Space Wolf von Gambler



  • Autor: William King
    Buchformat: Taschenbuch
    Umfang: 1057 Seiten
    Sprache: Deutsch
    Preis: 12,00 €
    Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
    ISBN: 978-3-453-53390-5


    Einleitung:
    Space Wolf ist ein Sammelband und enthält die ersten drei Romane der berühmten Saga um Ragnar Schwarzmähne: Wolfkrieger, Ragnars Mission und Der Graue Jäger. Lohnt es sich den dicken Wälzer gemütlich auf dem Sofa zu lesen oder sollte man das Hündchen in seiner Hütte lassen? Lest weiter und ihr werdet es erfahren!


    Inhalt:
    Wolfskrieger: Der junge Barbar Ragnar wird nach einer Schlacht seines Stammes von den Space Wolves auerkoren einer der ihren zu werden. Doch der Eignungsprozess erweist sich als mörderisch und auch danach geht Ragnar auf, dass sein Leben eine ewige Prüfung sein wird…
    Ragnars Mission: Ragnar wird zusammen mit Teilen seines Blutwolfrudels unter das Kommando von Inquisitor Sternberg gestellt, um ein Artefakt zu suchen, das eine Seuche auf dem Planeten Aerius eindämmen soll. Die Suche gestaltet sich jedoch gefährlicher und unberechenbarer, als es Ragnar vermutet hätte…
    Der Graue Jäger: Garm, eine Schreinwelt der Space Wolves, befindet sich im Würgegriff des Chaos und mit ihr der Speer des Russ. Selbstredend handeln die Space Wolves umgehend, um den Planeten zurückzuerobern. Eine gewaltige Schlacht entbrennt und Ragnar muss dabei einem alten Feind entgegentreten…


    Eindrücke und Kritik:
    Negativ
    Die Minuspunkte des Werkes sind überschaubar: Es gibt ein paar Fehler in der Zeichensetzung und die ein oder andere Wortwiederholung ist zu bemängeln.
    Auch werden einige Elemente derart übertrieben oft verwendet, dass es schon ans Enervierende grenzt.


    Eine kleine Ungereimtheit gibt es ebenso und auch mal unterschiedliche Übersetzungen des gleichen Objektes: Die Ordensfestung heißt im ersten Buch „Fang“ und danach plötzlich „Reißzahn“. Das hätte man konsequenter durchziehen oder editieren müssen.


    Positiv
    Die Sonnenseiten des Sammelbandes sind wesentlich gewichtiger und umfangreicher: Die Schauplätze und auch Kampfeinsätze Ragnars sind sehr abwechslungsreich: Von Patrouillen über die Erkundung eines Space Hulk zu einer riesigen Schlacht ist alles dabei ohne dass es sich wiederholt; ob Dschungel, Makropole oder Eiswüste.
    Ragnars Entwicklung innerhalb des Ordens wird auch nicht gehetzt vorangetrieben, sondern in einer langsam Entwicklung geschildert und dargelegt; alles verbunden mit einem sehr guten bildlichen Schreibstil. William King schafft es dabei geschickt die Ereignisse aus Ragnars Sicht zu schildern ohne eine Ich-Perspektive der Erzählung zu verwenden.
    Selbstredend gibt es auch tonnenweise Fluff: Vom Auswahlprozess der Anwärter bis zum Leben und deren Pflichten als Blutwolf ist alles detailliert vorhanden.
    Und mit 12,00 € für drei Bücher bzw. über tausend Seiten hat man noch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.


    Fazit:
    Who let the Dogs out? William King war’s und er tat es mehr als überzeugend. Die kleinen literarischen Mängel und die teils nervigen immer gleichen Erklärungen trüben den Gesamteindruck zwar ein wenig, aber die Spannung der Detailreichtum von Ragnars Entwicklung, der Fluff sowie der günstige Preis münden insgesamt in eine positive Bewertung. Ein sehr empfehlenswerter Sammelband, nicht nur für Space Wolves-Fans.


