No-Brainer-Listen, wo fangen sie an?

  • Hi,


    beim letzen Team-Turnier hatten wir die Diekussion, was jetzt No-Brainer ist und was nicht. Jetzt wollte ich euch fragen, wo bei euch No-Brainer anfängt.


    Bei uns wurde eine Barken-Liste der Dark Eldar als No-Brainer bezeichnet, da, laut Aussage dessen der sie als No-Brainer bezeichnete, bei dieser Liste die Barken nur nach vorne geschoben werden, ohne nachzudenken und auf gute Deckungswürfe gehofft wird um dann den Gegner im Nahkampf zu töten. Aufgrund dessen entstand bei uns eine größere Diskussion darüber, was jetzt No-Brainer ist und was nicht, doch zu einem richtigen Ergebnis sind wir nicht gekommen. Jetzt wollte ich von euch wissen, was ihr als No-Brainer bezeichnet und wo ihr die Grenze zu No-Brainer setzen würdet.


    MfG


    Carion

    Frieden? In unserer Zeit kann es keinen Frieden geben.
    -Generalfeldmarschall Solar Marcharius


    Suche immer Leute aus Bremen und Umgebung die Lust zum Spielen haben, wenn du einer bist schreib mich an :D :D

  • Ich finde "No-Brainer-Listen" ist wieder so ein grauenhaftes Unwort.
    Denn sein wir mal ganz Ehrlich, selbst eine Armeeliste die auf pure Masse und Stärke setzt und einfach über das Feld nach vorn rückt besitzt eine Taktik, nähmlich die, des Frontalangriffs gestützt durch Masse und Stärke.
    Dies mag zwar Taktisch nicht so ausgeklügelt sei wie extrem auf Flanken, Infiltratoren oder sonstiges zu setzen, dennoch hat sich der Listenschreiber dabei etwas gedacht.


    Gruß


    Alpha

  • Moin


    Wie der Name schon sagt, geht es bei sogenannten No-Brainer-Listen darum, dass man beim Spiel mit dieser nicht nachzudenken braucht und sozusagen alles von selbst geht. Nun bleibt die Frage, ob es bei der momentanen Lage der verfügbaren Codizes, Supplies, Datachments und Alliierten-Konstellationen so etwas überhaupt noch geben kann? Ich denke NEIN! :zwinker:


    Dein Beispiel der DE-Barken-Liste halte ich persönlich z.B. für eine der schlechtesten und ineffektivsten Armeelisten überhaupt. Die Dinger sind aus Pappmaschee und bei ca. 6x Barken habe ich sie alle im 2. Spielzug runter geschossen, ob nun Nacht- oder Flackerfeld dabei ist, spielt keine Rolle. Vor allem gehen die Teile dann auch noch mit einem lautem BUMM flöten und das bedeutet, dass viele Insassen dabei draufgehen werden, niedergehalten sind oder gleich fliehen. Wer soll da bitteschön noch gewollt in den NK kommen? Ich sage dazu nur 3x Fänge mit jeweils 5x Raks, die auf insgesamt 6 Ziele ballern können. Dazu ein Runenpriester mit Lebendige Blitze auf unendliche Reichweite bei S7-W6-Schuss und noch so einige Plasmawerfer, Sprenggranaten, Melter und vor allem jede Menge Bolter auf P10. Da bleibt kein Auge trocken. Wenn dann noch verbündete Space Marines dabei sind, hat diese DE-Armee keinerlei Chance. Überhaupt keine! :zwinker:


    Dabei würde ich meine Armeeliste aber nicht als NoBrainer bezeichnen. Du musst sehr genau überlegen, was du wann machst und wie du deine Einheiten überhaupt positionierst, usw.! Wer glaubt bei 40k nicht nachdenken zu müssen, ist ein Angeber und letztendlich ein schlechter Spieler - meine Meinung! :zwinker:



    Der Imperator beschützt.

