Terra sehen und sterben

Stell dir keine Makropolwekt vor. Terra ist anders. Es ist DIE Welt des Imperiums! Gewaltige Tempelanlagen in und um den Imperialen Palast (der nebenbei ja kontinentgroß und aus dem All zu erkennen ist und da steht, wo vorher der Himalaya war...irgendwo her mussten die Steine kommen!), Gebäudeschichten, mehrere 10.000 Jahre alt. Wenn du in dem Bezirk buddelst, der früher mal Paris war (bzw. in den Untergrund kletterst), kannst du dich bis ins 30. oder 20. Jahrtausend wühlen. Terra ist uralt, und trägt die Monumente, die die Dominanz über die Galaxis bedeuten! Die Glocke im Turm der Märtyrer, die für gefallene Helden leutet, der Turm des Astronomicans, unfassbar hoch auf dem Gelände des imperialen Palastes, der das so lebenswichtige Licht des Imperators in die Galaxis strahlt, auf das die Schiffe ihren Weg durch den Warp finden. Die dichteste Konzentration von Schiffen und Feuerkraft im gesamten Imperium beherrscht das All um den Planeten, nirgendwo gibt es so viele Raumfestungen. Und dann etwas, was in den Büchern immer wieder steht...die Luft riecht alt. Unfassbar ALT, seit Jahrtausenden aufbereitet haftet ihr der Geruch der vergangenen Zeiten an, als der Imperator noch unter den Menschen wandelte.

Vom imperialen Palast wollen wir nicht wirklich anfangen, da kommt man nicht rein, aber stell dir einfach vor, du fliegst auf Terra zu, und als sich das Schiff dem Planeten nähert, siehst durchs Bullauge die Sonne über Terra aufgehen, das Licht fließt von Osten aus über Asien und dann...siehst du einen gewaltigen, dunklen Fleck auf dem Planeten, kontinentgroß, scharfkantig, die verflucht nochmal größte Festung der Menschheit und das Zentrum des Universums. Ich kann mir nichts unfassbareres vorstellen...

Geht. Einiges stammt aus Ragnar Schwarzmähnes Ausflug nach Terra aus dem Roman "Wolfsklinge" von William King. Hinzu kommt der allgemeine Fluff aus Codizes, Regelbuch etc. (im aktuellen Regelbuch sind hammermäßige Artworks zu Terra drin).

Zitat

Ich kann mir nichts unfassbareres vorstellen...

Ist das nicht etwas redundant?

Zitat von Scallen

Ist das nicht etwas redundant?

In wie fern?

Zusätzlich zur gigantischen Architektur sieht Terra in meiner Vorstellung nicht so schlicht/zweckmäßig aus wie andere Makropolwelten. Überall gibt es bombastische Verzierungen, Fresken, Inschriften die Ereignisse aus der imperialen Geschichte (z.B. Imperator gegen Horus) und Aspekte des imperialen Kults darstellen.
In den Straßen wimmelt es von fanatischen Sektierern unterschiedlicher Couleur die ständig Gebete rezitieren (in allen möglichen Sprachen) oder sich selbst geisseln. Prediger stehen auf erhöhten Positionen und verkünden die nahe Apokalypse. Servoschädel und Cherubim fliegen umher und beobachten und belauschen alles genau. Vllt auch Leinwände auf denen die Weisheit des Tages erscheint. Ein babylonisches Stimmengewirr.
Dazwischen Sicherheitstruppen (vllt gar Custodes) die die Masse rücksichtlos im Schach halten und immer wieder Personen abführen die ein falsches Wort gesagt haben.
Im Untergrund natürlich verborgene Kulte und Mutanten für drastische Kampsituationen . Weiss zwar net ob sowas auf Terra fluffig ist aber ich würd mir als SL die freiheit nehmen und das einbauen.

Zitat von Xadahgla

Sehr interessant an Verzierungen von großen Heldentaten hatte ich auch schon gedacht. Wobei ich 100%ig sicher bin das nicht der Kampf vom Imperator und Horus abgebildet sein wird. In meiner Vorstellung, vielleicht ist es auch sogar im Fluff so umgesetzt, gibt es keinen Horus für die wimmelnden Massen. Horus und seine Verräterbrüder und Legionen wurden aus den Geschichten so vollständig entfernt das niemand aus den Hohen Herren und der Inquisition noch kennt.

Allerdings hab ich mal gelesen das die Menschen von Terra eine Generationen alte Angst vor Space Marines haben, also auch vor den loyalen und gar nicht wissen warum.

