Philosophiestudium, ja, nein, warum, was später?

  • Moinsen,
    da ich in ein einhalb Jahren mein Abitur mache, bin ich jetzt schon die ganze Zeit am überlegen, was ich danach mit meinem Abi anfangen möchte (naja gut, ich weiß wenigstens, dass ich studieren möchte :D ). Da mir einfach nichts so richtig gefällt, bin ich am überlegen, ob ich vielleicht Philosophie studieren soll.
    Das Philosophieren ist zwar bis jetzt nur meine Leidenschaft, jedoch ich könnte mir vorstellen, es auch zu studieren. Aber da schleichen sich sich dann immer diese bohrenden Fragen in meinen kleinen Skeptikerkopf: Kann ich dieses Studium überhaupt richtig auf dem Arbeitsmarkt nutzen und wo? Wie sind dabei überhaupt meine Chancen auf einen sicheren Job, und lebe ich dann nicht nur von der Hand in den Mund? usw.


    Ich hoffe, es gibt unter euch ein paar Leute, die sich mit diem Thema auskennen, Philosophie vielleicht selbst studieren/studiert haben, und mich ein wenig beraten können. ;)


    mfg
    Zerzano


    P.S. Nebenbei, eine weitere Idee für später wäre noch Lehrer für Geschichte und/oder Powi und Bio.


    P.P.S. jaja, nennt mich ruhig "Unnormal" und "Verrückt". :D Hab nie das Gegenteil behauptet. :p

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

  • Ich studiere zwar im naturwissenschaftlichen Bereich und hab keine Ahnung wie ein Studium im Philosophie-Bereich aussieht, aber einen Tipp kann ich dir trotzdem geben.


    Studier auf keinen Fall etwas das dich nur so ein bischen interessiert!
    Ich persönlich meine zwar immer festzustellen das Geisteswissenschaften-Studenten grundsätzlich mehr zum Feiern haben, aber auch in diesem Bereich wirst du irgendwann richtig Lernen müssen. Ich bilde mir ein das jedes Semesterende locker den Lernumfang eines Abiturs übersteigt. Und wenn dich dann das Thema nicht interssiert dann bist du echt die ärmste Sau.


    Politikwissenschaften und vor allem Bio sind auf jedenfall gefragter als Philosophie und wenn du eh nicht so genau weißt was du willst dann würd ich eher so was nehmen. Solltest aber vorher unbedingt mal checken ob du dir vorstellen kannst dein Leben lang mit Heranwachsenden arbeiten zu können.



    Soweit mein Senf als böser Brotgelehrter zur Sache,


    Woodhunter

    Bei allem was du tust, bedenke stets das deine Ausrüstung vom billigsten Anbieter ist!
    -Soldatenweisheit-

  • Guter Freund von mirstudiert Philosophie.
    Ihm gefällts gut.


    p.s. Wir sind aber eh hobbyphilosophen ^^
    Wenn du das auch bist, dann wirds dir wohl auch gefallen ;)

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

    [/align]

    - Raven Guard saying

  • Soweit ich weiß schauts bei Philosophie eher mau aus.. Soll nicht heißen, dass man mit einem guten Abschluss nix anfangen kann, aber es ist schwerer einen vernünftigen Job zu finden als bei manch anderer Ausbildung.


    Ich kenne deine Vorlieben und Stärken ja nicht, also kann ich dir schlecht einen Tip geben. Allgemein solltest du aber schon beherzigen, dass dich das Studium wirklich interessieren sollte. Ich für meinen Teil leide Höllenqualen wenn ich für irgendwelche popligen Nebenfächer, welche mich weder interessieren noch mir in meinem Berufsleben wirklich von großartigem Nutzen sein werden, büffeln muss und den Mist einfach nicht in den Kopf bekomme..
    Besonders da man sich grundsätzlich auf das zu recht umstrittene Bachelor System einstellen muss, in dem es nicht reicht einfach nur irgendwie zu bestehen und sich den Schein abzuholen. Da kommt es dann wirklich auf die Leistung an und das wird wahrlich unschön, wenn du dich durch die Hälfte der Kurse quälen musst..
    Ich kann dir nur raten zu schauen was dir in der Schule oder sonstwo besonders Spaß gemacht hat und dir leicht gefallen ist und dann zu schauen was es für entsprechende Studiengänge gibt und was man da für Nebenfächer abbüffeln muss. Wenn du Probleme mit irgendwelchen Naturwissenschaftlichen Fächern hast, dann solltest du dir auch gut überlegen etwas Naturwissenschaftliches zu machen. Da braucht man in fast jedem Studiengang den Großteil der Naturwissenschaften zumindest als Nebenfach. Wenn dir Bio leicht fällt, Chemie aber garnicht, dann würde ich dir auch nicht unbedingt zu einem Biologie-Studium raten.