    Wertung:
    8/10


    Anmerkung: Ich habe leider nicht die Erstauflagen der einzelnen Bücher gelesen. Daher kann ich nicht einschätzen, ob Heyne die Übersetzungen nochmal überarbeitet hat oder nicht.

  • Gerade bei der Übersetzung des ersten Bandes werden sie wahrscheinlich massiv nachgebessert haben, da diese in der deutschen Erstausgabe geradzu scheußlich war (God-Emperor - Gottkaiser, Thunderhawk - Hubschrauber, Boltpistol - Bolzenpistole, Meltabomb - Schmelzladung, Imperium - Kaiserreich, usw.). Habs hier liegen, war damals noch neu im Fluff und habs kotzen gekriegt, da ich den 2. Band zuerst gelesen hatte, wo die Übersetzung bereits wesentlich besser war.

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    "God-Emperor? Calling him a god is what started this mess in the first place..."
    Bjorn the Fell-Handed

    Calculon zu GWs Releasepolitik: Je schneller das Karussel fährt, desto besser kann man Kotzen :D

  • Echt gute Rezension, ließt sich flüssig und du kaust nicht jedes Buch einzeln durch. Hatte mich schon gefragt, ob die Space Wolves gut sind. Weil ich die Cover von den Einzelbänden so hässlich fand habe ich mich bis jetzt von denen ferngehalten, war aber offenbar nur ein Stereotyp :D


    "Wir werden im Leben nach dem Bösen beurteilt, das wir vernichten."


    "Wenn der Blitz in einen Baum einschlägt, ist es dann die Schuld des Waldes?"


    :uzi: Der Orden der Freelancer :gun:

  • Hol dir beide englischen Omnibusse, im englischen gibts nämlich 6 Bände, nicht bloß 4 wie bei Heyne!

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  • Durch die ersten drei Bände bin ich überhaupt zu den Space Wolves gekommen.
    Die sind richtig super, auch wenn ich finde, dass der erste Teil ein wenig langweilig ist, weil WIllian King es hier ein wenig mit den Details der Ausbildung übertrieben hat.
    Aber sonst richtig cooler Stoff. Hoffe die letzten beiden Romane werden auch noch übersetzt, dann hol ich mir den nächsten omnibus :8o:

  • Schöne Rezension. :up:


    Für mich war Space Wolve auch der Einstieg in die 40k Literatur, und habe es immernoch als ziemlich gut und prägend in Erinnerung.
    Schade das William King scheinbar nicht mehr für die BL schreibt.

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

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    - Raven Guard saying

  • Schade das William King scheinbar nicht mehr für die BL schreibt.


    Auch wenn es jetzt Off-Topic ist: Tatsächlich hat sich William King lange Zeit einer eigenen Fantasyreihe namens Die Legende der Terrarch gearbeitet. Im Dezember beginnt er aber eine neue Reihe in der Black Library, allerdings nur im Fantasy-Bereich. Es geht dabei um zwei Hochelfen-Geschwister. Genaueres findest du hier.


    Das soll jetzt kein Einfallstor für Off-Topic-Gespräche werden. Also zur Rezension bitte hierher, zur Dikussion in den entsprechenden Thread und für ein neues Thema einfach selbiges eröffnen. ;)

  • Auch wenn es jetzt Off-Topic ist: Tatsächlich hat sich William King lange Zeit einer eigenen Fantasyreihe namens Die Legende der Terrarch gearbeitet.


    Ja ich weiß, bin auch ein großer Fan dieser Reihe ... Aber leider scheinbar einer der einzigen, denn auch dort ist seit ewigkeiten nichts mehr aus deutsch erschienen. :(


    btt:


    Hatte ich vergessen zu fragen: Gibt es denn noch englische Sapce Wolve Teile die nicht auf deutsch erschienen sind?

    "From the darkness we strike: fast and lethal, and by the time our foes can react... darkness there and nothing more."