Korrekt. Das genetische Gedächtnis wirkt da wohl mit. Die Night Lords und Emperors Children haben während der Schlacht um Terra milliardenfachen Massenmord begangen.

Tatsächlich gibt es auch "normale" Wohnviertel. Immerhin ist Terra das Zentrum der Galaxis, die ungezählten Milliarden Administratumsbeamten müssen ja auch irgendwo wohnen. Hinzu kommen die Gewölbe mit den Datenbänken...hunderte von Stockwerken, Milliarden an Datenspeichern und Speicherkristallen, Schriftrollen und und und. Übrigens unter der Erde, nur so. Wenn man sich "Wolfsklinge" durchließt, muss man auf den Gedanken kommen, dass Terra an Umfang hinzu gewonnen hat. Oder wirklich die komplette Kruste untertunnelt wurde. Man muss nur bedenken, dass es keine Meere oder Wälder oder Gebirge mehr gibt. DIE SIND FUTSCH!!! Das ist alles bebaut! Man denke nur mal an den Atlantik...keine Makropolwelt in der Galaxis ist so massiv bebaut wie Terra, keine Welt hat so viele Einwohner.

Zitat von Hjalfnar_Feuerwolf

Hinzu kommen die Gewölbe mit den Datenbänken...hunderte von Stockwerken, Milliarden an Datenspeichern und Speicherkristallen, Schriftrollen und und und. Übrigens unter der Erde, nur so.

Mist das wollte ich gerade schreiben... Du Arsch!

Terra ist nicht nur wegen dem Imperator und als Wiege der Menschheit so ein geschichtsträchtiger Ort. Das Archiv von Terra erstreckt sich über hunderte, vielleicht sogar tausende Kilometer unter der Erde. Es ist das wahrscheinlich größte Archiv des Universums (mal abgesehen von Tzeentchs Bibliothek, welche sich aber technisch gesehen nicht wirklich im Universum befindet ) und enthält Daten aus der über 40.000 Jahre alten Geschichte der Menschheit. Informationen vor dem Aufstieg des Imperators sind wohl eher schwer zu finden und die Zeit des Bruderkriegs ist natürlich massiv zensiert oder wurden gar zerstört. Aber ansonsten gibt es dort Informationen über quasi jede bekannte Imperiale Welt. Man kann quasi die Geschichte jeder imperialen Welt nachlesen und in den geheimen Archiven der Inquisition, der Assassinentempel und anderer gibt es Informationen welche man sonst nirgendwo finden wird.
Dann noch allerlei Kunst, Kultur, Literatur.. Terra ist das Kulturelle Zentrum des Universums. Das Zentrum der Macht (man vergesse nicht den hohen Rat zu Terra) aber auch der Kultur. Es gibt wohl nirgends so viele Künstler aller Art. Und so alte und mächtige Adelsfamilien, Freihändler, Diplomaten aller Art... Es ist ein Schmelztiegel der verschiedenen Subkulturen, des Glaubens und der Macht.

Und ja Terra ist auf unzähligen Ebenen errichtet und steigt sowohl unglaublich hoch in die Höhe und reicht tief in die Erdkruste hinein. Ich glaube irgendwo mal gelesen zu haben, dass der Planet im Grunde eigentlich tot ist und sich nicht mal tektonisch groß was tun würde. Alles was Terra zum überleben braucht stammt von irgendwo aus der Galaxis. Und das in Unmengen. Ich glaube so viel Marmor, Gold und Pracht wie auf Terra gibt es sonst nirgendwo. Und selbst wenn man nur ein paar kleine Sandkörner von dort mit in die tiefen des Alls mitnehmen kann ist es eine höchst heilige Reliquie. Also der Staub an deinen Füßen ist im Grunde heilig wenn du nur aus deinem Shuttle aussteigst.

Stellt euch halt den Vatikan für (nahezu)fanatisch Gläubige mal dem 40k Faktor vor.. Dann umfasst der Vatikan halt den gesamten Planten plus und auch nur im Solarsystem sterben ist die größte Ehre für einen gläubigen Menschen die er sich vorstellen kann.

40k halt

Zitat von Robal

Stellt euch halt den Vatikan für (nahezu)fanatisch Gläubige mal dem 40k Faktor vor

Ja das passt.

Zitat von Xadahgla

Außerdem denke ich das man auf Terra sehr schnell sterben kann ohne das man sich offensichtlich in Gefahr begeben hat.

