Redemption ist so ein unterschätzes Juwel Wobei vielleicht auch nicht ganz so unterschätzt, immerhin war das Gameplay zugegebenermaßen eintönig, aber Setting und Handlung waren episch.
Mein persönliches Wissen ist vermutlich veraltet, da ich die Entwicklungen ab 2000 nicht mehr wirklich verfolgt habe. Lustigerweise habe ich aber vor kurzem mal wieder eine Quellenbuch gekauft (Das Buch Nod) und war dann doch überrascht, dass sehr vieles noch wie vor 20 Jahren ist. Oder vielleicht eher wieder, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie kurz nach 2000 ein neues System mit teils recht drastischen Hintergundänderungen aufsetzen wollten, was ja auch sehr nachvollziehbar war. Merke: Datiere das Ende deiner Welt nicht im voraus und niemals zu zeitnah
Ich habe nie Romane zur WoD gelesen, aber ich bezweifel, dass die als allgemeine Informationsquellen zum Worldbuilding wirklich taugen. 40k Romane sind ja auch eher selten so richtig informativ und stützen sich eher auf Stimmung und eine spezifische Geschichte. Ich denke für einen Gesamtüberblick sind die Rollenspielbücher besser geeignet, zumal es mehrere WoD Systeme gibt, die unterschiedliche Aspekte mal mehr mal weniger einbinden. Bei Werewolf rückt zum Beispiel die Menschheit recht stark in den Hintergrund, da sie für diese Spezies kaum mehr als ein Antagonist ist, dafür rückt das Übernatürliche noch stärker in den Mittelpunt. Ich nehme an, dass es auch immer noch haufenweise Ergänzungsbücher gibt, also bei Vampire zum Beispiel die Clanbücher, aber bestimmt auch welche zu den Organisationen (Camarilla, Sabbat etc.) oder Regionen oder sonstige Themenbereiche. Sowas finde ich sehr empfehlenswert, wenn die Allgemeininfos aus den Grundregelwerken zu flach erscheinen. Bei den alten Büchern kam der Sabbat z.B. außerhalb seines Ergänzungs- oder mancher Clanbücher deutlich zu kurz.
Dann gibt es noch die Quellenbücher, die keinerlei Regeln enthalten. Das Buch Nod ist so eines und umreißt die interne Mythologie der Vampirgesellschaft, also Kains Zeit in der Verbannung, die Gechichte der ersten Stadt, die Entstehung der Clans aber auch weiterhin Prophezeiungen zu den letzten Nächten, also geht die Welt der Dunkeltheit wohl immer noch "bald" unter. Vom Umfang her ist das nicht sonderlich viel und was man an Regeln spart, bekommt man stattdessen an Bildern - der Stil ist nah an einer Graphic Novel.
Ich weiß nicht, wie sie aktuell aufgemacht sind, aber zumindest damals waren die Regelbücher die beste Anlaufstelle, um sich mit dem gesamten Worldbuilding vertraut zu machen. Mit den Ergänzungsbüchern konnte man bestimmte Themen gezielt vertiefen und die Quellenbücher liefern eine gute Mischung aus Worldbuilding und Stimmung, aber sind im letztendlichen Preis-Leistungsverhältnis wohl eher was für Liebhaber.
P.S.: Nochmal kurz gecheckt und das aktuelle Regelwerk ist anscheinend ein Taschenbuch mit 400+ Seiten. Davon sollte doch ein erheblicher Teil den allgemeinen Hintergrund behandeln