    "Verlangt nicht von mir, leise in den Kampf zu ziehen, durch die Schatten zu schleichen oder meine Feinde still im Dunkel der Nacht zu überwältigen. Ich bin Rogal Dorn. Imperial Fist. Space Marine. Champion des Imperators. Meine Feinde sollen sich vor meinem Vormarsch furchtsam niederkauern und bei meinem Anblick erzittern."


    Der Winter naht.

  • Ob eine DE Barkenliste schlecht ist weiß ich nicht also Snaiw damit auf den STM abgezogen hat war schon nicht schlecht. Ich denke da kommt es auch viel darauf an wer die spielt. :zwinker:


    Ansonsten gibt es meiner Meinung nach keine No-Brainer Listen höchstens Spieler.
    Es kann immer mal passieren das ich gegen etwas spielen muss wo gegen ich auf dem Papier schlecht da stehe. Dann muss ich meine Taktik und Spielweise anpassen. Wenn es dem Gegner reicht das er seine Modelle einfach vorne schiebt und mich über den Haufen ballert/rennt, dann habe ICH mit Sicherheit etwas falsch gemacht. Das lag dann mit nichten an der No-Brainer Liste meines Gegners sondern ehr an meiner No-Brainer Spielweise ;)

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


    photo-26513-b4243151.jpg

  • Ansonsten gibt es meiner Meinung nach keine No-Brainer Listen höchstens Spieler.

    Ich stimme sowohl Black Fist als auch Eldracor zu. Dieser Satz trifft die Sache aber den Kern der Sache am besten.


    Grad bei dem Beispiel der Barken-Liste kann man doch extrem unterschiedlich spielen. "Barken-Listen" gibt es seit.. es Dark Eldar gibt! Hagashîn-Listen in Barken war der Standard vor dem aktuellen Codex und das weil man sie sowohl im Nahkampf als auch im Fernkampf einsetzen könnte und somit immer auf das Spielgeschehen reagieren kann. Das hat absolut nichts mit No-Brain zu tun. Es sei denn der Spieler ist ein no-Brainer und schmeißt seine gesamte Liste jedes mal gegen jeden einfach nach vorn.. Jede zweite Armee (insbesondere auf Nahkampf bzw Beschuss gemaxte) wird so eine Spielweise gnadenlos auseinander nehmen. Im Falle von elitären Beschusslisten (also Listen welche wenig aber sehr guten Beschuss aufbringen und die Modelle selbst viel Beschuss aushaltne können) ist es die einzige sinnvolle Möglichkeit dagegen anzukommen. Je nach Gegner spielt man also komplett anders und entsprechend muss man sich beim Spielen Gedanken machen und sich auf den Gegner einstellen.


    Es gibt tatsächlich "no-brainer" Listen. Also solche welche ungeachtet aller Umstände immer genau die gleiche Taktik verwenden und im Grunde ignorieren was da vor einem steht.
    Allerdings sind die Listen meist ziemlich schlecht und gewinnen nur durch Überforderung einer gegnerischen Armee welche nicht ausreichend auf die entsprechende Strategie eingestellt ist. Oder um es anders auszudrücken: Wenn man einfach Glück hat und ne Anti-Liste gestellt hat.
    Solche Listen werden aber immer seltener, da man immer seltener krasse Nachteile mit seiner Armee in kauf nehmen muss. Jeder massive Spam (der in den meisten Fällen eine no-brainer Liste auszeichnet) kann im Normalfall recht gut in den Griff bekommen werden mit einer guten Liste. Es sind nicht mehr die Zeiten als es gegen Necron-Flieger kein Mittel gab, weil kein Codex Flugabwehr enthalten hat. Zugriff auf deutlich mehr Spezial- und schwere Waffen macht Terminator oder reine Massenlisten auch nicht mehr wirklich gefährlich. Vor allem wenn ein Spieler weiß was er dagegen zu tun hat.
    Insgesamt halte ich solche Listen für sehr seltene Randerscheinungen. Selbst eine Serpent-Spam Liste, welche aktuell wohl immer noch als eins eine der stärksten Listentypen gilt, kann nicht einfach ganz no-brain gespielt werden. Zumindest nicht gegen Spieler welche wissen was sie tun. Einmal zu nah drangestellt und der Serpent wird von nem Trupp Taktischer Marines im Nahkampf zerlegt..