Klar. Wie gesagt, die Servoschädel sehen alles. Da kommt dann das Arbites und verhaftet die Charaktere weil sie sich an der einen Stelle nicht den Blick gesenkt haben und so. Und bei so vielen Menschen gibts garantiert auch nen Haufen verrückte Kriminelle. Definitiv ein gebiet in in dem die Spieler höllisch vorsichtig sein müssen. Oder wenn die Spieler nen Psyker in der Party haben eröffnet das viele Fiesheiten (Psyker wird verhaftet und doll geopfert werden, die anderen müssen ihn rausholen).
Hach, wollte meine Gruppe ja auch schon zum 40k- Rollenspiel überreden. Die kennen den Hintergrund nur marginal und es wär echt abgedreht ihnen diesen abgedrehten Fluff um die Ohren zu hauen. Leider wollten sie gleich Slaanesh/Nurgle-Kultanführer (ja, beides in einem...), spielen. Da war meine Kampagnenidee gestorben. Von daher *beneid*.

Merke: Vatikan auf Ecstasy + Jesuiten auf Koks + KGB auf Heroin und der sowjetischen Bürokratie auf Gras. Dann hast du in etwa das Schaltzentrum der Macht im Imperium definiert (Vatikan = Ekklisiarchie, Jesuiten = Inquisition, KGB = Adeptus Arbites, Sow. Bürokratie = Administratum). Kombiniere das Ganze mit der Vorstellung von Rom um das Jahre 0 (schau mal die Serie "Rom") in planetarem Ausmaß. Und würze das Ganze mit einer ordentlichen Prise Psi. Dann kommst du in etwa an Terra in 40k heran.

Zitat von Hjalfnar_Feuerwolf

Merke: Vatikan auf Ecstasy + Jesuiten auf Koks + KGB auf Heroin und der sowjetischen Bürokratie auf Gras. Dann hast du in etwa das Schaltzentrum der Macht im Imperium definiert (Vatikan = Ekklisiarchie, Jesuiten = Inquisition, KGB = Adeptus Arbites, Sow. Bürokratie = Administratum). Kombiniere das Ganze mit der Vorstellung von Rom um das Jahre 0 (schau mal die Serie "Rom") in planetarem Ausmaß. Und würze das Ganze mit einer ordentlichen Prise Psi. Dann kommst du in etwa an Terra in 40k heran.

Dazwischen noch ein paar Arme und Ganger auf Meth hast du vergessen...

Das ist in "Rom um 0" mit drin.^^

Xadahgla: Hab das Regelwerk nicht. Basis wär ein am Tabletop angelehntes W6-System geworden. Aber Chaoskultisten las SCs passen trotzdem nicht, wollte das Chaos als Antagonisten auftreten lassen. Sei es drum.

Zitat von Xadahgla

Was wäre eigentlich das ultimativ weiteste das ein Gläubiger kommen kann? Also in den Palast ins Zentrum natürlich nicht, aber ist bei der Außenmauer schluss oder kann man noch in die äußeren Bereiche des Palastes? Ich will sie da auch keine große Pilgerreise machen lassen, eigentlich sollen sie in eines der Archive der Inquisition, dass alleine wird schon abenteuerlich genug.

Grundsätzlich an alles ausser die Hotspots. Heisst Goldener Thron (absolute Todeszone) oder Archive. Kommt halt auch auf die Gruppe an, ihre Verbindungen, Fähigkeiten, Hintergrund und besonders ihren Stil. Wenn sie Low-Level sind würd ich sie ne Zeit zum Aufenthalt in den Aussenbezirken auf Terra zwingen, so dass sie froh sind den Planeten zu verlassen (in dem Fall gib ihnen reichlich EXP, Gefahr muss belohnt werden, d.h. sie sollten grad so überleben). Wenn sie gut genug sind um ganz Terra zu sehen, überall hin, denn SCs wollen Stars sein.

Zitat von Xadahgla

eigentlich sollen sie in eines der Archive der Inquisition

Das verändert die Situation natürlich. Dann müssen sie sich halt nen Plan einfallen lassen. Trotzdem solltest du Gelegenheit nutzen um Terra in aller Pracht zu präsentieren. Alles in Allem sollte Terra ein gut ausgearbeitetes Setting sein und keine Durchgangsstation.

Lass sie gegen Ende ihres Aufenthalts auf Terra einen Blick auf einen Adeptus Custodes erhaschen. Wahrscheinlich denken sie, es wäre der auferstandene Imperator selbst.

