Autor: Gav Thorpe
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 479 Seiten
Sprache: deutsch
Übersetzung: Stefan Behrenbruch
Preis: 15,00 €
Verlag: Black Library
ISBN: 978-1-78193-018-2
Inhalt:
Die Raven Guard ist nur knapp ihrer Vernichtung auf Istvaan V entkommen. Nun macht sich Corax auf nach Terra um den Imperator zu berichten und um Hilfe zu ersuchen. Diese bekommt er auch, wenn auch auf andere Art als er zuerst gehofft hatte. Doch diese Art von Hilfe kann die Geschichte der Raven Guard neu schreiben und sogar die Heresy schnell beenden. Dass das auch die Gegner des Imperators auf den Plan ruft, scheint klar...Nur wie nah diese Gefahr ist, damit hat niemand gerechnet...
Eindrücke und Kritik:
Negativ:
Das einzige was ich an der Schreibart des (mir bis dato unbekannten 40k-Autor) unangenehm auffällt ist, dass teilweise ordentliche Zeitsprünge gemacht werden. Von ein paar Tagen bis einigen Monaten ist gefühlt alles dabei. Eigentlich nicht Problematisch, jedoch sind diese zum Teil erst eine halbe Seite später ersichtlich, was einige Zeilen am Anfang unlogisch erscheinen lässt.
Auch werden wenige Bezugsgruppen teilweise mehrere Kapitel lang ignoriert und tauchen 'plötzlich' wieder auf. Frei nach dem Motto: "Ach die warn ja auch noch da".
Des weiteren ist das Motiv eines der Protagonisten gegen Ende leicht verwirrend, was aber wahrscheinlich gewollt war, denn...
Positiv:
...Verwirrspiele sind angebracht. Ich glaube ich verrate nicht zuviel, dass die Alpha Legion die Raven Guard infiltriert hat. (Zumal das auch auf dem Klapptext steht ;))
Das Ausmaß und das Wer ist allerdings dann doch überraschend.
Die gesamte Geschichte um Corax' Versuch die Raven Guard wieder zu Glanz zu führen ist durchwoben mit der Tarn- und Verwirrgeschichte um die Alpha-Legion. Zudem wird in Form von Flashbacks die Herkunft und Vergangenheit von Corax erzählt.
Die Beweggründe der Hauptpersonen (egal ob Primarch, Captain oder Alpha-Legionär) sind durchweg nachvollziehbar (Ausnahme siehe oben) und fast schon greifbar. In die Gefühlswelt des Raven Guard-Captains Branne konnte ich mich (durch eigene ähnliche Erfahrungen) z.B. ohne Probleme hineinversetzen. Auch ist es Interessant zu sehn, dass sogar ein Primarch (positiv) Überrascht werden kann.
Omegon stachelt eine Revolte auf der Heimatwelt der Raven Guard an, doch mit welchen Mitteln diese umgesetzt wird erstaunt sogar ihn.
Auf großartige und langatmige Schlachtenberichte wurde zugunsten des Hauptstrangs weitestgehend verzichtet. Alle stattfindenden Schlachten sind auf das nötige Maß beschränkt und komplettieren die Erzählung. Auch wenn die Enden dadurch tlw. leicht verstümmelt zu sein scheinen.
Fazit:
Dies alles fügt sich wunderbar zusammen und man wird nie wirklich rausgerissen aus den Geschehnissen.
Die aufgebaute Atmosphäre, die interessante Perspektivenmischung, ein hin- und hergerissener (somit nahbarer) Primarch und bemerkenswert sympathische Protagonisten machten für mich dieses Buch zu einem der besseren Vertreter der Horus Heresy Reihe.
Wertung:
7/10
Soviel zu meiner ersten Rezension. Immer her mit der Kritik, nur so kann man sich verbessern.
Anmerkung: Aufgrund mehrerer Aussagen, weise ich direkt hier darauf hin, das der gemächliche Stil von Gav Thorpe relativ langatmig wirkt und nicht für jeden etwas ist.