    Notfalls einfach mal die Berufsberatung aufsuchen. Wenn man da vorher anruft und sich nicht auf das Treffen vorbereitet können sie einem bei der Entscheidung helfen und wenn es nur dadurch ist, dass sie dir ein paar Qualifikationen und solchen Käse vorlesen.


    Und notfalls macht du einfach Lehramt. Gute Lehrkräfte werden immer gesucht und auch wenn einige Sachen in dem Studium extrem nervig sein können weiß man da wenigstens woran man ist.
    Zumindest nach dem was ich gehört habe :whistling:

    Brutvater (aka Area-Moderator) des Tyraniden-Bereichs


    Tyraniden Linksammlung
    Tyraniden KFKA


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    Egal wie hitzig die Debatte: Immer sachlich und höflich bleiben.
    Don't wake the Dragon!



    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    ˉ\_(ツ)_/ˉ


    KY-'aLK BGY'a TShLMVTh L'a-'aYUr'a Ur'y
    Auszug aus Psalm 23

  • Und notfalls macht du einfach Lehramt. Gute Lehrkräfte werden immer gesucht


    Bei Lehramt sind die Berufsaussichten immer extrem zyklisch.
    Schließt man momentan z.B. mit Lehramt Gymnasium Informatik/Mathe ab, hat man nen Job praktisch sicher. Wenn in 5 Jahren alle entsprechenden Planstellen besetzt sind, dann dürfte das ganz anders aussehen... Vor allem bist mit einem Lehramts-Studium ja für Jobs außerhalb einer Schule eher nicht optimal qualifiziert, um das mal vorsichtig zu sagen.

  • Danke schon mal für die ersten Antworten. :up:


    Interessieren würde es mich auf jedenfall, ich schrecke dabei nur immer zurück, da ich mir nicht wirklich vorstellen kann, was ich dann später damit anfangen soll. :S
    ok, mal ein paar Beratungsinfos: Zur Zeit Zwölftklässler mit Powi und Bio Lk. Allgemein bin ich gut in den Gesellschaftskunde- und Naturwissenschaftlichenfächern, weniger in Sprachen. meine Gesamten Nebenfachsnoten bewegen sich im zweistelligen Bereich, Flagschiff ist Geschichte mit 14 Punkten, meine beiden Lk sind bei 13 (Bio) und 11 (Powi).
    Interressen sind, wie gesagt, Philosophie, außerdem noch (Verhaltens-)Psychologie, Geschichten schreiben (auch wenn ich selbst zur Zeit wenig Zeit dafür hab :D ) und die oben genannten drei Fächer und deren Gebiete.

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

  • Bio solltest du nur wählen wenn du in Mathe, Physik und besonders Chemie ebenfalls recht stehst oder wenigstens bereit bist dich da hinterzuklemmen.


    Mal so nen kleiner Überblick übers Biostudium bis zum 6. Sem.


    2 Semester Anorganische Chemie
    1 Semester Organische Chemie
    1 Semester Physikalische Chemie
    2 Semester Physik
    3 Semester Informatik
    2 Semester Mathe


    Bei Lehramtbio sieht das etwas anders aus. Die haben bei uns zumindest nur 2 Semester GrundlagenBio (also Mittelstufenstoff wenns hockkommt), 1 Semester Chemie/Physik und 1 Semester etwas tiefergehende Biologie (aber immernoch max. Oberstufenstoff). Durfte im letzten Sem selbst so nen Kurs geben und kann dir sagen das man mit dem Wissen kaum Chancen auf den Job außerhalb der Schule hat.

  • Ich studiere Philosophie und kann nur sagen, dass es für mich ein wirklich tolles Studium ist und ich nichts zu bereuen habe.
    Allerdings kenne ich sehr viele, die mit völlig falschen Vorstellungen an das Studium herangehen.


    Dich muss Philosophie wirklich interessieren. Ein bischen über Matrix zu diskutieren reicht da nicht aus. Lies zum Einstieg mal die philosophische Hintertreppe oder ähnliches.
    Du musst auf jeden Fall Latein oder besser noch Altgriechisch machen, d.h. wenn du es noch nicht hast 2/3 Semester ordentlich pauken.
    Du musst gut eigenständig arbeiten können und vor allem viel lesen (über die Pflichtlektüre hinaus). Man kann sich mit sehr wenig Arbeit ziemlich lange durchmogeln, um dann zu merken, dass man sein Studium in den Sand gesetzt hat.
    Du musst gut in Logik/Mathematik sein (!) und exakt arbeiten können. Philosophie ist nicht nur "Labern"


    Was Berufschancen angeht, so wird man realistischerweise entweder Lehrer sein oder halt fachfremd arbeiten. Sich frühzeitig um passende Praktika, etc. zu bemühen ist Pflicht.
    Das Studienmagazin der Zeit kann ich für Studieneinsteiger übrigends nur weiterempfehlen.