Wenn der Imperator selbst es so will dann können deine Leute auch vor den Goldenen Thron
Die Inquuisitor-Trillogie ist zwar etwas veraltet, aber auch auf Terra ist vieles machbar, wie man lesen kann.
Lass sie ruhig eine der vielen Recyclinganlagen sehn wo die Toten wiederverwertet werden

So ca würde ich es machen:

Du solltest einen soliden Zeitraum wählen um den Eindruck von Terra aufzubauen. Allein schon ins Solar System zu kommen sollte ihnen Gänsehaut bereiten! Sie sollten sofort die unglaublich massive Flottenstärke (um den Saturn ist eine der größen Flotten des Imperiums stationiert!) und allgemein die unglaublich mächtige Verteidigung um Terra sehen. Der Flug durch das System sollte realistischerweise ein paar Tage dauern (selbst im 40k Universum ist das so. Ganz besonders in so einem Sperrgebiet wie Terra!) und sie sollten mitbekommen, dass sie ständig durch Kontrollen müssen. Nur die Position ihres Auftraggebers sollte sie überhaupt so "schnell" durchkommen lassen. Normalerweise werden Pilger etc wohl extrem gründlich (wahrscheinlich an jeder Blockade) durchsucht und werden lange brauchen um überhaupt in Sichtweite von Terra zu kommen.
Auf jeden Fall sollen sie Ehrfürchtig sein. Merken, dass sie im absoluten Herzstück des Imperiums sind und dass es so gut beschützt wird wie kein anderer Punkt der Galaxis. Selbst Cadia ist schlechter verteidigt!
Und vergiss nicht, dass sie nicht nur am Saturn und den gigantischen Werften dort vorbei kommen (und an Titan, was aber wohl niemand merken wird ) sondern auch am Mars! Dem Herz des Machanikus. Gigantische Transporter mit Kriegsgerät etc und allgemein extrem viel Flottenbewegung.

Part zwei wäre dann wenn Terra selbst in Sicht kommt. Die Sicht auf Holy Terra sollte schon was besonderes sein. Selbst der Blick auf den Mond (man erinnere sich, dass sich dort auch einiges interessantes, wenn auch geheimes befindet ) sollte was besonderes sein.
Dann dürfen sie nochmal nen Tag oder so warten auf die Erlaubnis in die Atmosphäre einzudringen. Genug Zeit um ihnen einen Überblick der Situation um Terra zu geben und einen (mit Smog und Luftverschmutzung vernebelt) Blick auf den Planeten selbst. Insbesondere der Palast sollte natürlich hervorgehoben werden.
Wenn sie dann landen dürfen sie sich zum ersten mal einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Im Grunde ca so wie an nem amerikanischen Flughafen nen Tag nach 9.11.... Am besten in dem Moment gleich in irgendner Weise einbauen was der Zustand auf Terra selbst ist. Von der Landeplattform könnte man ja einen Blick auf das Gewusel am Grund bekommen. Und vielleicht irgendwo ein paar Arbites oder sogar Costodes welche einen Unruheherd einfach gnadenlos niedermachen. Die Spieler sollten wissen, dass sie jeder Fehler seeeehr viel kosten könnte.

Part 3 würde dann der Zugang zu den Archiven. Auch wieder etwas Wartezeit (1-2 Tage, Zeit welche sie nutzen sollten um mehr von Terra zu sehen), so dass sie sich schon etwas sorgen machen und es unangenehm ist auf diesem Planeten voller gestörter Fanatiker zu sein Dann noch ewig viele Dinge welche sie beachten sollten, xfache Warnungen von Seiten der Behörden, ihres Auftraggebers etc... Du solltest sie soweit bringen, dass sie nicht nur Respekt, nicht nur Ehrfurcht sondern Paranoia verspüren!
Und dann lässt du sie das Archiv sehen. So gewaltig und mit einer solchen Menge an Informationen, dass man sich nicht mal erträumen könnte wie viel es wirklich ist. Ein paar Stunden durch die Archive geführt, ein paar Geheimgänge, sich total verirren und sich total auf den Archivar bzw Servitor verlassen müssen welcher sie führt. Und das Geheimarchiv ist dann sogar noch übertriebener Bewacht und selbst im eingeschränkten Rahmen ist es eine unglaubliche Menge an Daten..
HF findet die Infos die ihr braucht

Wäre so mein Ansatz