Kommentare zu [Stunde] Aufgegeben

  • Gute Idee an und für sich.


    Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Perspektive gut gewählt ist. Im Prinzip versuchst du ja einen leeren Charakter zu schaffen. Allerdings hast du dich dann sehr stark auf die "man" Form gestützt. Die ist aber nicht gut, da sie eine Verallgemeinerung ist. Niemand fühlt sich wirklich von "manche Personen" angesprochen... Eigentlich ist "man" immer ne schlechte Lösung, auch beim Reden.


    "Du" wäre viellicht einen Versuch wert gewesen.


    Aber am Ende glaube ich nicht wirklich, dass leere Charaktere überhaupt sinnvoll in der Schriftstellerei funktionieren. Eigentlich geht sowas afaik nur in Videospielen, weil man da von Anfang an in dem Charakter drinsteckt und damit automatisch verbunden ist -> Siehe alles was Valve, größtenteils Nintendo und fast sämtliche Kriegs-Shooter machen.
    Bei geschriebenen Geschichten müsstest du den Leser aber erstmal irgendwie an die Figur binden, was aber schwer ist, wenn sie ja bewusst keine eindeutigen Chrarakterzüge hat.


    Naja, trotzdem danke. Die Idee war auf jeden Fall gut.

    Die Emukraft, die alles schafft!


    - Eure Order lautet: Vernichtet den Anwärter. -


    Die letzte Prüfung!? ist eine actionlastige Science Fiction Geschichte in meinem eigenen Universum. More to come.

  • Da hab ich auch lange mit mir gerungen. Wollte halt das sich jeder geschlechtsunabhängig in den Charakter hineinversetzen kann. Hat es natürlich nicht gerade vereinfacht, da ich versucht habe mich nicht zu oft zu wiederholen, was den Satzaufbau anging. Hm. "Du" wäre wohl wirklich besser gewesen, aber da bin ich nicht von selber drauf gekommen. Für den Wettbewerb lass ich es jetzt erstmal so, werde aber noch eine weitere Version schreiben (mit Du) und wenn sie besser wird als diese stelle ich sie auch on.


    Edit: So habs mal umgemünzt auf "Du" und muss sagen, dass es sich dadurch eintöniger liest, daher bleibt es wie es ist.^^

  • Hm interessante Geschichte, hat mir sehr gefallen.


    Kampfemus Kritikpunkt kann ich so nicht nachempfinden, ich finde gerade die "man" Form sehr gut gewählt, weil in dieser Situation jeder stecken kann, und jeder vor diese Aufgaben gestellt werden würde.


    Alles weitere folgt in der Bewertung oder im Detail danach. ;)

  • Ich fand die Geschichte an sich ziemlich ansprechend.


    Was die Sache mit dem man oder nicht man betrifft: für ne kurze Kurzgeschichte oder halt als Auszug aus einem Buch geht das denk ich so. Nur wenn du vorgehabt hättest mit der Figur noch mehr zu machen, wär das wohl gegen den Baum gegangen.
    Musste beim lesen an die Geschichten von Herrn Keuner denken^^ Keuner = Keiner also Jeder.


    Soweit ich das verstanden hab war das quasi eine "Erziehungsgeschichte" aus einem Buch. Sei selbstlos und für die Menscheit! BUMM
    Das Ding is ja, dass sich also jeder angesprochen fühlt, damit er auch mal ein Held wird. Hatte zwischendurch ein bisschen zu stark dass Gefühl, dass er nicht jeder sondern eher niemand ist. Leider kann ichs nicht so ganz verständlich erklären.


    Wie dem auch sei. Waren auf jeden Fall schöne 5 Minuten zum lesen :up:

    Scriptor Codifizier - ich selbst schreibe bald wieder am Dreigestirn und lese gerne andere Storys Korrektur ;)


    "Was?! Na klar passt mein Ironclad durch die Tür. Alter, das ist ein Cybot. Den Stört doch nicht deine komische Pappwand! Außerdem hat der durch Deckung bewegen" =P
    "Die Tür ist aber zu klein für den! Und meine Imps haben auch durch Deckung bewegen - Kann ich jetzt mit denen also auch durch Wände laufen ja?"
    "Klar kommst du mit denen dann auch durch Wände - aber nur, wenn ich dich mit meinen Boltersalven da durchballer"

  • Insgesammt interessantes Szenario, aber mir sind ein paar Dinge aufgefallen:


    - Nur weil man in einem Bunker sitzt und Angst hat hört man auf zu sprechen?


    - Der untere Text passt in ein Geschichtsbuch, der obere Teil - die eigentliche Geschichte - nie und nimmer. Insgesammt scheint es mir, sei die Geschichte weder Fisch noch Fleisch; einerseits will sie ein historisches Ereignis beschreiben, adererseits die momentane Situation der Bewohner schildern.
    Für ein "richtiges" Geschichtsbuch fehlt die gesicherte Grundlage, das Bunkerleben so genau und emotional zu beschreiben, für eine propagandistisch ausgelegtes fehlt der Pathos, der die tapferen Märtyrer, die stoisch in ihrem Bunker ausharren und furcht- und selbstlos die Atomsprengköpfe zünden, zu Helden stilisiert, und für einen Augenzeugenbericht fehlen die Überlebenden.
    Für einen Erzähler, der all das durchmacht und letztendlich auch die Sprenköpfe zündet, wird zu sehr verallgemeinert. Gerade hier hätte die Geschichte sehr viel potential gehabt, in dem man den Leuten etwas Charakter gibt und die ganze Ausweglosigkeit der Situation so etwas betont.
    Dein Kompromiss, der eigentlich Empathie schaffen sollte, hat in meinen Augen nicht wirklich funktioniert, es fehlt einfach das "Ich", das das ganze mit ansieht.


    Schade eigentlich, denn die Art, in der sich der Erzähler gedanken Macht, is sehr schön geschrieben und hätte sehr viel potential gehabt, würde er nicht versuchen nur eine "Hülle für den Leser" zu sein.

  • Ähm. Nur der letzte Ausschnitt ist aus einem Geschichtsbuch. Deswegen der Absatz und die kleine Überschrift um dies zu markieren.


    Wenn du Wochen/Monatelang allein bist kann es durchaus passieren dass man aufhört mit sich selbst zu reden.

  • Tolle Idee. Hat viel Spaß gemacht zu lesen. Auch der kleine letzte Abschnitt mit dem Geschichtsbuch ist eine gute originelle Idee.


    Ein paar Anmerkungen habe ich aber noch:
    - Wie wäre es wenn du noch Beschreibungen von Geräuschen, der Umgebung und Gerüchen mit/ stärker einbringst. Dann kann man sich "plastischer" in die Situation hineinversetzen und alles wirkt noch einen Tick atmosphärischer. (Bsp. "Der Staub, aufgewirbelt durch die Explosionen die dumpf und bedrohlich, durch meterdicken Bunkerschichten grollten, kratzte in der ausgedörrten Kehle." oder "Es roch nach abgestandenem Wasser und Fäkalien" usw.).
    - Beim Funkspruch sollte man noch ein wenig von der Statik verschluckte Wörter mit einbauen. Ich empfand den Glasklaren Funk eines alten Funkgerätes mitten in einem chaotischen Kriegsgebiet als ein wenig deplatziert bzw. schwer nachvollziehbar. ;)