Panzer waren ja auch weniger eine gepanzerte Faust, sondern hauptsächlich eins: schnell.
Panzer sind auch heute noch schnell. Eine Faust ist nutzlos wenn der Schlag so langsam kommt das der Gegner ihn kommen sieht und abwehren kann. Um mal bei der Sport Metapher zu bleiben.
Zudem denke ich dass die motorisierten Divisionen mehr gezählt haben als die Panzer. so einen Panzer I oder II abzuschießen ist kein Kunststück und die Bewaffnung selbst war auch eher mau. Aber psychologisch und von der Aktionsreichweite her waren sie einfach grandios.
Die mot. Divisionen haben nicht den Ausschlag gegeben sondern tatsächlich die Panzer, welche geschlossen, als Schwerpunktwaffe, mit schneller und flexibler Führung eingesetzt wurden.
Mot Infantrie hat die selbe Schlagkraft wie laufende Infantrie. Sie kann nur schneller zum Schlachtfeld kommen. Kampfstärker ist erst mech Infantrie. Die hatte im 2. Wk aber noch niemand wirklich. Die Deutschen hatten ab der Mitte des 2. Wk mit ihren Panzergrenadieren sehr Kampfstarke prä mech Inf. Die Amis haben dem nachgeeifert. Aber ohne Schützenpanzer keine echte mech Inf und die kamen erst nach dem Krieg.
Die Realität ist nicht W40k, Command and Conquer oder ähnliches.
Ein Panzer hat keine Trefferpunkte die man runterschiessen kann, wenn man nur lange genug draufhält. Man hat auch keinen Durchschlagswurf, der mit Glück eine sechs wird. Bei der Panzerbekämpfung geht es um alles oder nichts. Einen Panzer I oder II ab zu schiessen ist genau so unmöglich wie einen Panzer IV oder einen Tiger, wenn man nicht die entsprechenden Waffen hat. Und genau daran fehlte es damals der Infantrie und zwar aller beteiligten Nationen. Erst ab der Mitte des 2. Wk änderte sich das nach und nach.
Im Falle eines großen offenem Krieges jedoch ist das was anderes. Nur wenige Sprengköpfe reichen, um ein Land auszuradieren - und wenn man eh verloren hat gibt es keinen Grund mehr, diese nicht zu nutzen.
Das ist genau der Punkt. Kernwaffen sind eine Ultima Ratio. Der Einsatz ist tatsächlich erst sinnvoll wenn alles den Bach runtergegangen ist. Wenn man also aus einer "wir verliere - ihr gewinnt" Situation eine "wir verlieren alle" Situation machen will.
Eine Atombombe kostet im Vergleich selbst zum "billigen" Waffengas nichts. Sie ist schnell und unaufhaltsam.
Das stimmt nicht. C-Waffen sind DIE billigste Art schnell viele Menschen zu töten. Selbst die simpelsten Trägermittel (zB Sprühflugzeuge aus der Landwirdschaft) kosten ein x-Faches mehr als genug Kampfstoff um Europa zu entvölkern. Das liegt auch daran, daß die meisten Kampfstoffe Neben- oder Abfallprodukte der chemischen Industrie sind die sowieso jeden Tag tonnenweise anfallen. Beispiel Phosgen oder Chlor. Bayer stellt pro Jahr über 60.000 t Phosgen her. Von Chlor werden alleine in Deutschland pro jahr hunderttausende Tonnen hergestellt.
Bei Kernwaffen sieht das ganze total anders aus. Erstmal braucht man eine Nuklearindustrie mit Kraftwerken und jede Menge Spaltmaterial. Dann hat man aber noch keine funktionierende Bombe. Wenn man die denn hat, und das ist keine triviale Aufgabe, muß man sie lagern, warten und bewachen. Trägermittel braucht man auch. Hier tun es primitiv Methoden wie Sprühflugzeuge nicht.
Erst recht nicht wenn man will daß die Bombe auch da landed wo man sie haben will.
Bomber werden abgeschossen. Ebenso simple balistische Mittelstreckenwaffen. Einfach Marschflugkörper heut zu tage auch. Bleiben ICBMs, SLBMs oder hochentwickelte überschallschnelle Marschflugkörper. Und das Zeug ist wirklich teuer. Deshalb haben das auch nur eine Hand voll Nationen. Aber damit man tatsächlich einen nukleraren Schild hat braucht man das. Taktische Kernwaffen kurzer und mittlerer Reichweite (mal abgesehen von der Abfangwarscheinlichkeit) bedrohen "nur" Nachbarstaaten ernsthaft. Die Amerikaner sitzten aber dummerweise auf ihrem eigenen Kontinent. Russland und China sind so groß, daß selbst ein Nachbarstaat nicht die wirklich wichtigen Teile bedrohen könnte, ohne auf Langstreckenwaffen zurück zu greifen.
Das ganze Thema nukleare Abschreckung, Balance of Power, Mutual Assured Destruction usw ist sehr komplex.
Wärend des Kalten Krieges stand mehrfach ein Atomkrieg, von gobalem Aussmaß, und damit wohl das Ende der Menschheit kurz bevor. Obwohl alle wußten was passieren wurde. Im Endeffekt hatten wir Glück das die Entscheider im richtigen Moment gezögert und nachgedacht haben. Wenn selbst in straff organisierten, hochentwickelten Staaten die Führungen mehrfach kurz davor waren die ganze Erde zum Teufel zu schicken, wie groß ist dann die Chance, daß ein Diktator zögert seine eher kleinen Atomwaffen zu benutzen? Ich würde sagen sie tendiert gegen null.
Deshalb sind mMn die nuklearen Abrüstungsbestrebungen der "ersten" Welt in hohem Masse gefährlich.