  • Frage mal interessenshalber: wie lang ist eigentlich die Mindestzeit? :huh:


    Und wie hat Philosophie eigentlich Bologna überstanden? Wird man da jetzt auch Bachelor/Master?

    No trees were killed in the posting of this message.
    However a large number of electrons were terribly inconvenienced.


    "You have a rare condition named 'Good Health'....I have to admit I'm not quite sure how to treat it right now..."


    Ehemals LordCromwell.

  • Mindestzeit in dem Sinne gibt es nicht. Regelstudienzeit ist 6 Semester für Bachelor (4 jähriger Bachelor ist im Gespräch) + 1/2 für evt. Nachholen von Sprachen. Wenn du dich richig reinhängst kann man vielleicht 1-2 Semester schneller fertig werden. Empfehlenswert ist das wohl in den seltensten Fällen, fehlt doch so schon oft die Zeit sich richtig einzuarbeiten (Schließlich hat man ja auch noch ein Zweitfach und evt. sogar Drittfach).


    Und ja auch in Philosophie ist der Bachelor mittlerweile flächendeckend eingeführt. Wie sich das genau äußert ist von Uni zu Uni unterschiedlich. Bei uns wird mehr oder weniger Alles so gehandhabt wie früher auch, d.h. dass man noch relativ frei in der Wahl seiner Veranstaltungen ist. Nur zwei Pflichtveranstaltungen und eine relative freie Einordnung der Veranstaltungen in die Module machens möglich.

  • Juhu, ein Fachkundiger! :cheer:

    Zitat

    Dich muss Philosophie wirklich interessieren. Ein bischen über Matrix zu diskutieren reicht da nicht aus. Lies zum Einstieg mal die philosophische Hintertreppe oder ähnliches.

    jap, sowas zieh ich mir immer gerne rein, wenn die Schule es zeitmäßig zulässt. Zur Zeit hänge ich aber hauptsächlich an "Gotteswahn". Einige seiner Ideen sind aufjedenfall gut, aber bei anderen sieht man einfach seine naturwissenschaftlichen Adern, in welchen er zu engstirnig denkt. :rolleyes

    Zitat

    Du musst auf jeden Fall Latein oder besser noch Altgriechisch machen, d.h. wenn du es noch nicht hast 2/3 Semester ordentlich pauken.


    In wie weit meinst du das mit pauken? Das Latinuum habe ich schon einmal, muss man etwa da auch noch so eine Prüfung machen? 8|

    Zitat

    Du musst gut eigenständig arbeiten können und vor allem viel lesen (über die Pflichtlektüre hinaus).

    Kann ich, und werd ich beherzigen. :up:

    Zitat

    Du musst gut in Logik/Mathematik sein (!) und exakt arbeiten können.


    Rein theoretisch schon, aber welche Themenbereiche der Mathematik sind den besonders wichtig?

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    Einmal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Zu der allgemeinen Aussage: "Philosophiestudium hat keine guten Job-Aussichten" - Tatsächlich ist so ein Studium nicht unbedingt das gefragteste bei Arbeitgebern, bringt aber immerhin den Exotenbonus mit sich. Als Nebenfach bietet sich Mathematik an und zusammen mit einigem Engangement sollte sich auch außerhalb des Lehrarmtes etwas finden lassen... Auch das Schreiben kann man gut mit Philosophie kombinieren, welcher bedeutende Philosoph hat keine großen Werke über seine Ideen und Thesen geschrieben? (Ja, ja, für die Galerie im Forum: Sokrates der alte Schreibmuffel)


    Du liest Gotteswahn und nennst Richard Dawkins engstirnig? Naja, Dawkins ist so einiges, unter anderem die Medienhure der atheistischen Internetpräsenz, aber wirklich engstirnig find ich ihn nicht :D


    MfG das Schandmaul


    Manchmal ist das was wir wollen, nicht das was wir eigentlich brauchen.
    Manchmal ist das was wir brauchen, nicht das wir glauben.
    Manchmal ist das an das wir nicht glauben, dass das uns aus dem Mittelmaß befreit.


    Meine neueste, bis jetzt noch gefeierte Kurzgeschichte: Klick mich feste!