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    - Raven Guard saying

  • Ja, im Englischen sind noch zwei weitere Romane (und damit ein weiteres Sammelwerk) erschienen:

    Zitat

    Sons of Fenris
    Ragnar Blackmane is a legend within the hallowed ranks of the Space Wolves – his exploits are legendary and his courage is limitless. When Ragnar is sent to investigate reports of Chaos attacks on the planet Hyades, he encounters his Chapter’s most bitter rivals – the Dark Angels Space Marines. As old feuds come to the fore, both sides call in reinforcements and the situation quickly escalates out of control. Can these two ancient rivals call a truce and work together or will the savage forces of Chaos exploit the infighting and complete their nefarious plans?


    Wolf's Honour
    Following events described in Sons of Fenris, the Space Wolves find themselves under attack from all sides by the Thousand Sons Chaos Space marines. In a last–ditch attempt to stop their ancient enemy, Ragnar and his battle–brothers launch a lightning strike on the Thousand Sons’ base. Will the Space Wolves triumph, and can Ragnar retrieve the Spear of Russ from his nemesis, the Chaos Space Marine Madox?


    Beide sind leider nicht von William King sondern von Lee Lightner geschrieben. In der BL sind auch lediglich diese beiden Werke (und der 2nd Omnibus) in Verbindung mit ihm aufgeführt.

  • Ich hatte mir den Omnibus jetzt auf Englisch für den Urlaub mitgenommen. Kann ich jedem empfehlen, der mal was auf englisch lesen will, und nnoch keine Erfahrung hat. Die Sätze sind schön kurz. Ganz anders als Gambler, fand ich die Sprache auch kein bißchen bildreich (es gibt keinerlei Umschreibungen, Vergleiche o.Ä.).


    Ich hätte mir aber doch mehr erwartet. Selbst für Trivialliteratur waren die Bücher doch recht unausgegoren. Spaß zu lesen hat es trotzdem gemacht, gerade der erste Band hat mir richtig Lust gemacht, jetzt auch Blutwölfe in meine Armee aufzunehmen.


    Meine negative Kritik überwiegt aber (auch wenn ich an Triviallitertur, ganz bestimmt keine Änsprüche stelle).


    Space Wolf:
    Nachdem am Anfang mal ganz kurz zwie Erzählstänge nebeneinander laufen, ist mir der Rest zu linear. Gerade wie sich Ragnars Mitstreiter fühlen/verhalten, wird nur sporadisch erwähnt. Dazu hat jeder nur eine Charaktereigenschaft, die dann halt immer wieder erwähnt wird. Gerade der Konflikt Stryborn und Ragnar hätte mehr hergegeben. auch Ragnars Hass wirkt sich kein bißchen auf die Geschichte aus, sondern er wird halt immer mal wieder erwähnt. Da hätte man mehr Spannung reinbringen können.
    Dazu wird gegen Ende der Asubildung immer wieder ein neuer absatz begonnen, ohne dass man weiß wann und wo er spielt, das ergibt sich erst im weiteren Verlauf. Ein/Zweimal als Stilmittel ist das ok, aber hier fand ich es nur nevig.
    Man muss schon Fanboy sein, um eine Vorstellung der Welt zu bekommen. Die ganzen Waffen und Fahrzeuge, wie auch die Rüstung wird nie erklärt. Dazu fängt mal ein Helm einen Treffer auf, obwohl vom Erzählstil eigentlich alle eher ohne Helm rumlaufen, richtig erwähnt wird das aber nie.
    Der Wolf den Ragnar erlegt hat hier noch weißes Fell. In Band drei wird er aber wegen dem Fell Schwarzmähne genannt.
    Alles in allem also zu viel Inkontinuitäten.


