befestigten Angriffspunkt (die Ordensfestung) haben. (Und weil das offenbar nicht das Primärziel der Gegner ist).
    Also Schlachten, die wir auf dem Tisch haben, würden SM niemals schlagen. Die Chancen wären viel zu gering und die Verluste zu hoch. Sie würden entweder woanders zuschlagen oder warten bis der Gegner in Kämpfe mit PVS oder was auch immer da verfügbar ist, verwickelt sind und dann angreifen.
    Und SM würden immer "Antilisten" spielen, weil sie ja in erster Linie auf Hilferufe reagieren und daher wissen, was sie erwartet und sich entsprechend darauf vorbereiten.
    Dazu kommt, dass sie eigentlich immer die Initiative haben, außer gegen wenige Gegner (Eldar und manchmal Chaos oder (berühmtes Beispiel) Tyraniden). Erst dann kommen ihre individuellen Kampffertigkeiten zur Geltung, die auch zum Teil noch ausrüstungsbedingt sind (Hundert Orks in Megarüstungen wären für SM auch nicht der schönste Gegner...).
    Allerdings sorgen sie natürlich dafür, dass Verluste selten endgültig sind und somit die Stärke länger erhalten bleibt.

  • Man muss bei der Sache bedenken, dass es unterschiedliche Autoren gibt, die unterschiedliche Interpretationen verfolgen.


    Jupp, das ist ein sehr guter Hinweis. Wobei ich gar nicht mal sagen würde, dass da viele Köche den Brei verderben, sondern die einzelnen Autoren halt unterschiedliche Perspektiven bieten. Ganz interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch der Hinweis von Alan Bligh beim letzten HH-Weekender, dass der kommende Band "Inferno" zu Prospero einige Überraschungen beinhalten wird. Sinngemäß meinte er, dass die beiden bislang zum Thema erschienen Romane nur eine (unvollständige) Sichtweise auf das Geschehen beinhalten und mit dem neuen Buch jetzt halt eine vollständige(re) Darstellung vorgelegt wird. Was er dabei schon verraten hat:

  • Also wenn ich das so lese und mich zurück erinnere, muss ich sagen stark und elitär wurden sie wirklich um UM Roman Felder der Toten dargestellt.


    In der Trilogie war Alaric für mich eigentlich einfach ein Space Marines der gewitzt war und mit einem freien Willen, eine wirkliche overpowerness war da nicht.


    Von der Sache her fand ich es in den Romanen immer komisch die GK so zu beschreiben dass sie einen SM überlegen sind denn....


    Ein Space Marine ist ein Übermensch der einen normalen Marine überlegen ist.
    Dies spiegelt sich im Spiel wieder der Space Marine hat da 4er Werte wo der Imp 3 hat und bessere Moral.


    Einen GK/ oder gar custodes müsste man dann ja BF, KG, S, W 5 geben um es irgendwie plausibel darzulegen.


    Daher fand und finde ich es gut Wenn GK einfach Space Marines mit einem Fachgebiet und einer besseren Ausrüstung sind.


    Die bessere Ausrüstung und die Tatsache das alle Psioniker sind macht sie ja zu besseren Space Marines

  • Natürlich verfolgen unterschiedliche Authoren unterschiedliche Interpretationen. Schliesslich wollen sie ein bestimmtes Bild von ihren Charakteren zeichnen.
    Also ich fand der Grey Knight Trupp in "Graue Ritter" und "Dunkles Mechanikum" war schon ziemlich stark dargestellt. Wie die einfach mal mit ihren 10 Mann ne komplette Schlachtenreihe der Sororitas überrennen oder im alleingang nen Titan zerfetzen.
    Und genau das liest man nicht mehr in den neueren Publikationen. Das ist das was ich meine.


    Sicarius Du darfst niemals Fluff mit Regeln vermischen denn ich sag mal nach dem alten Fluff hätten Grey Knights S6, W5, KG / BF 5, 2 LP, und mindestens 3 Attacken haben müssen.
    Im neuen Fluff spiegeln die Profilwerte die sie haben sie eigentlich recht gut wieder das einzige Manko ist ich würde ihnen vermutlich eine weitere Attacke gönnen.


    Und was ich halt noch meine wenn man sich die zuletzt erschienenen Kampagnenbücher anschaut.
    Curse of the Wolven zB dort wird nicht nur extrem wie im Fluff verändert was die Space Wolves betrifft sie bekommen eben auch eine Delle in ihrem sonst "makellosen" Fluff verpasst.
    In Mont'ka schneiden die White Scars und Raven Guard wohl auch nicht so gut ab.
    Wie es ganz früher im Fluff war kann ich nicht sagen da ich mehr oder weniger mit dem spielen erst Ende der 5. Edition angefangen habe.


    Es ist nur eine Entwickelung die mir aufgefallen ist. Wobei ich das persönlich begrüße.
    Ich mag meine Grey Knights und ich sehe sie auch gerne gewinnen doch ist ein Sieg so viel süßer wenn er hart erkämpft ist ;)

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


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