  • Zitat

    Du liest Gotteswahn und nennst Richard Dawkins engstirnig? Naja, Dawkins ist so einiges, unter anderem die Medienhure der atheistischen Internetpräsenz, aber wirklich engstirnig find ich ihn nicht :D


    An manchen stellen schreibt er mMn einfach, als hätte er die alleinige Wahrheit gepachtet. Und das er wirklich fast alles nur auf Darwins Theorie zurückführt, hängt mir langsam zum Halse raus, sei das Buch an sich noch so interressant. Aber nur das keine Fehleinsätzungen zu mir getroffen werden, ich selbst bin Agnostiker mit skeptischen Anlagen und sitzte im evan. Reliunterricht, da ich gerne Opposition bin und in unserem Kurs durch ein paar Leute sehr genre mal Disskusionen losbrechen (Eine fundamentalsitische Christin, ein ehemaliger Zeuge Jehofas, eine ehemalige Christin, die nun Atheisitin ist, ich, und unser Lehrer, ein Ehtik, Reli und Biolehrer, der viel Eingenideen in seinen christlichen Glauben einbringt und selbst auch ein freudiger Disskutierer ist. edit: und eine Dame zwischen Christentum und Atheismus, die mit mir spaßeshalber die Religion des Computernerds erfunden hat :D ). Und als unser Lehrer die Themen für diese Jahr vorgetragen hat, konnte ich mich vor Vorfreude kaum noch auf dem Platz halten(alles etische Fragen). :D


    Zitat

    (Ja, ja, für die Galerie im Forum: Sokrates der alte Schreibmuffel)

    Jap, den Herren hatte ich ne Zeit als Vorbild, aber nun ist er nur noch ein Bestandteil meines eigenen, individuellen Denkens. ;)

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    2 Mal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Nur ma so als Frage, was willst du als Philiosoph arbeiten? Und wofür brauch man ein Studium? Ich meine denken kann ich ohne dies, da wäre es doch besser, wenn man zum Beispiel Ethik oder Biologie studiert, dann Fachwissen hat und sich so seine Gedanken macht, oder irre ich mich da?


    Ich meine im Prinzip sind diese ganzen Ehtiken doch auch bloß Philiosphien oder? :D Und trotzdem brauch man für sowas kein Philosophie Studium ;)

  • @ Placebo Monkey: Ziel des eines solchen Studiums ist es eigentlich naja "denken" zu lernen. Möglichst frei von Vorurteilen ein Problem aus vielen Richtungen aus betrachten zu können... deswegen muss man auch vieeeel lesen und Texte bekannter Philosophen vergleichen - Achtung, diese Aussage basiert nur auf Erzählungen eines Bekannten, ich selbst studiere Elektro-/Informationstechnologie an einer FH, bin also eigentlich Praktiker :D


    Zerzano: Sokrates war schon ein feiner Knabe, auch wenn die Trennung zu seinem Schüler Platon an manchen Stellen auch seeehr fließend geht und ich die beiden immer im Doppelpack nenne :D


    MfG das Schandmaul


    Manchmal ist das was wir wollen, nicht das was wir eigentlich brauchen.
    Manchmal ist das was wir brauchen, nicht das wir glauben.
    Manchmal ist das an das wir nicht glauben, dass das uns aus dem Mittelmaß befreit.


    Meine neueste, bis jetzt noch gefeierte Kurzgeschichte: Klick mich feste!

  • Okk danke, nur frage ich mich, ob das möglich is :D Zumindest würde ich das nicht schaffen :D


    Ganz ehrlich muss ich sagen, ich finde dies Studium relativ sinnfrei :D, da man als Denker ohne Profession, ja keinen Job bekommt, oder studiert man noch etwas fachbezogenes dazu?


    Also als Kombi Physik und Ethik oder so? Bzw als was will oder kann man dann arbeiten? Oder hast du vor Autor zu werden?

  • Placebo postet in einem Thread übers Philosophiestudium...dass ich das noch erleben darf ^.^
    Wenn du das Studium sinnfrei findest, dann hast du den Sinn dahinter nicht verstanden...
    Wie schon erwähnt: Lehramt oder Quereinstieg sind Möglichkeiten damit auf dem Jobmarkt Erfolg zu haben, dennoch sollte man immer die Balance von Geld verdienen und Spaß am Job wahren...gerade dies bietet einem ein Abitur ja- man hat viele Möglichkeiten.