    Solche Listen sind also nicht wirklich eine Diskussion wert. Wer sich über solche Listen aufregt regt sich meist in Wahrheit darüber auf, dass er von etwas besiegt wurde was für ihn nach no-brain aussieht. Der Grund dafür liegt aber nicht selten bei einem selbst und nicht bei dem bösartigen Spieler der solche Listen einsetzt. :whistling:

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  • Das ist eine zweischneidige Sache.


    Einerseits hat Eldracor recht, der No-Brainer-Anteil liegt zu 90% beim Spieler nicht bei der Liste. Wenn ein Spieler mit einer Barkenliste einfach vorpreschen kann und dann gewinnt, hat der Gegner definitiv was falsch gemacht. Schlecht aufgestellt, schlecht gespielt, oder beides.


    Andererseits ist es ja so, dass bestimmte Einheiten aufgrund ihrer Stärke, ihrer Günstigkeit, oder sonst irgendeiner guten Eigenschaft, im Internet einen bestimmten Ruf genießen und dadurch überpräsent sind. (Drachen,Vendettas, Serpents, Breitseiten)
    Von daher gibt es dann viele Leute, die diese Einheiten nur aufgrund ihres Rufes in der Liste haben aber letzten Endes nicht viel Ahnung haben, was damit im Extremfall (wenn sie improvisieren müssen, weil es Gegenwehr gibt) anzustellen ist.
    Auf dem Tisch verlässt man sich daher nur auf die vordergründige Überlegenheit der Einheiten und vergisst dabei, dass man auch als Spieler was leisten kann. Das geht eben auch oft gut, weil die Einheiten schlicht so gut sind, dass sie manchen Gegner alleine dadurch überfordern. Das löst natürlich Unmut aus, weil der Gegner sich benachteiligt fühlt. "Mein Gegner muss nicht mal denken, um zu gewinnen"


    Aber hier gilt dann wieder Eldracors Aussage: Das liegt also am Spieler, dass er aufhört, vernünftig zu spielen und stattdessen Schema-F runterspielt, weil es auch reicht, bzw. am Gegner, dass der das mit sich machen lässt. Dagegen hilft es aus meiner Sicht, die Taktik auf einem Unentschieden aufzubauen. Egal, was man auf dem Tisch hat, muss man sich einen Plan machen, wie man relativ sicher ein Unentschieden erreichen kann. Also Spielzerstörung. Was braucht der Gegner um zu gewinnen (meistens Standardeinheiten)? Stelle sicher, dass er das nicht schafft. ;)
    Bei einem derartigen Gegner wird man auch schnell ihm eigene Mechanismen entdecken, da muss man dann spezifische Gegenmaßnahmen erfinden, so dass diese Mechanismen entweder ins Leere laufen, oder kontraproduktiv für ihn sind.


    Also solange du selber solide aufstellst (also eine Liste, die in funktionierendes Konzept hat, ausgewogen zusammengestellt ist, und die Mittel hat, ein Spiel zu gewinnen), liegt es meistens an dir, dass der Gegner dich mit einfachsten spielerischen Mitteln schlägt. Oder am Tisch, das ist auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Auf einem Tisch ohne Sichtblocker ist ein gutes Bewegungsspiel relativ ineffektiv (gemessen am Aufwand), was dazu führt, dass die Fähigkeiten des Spielers in den Hintergrund treten.


    Wenn die betreffende Liste tatsächlich ohne Nachdenken zusammengestellt ist, und entsprechend auf dem Tisch geführt wird, dann ist sie jederzeit von einem guten Spieler ganz gleich mit welcher Aufstellung schlagbar. Das habe ich oft genug gesehen. Wenn man es nicht schafft, den Gegner zu schlagen, muss man entweder seine eigene Spielweise überdenken, ob man nicht ähnlich unbedacht vorgeht, oder aber die Fähigkeit des Gegners anerkennen.