    Ragnars Claw:
    Wie in Band 1 gibt es zu viele logische Fehler. so wärmen sich die Orks im Dschungel ihre Hände an einem Feuer. An den eindimensionalen Erzählstil hatte ich mich gewöhnt, das geht dann noch. Trotz Seargent führt sich Ragnar immer wieder wie der Chef auf. Nur einmal gibt das tatsächlich einen Konflikt. sonst könnte man allein von der Erzählung schon meinen Ragnar ist Chef. Die anderen Charkter sind viel zu eindimebnsional. Die ewigen Sticheleien zwischen Sven und Ragnar, nach immer dem gleichen Schema nerven irgendwann nur noch. Stryborn wird nur am Rande erwähnt. Da wäre mehr drin gewesen. Wie Gambler schreibet, nervt es auch, dass Ragnar alles am Geruch erkennt. Teilweise steht auf jeder Seite "scent", das ist im dritten Band besser gelöst.


    Grey Wolf:
    Die Sticheleien von Ragnar und Sven werden immer nerviger. Nachdem Ragnar übergangswiese Rudelführer ist, bekommt er zwischendurch wieder einen Seargnet. Der verschwindet in der Erzählung irgendwann, und Ragnar ist kommentarlos wieder Chef. auch das ende fand ich extrem unbefriedigend. Der Prolog beginnt, damit, dass Ragnar seine Geschichte erzählen will, wie er Wolfslord wurde ohne je Graumähnegewesen zu sein. Am schluss wird das aber offen gelassen. Ohne den Kodex zu kennen, hätte man keine Ahnung was los, ist, und kann nur raten.



    Fazit:
    Für den Urlaub war es ganz nett. Auf Deutsch hätte ich die Bücher wohl im Pool versenkt, so war ich durch das
    Englisch wenigstens einigermaßen beim Lesen gefordert. Schade, aber von William King werde ich nix mehr lesen.

  • Anmerkung: Ich habe leider nicht die Erstauflagen der einzelnen Bücher gelesen. Daher kann ich nicht einschätzen, ob Heyne die Übersetzungen nochmal überarbeitet hat oder nicht.


    Tatsächlich wurde der Omnibus nochmal von der Übersetzung überarbeitet. In der erst Auflage wurde vom Kaiser *der Imperator* und dem Bolzengewehr *Bolter* gesprochen. Auch gab es noch den ein oder anderen Übersetzungsschnitzer, aber die vielen mir in dem Omnibus nicht auf.



  • Ich hätte mir aber doch mehr erwartet. Selbst für Trivialliteratur waren die Bücher doch recht unausgegoren. Spaß zu lesen hat es trotzdem gemacht, gerade der erste Band hat mir richtig Lust gemacht, jetzt auch Blutwölfe in meine Armee aufzunehmen.


    Tatsächlich ist der letzte von William King geschriebene Band der Reihe, Wolfblade, der einzige vernünftig geschriebene von ihm^^. Man muss den Büchern auch zu gute halten, dass sie in einer Zeit geschrieben wurden, als es zu 40k und den Space Wolves noch nicht viel Hintergrund gab. Für den Kram mit dem Wolfsfell kann William King zum Beispiel nichts, dass Ragnar als Aspirant einen schwarzen Fenriswolf erlegt hatte, stand im zwar im Codex, der kam damals aber erst nach dem ersten Band raus^^.
    Lies aber auf jeden Fall weiter, die späteren Bände sind besser, gerade die vom anderen Autor sind deutlich besser.

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  • Gut, das versöhnt mich wieder etwas. Aber ein Seargent, der mitten im Buch kommentarlos verschwindet, kann er damit nicht entschuldigen.


    Mal sehen, wenn ich mal wieder was anspruchsloses esen will, ist der nächste Sammelband dran.

  • Da du ja de facto schon eine Rezension zusammen hast, kann ich dich ja vielleicht dazu bringen sie noch etwas zu formatieren und hier im BL Bereich zu senden?:D Neue Meinungen sind immer gut und wenn sie sogar noch abweichen und ein neues Bild auf das Buch werfen, umso besser :up:


    MfG