    „Wo sitzt ein fünfhundert Pfund schwerer Gorilla? - Wo er will!“
    Morton Janklow, amerik. Anwalt

  • Gut nochmal genau zu den Sprachen. Ich kann an dieser Stelle nicht für alle Unis sprechen, aber wohl für die meisten. Vorgeschrieben ist es Latinum oder Graecum zu haben. Wenn du diese Bedingung schon erfüllt hast super.
    Was konkret zur Anwendung gebracht wird, hängt stark von deinen eigenen Vorlieben ab und in welche Richtung du dein Studium lenkst. Du musst zwar bestimmte Bereiche abdecken und wirst z.B. um die Griechen kaum ganz rumkommen, doch reicht es in diesem Fall aus über ein paar wichtige griechische, philosophische Grundbegriffe zu verfügen (was wirklich nicht das Problem ist). Willst du deinen Schwerpunkt auf die Griechen setzen sieht es natürlich anders aus.
    Die einzige Sprache, die man meiner Meinung nach wirklich beherrschen sollte, ist Englisch. Aber das gilt wohl für so gut wie alle Studienfächer.


    Was die Mathematik angeht, so habe ich mich wohl etwas misslich ausgedrückt. Es wird keiner von dir verlangen Stochastik oder Ähnliches zu machen. Es geht um Logik (was eine der Pflichtveranstaltungen ist). Wenn du gut in Mathe bist, solltest du auch gut in Logik sein (und umgekehrt). Mathematik/Philosophie ist übrigends meiner Meinung nach eine wirklich lohnende Kombination, genauso Informatik/Philosophie.


    Zu den Jobaussichten: Man muss sich darüber im Klaren sein, dass einem nach dem Studium eben kein Job in den Schoß fällt (wie Wirtschaftsingenieuren o.Ä.). Doch wie Schandmaul schon geschrieben hat, ist es mit ein bischen Engagement gut schaffbar einen Job außerhalb der Schule zu finden. Auf hohe Einstiegsgehälter sollte man allerdings nicht zu viel Wert legen.
    Im Übrigen haben viele um nicht zu sagen die meisten Studiengänge kein direktes Berufsfeld mehr hinter sich. Das gilt auch für nicht wenige naturwissenschaftlichen Fächer. Wie viele Biologen werden z.B. in Deutschland jedes Jahr gebraucht?
    Auf der Gegenseite haben eben auch viele Berufe keinen direkten Bezug zu irgendeinem Studiengang mehr (auch wenn BWLer gern etwas anderes behaupten). Das Erwerben von konkretem Fachwissen halte ich insofern oft für nicht entscheidend. Das kommt i.d.R. später im spezifischen Beruf. Philosophie lehrt dich ohne Zweifel essentiell wichtige Dinge, wie eben z.B. selbstständiges Erarbeiten fremder Themen und flexibles Denken. Da ich z.Z. noch studiere, ist bei mir das Meiste auch nur Wissen aus zweiter Hand. Die Studienzeitschrift der Zeit (die glaube ich Campus heißt, aber nagelt mich nicht drauf fest) kann ich in diesem Zusammenhang nur nochmal empfehlen.


    Davon ab kann ich aus Erfahrung sagen, dass man gar nicht ermessen kann, was sich einem im Studium für Horizonte erschließen (wenn man sich eben darum bemüht). Da stößt man im Gegensatz zur Schule auch mal an seine Grenzen.


    Von "Gotteswahn" halte ich übrigends sehr wenig. Von dem selbstgerechten und populistischen Ton abgesehen, ist das einfach nur drittklassige Denkarbeit (bzw. eher das Zusammentragen bereits vorhandener Gedanken).

  • Schauen sie Chakuza ;), ich finde es eher doof, zu denken ohne Vorurteile, klar ist es besser, sich neue Horizonte zu erschließen etc, aber ich denke die Vorurteile gehören zur eigenen Meinungsbilder und niemand ist frei davon, aber nun gut, ich wills ja keim verbieten.


    Ich muss ja onehin erstma Abi schaffen ;), auch wenn solch ein Studium für mich net in Frage kommen würde, eben so wenig wie ein Mathe/Informatik/Physikt etc Studium.

  • Zitat

    Im Übrigen haben viele um nicht zu sagen die meisten Studiengänge kein direktes Berufsfeld mehr hinter sich. Das gilt auch für nicht wenige naturwissenschaftlichen Fächer. Wie viele Biologen werden z.B. in Deutschland jedes Jahr gebraucht?


    Soviele das wir bereits während des Studiums angeworben werden ^^ Das schöne ist ja das man nicht nur das biologischen Grundwissen, sondern auch viele Softskills erlernt (2 Semester Psychologie/Mitarbeiterführung sind pflicht). Die allermeisten Biologen sitzen beratend in irgendwelchen Firmen oder Behörden.