Englische vs. Deutsche Begriffe, interessante Diskussion

  • Auf die Gefahr hin das man mich jetzt "chargen" und "hitten" möchte: Ich benutzte eigentlich ausschließlich die deutschen Begriffe - kenne sie ja auch unter den Namen aus meinem Regelbuch.

  • Ich denke, es kommt auf 2 Faktoren an:


    1. Gewohnheit:
    Hier zeigt sich, wer mit englischen Regelwerken groß geworden ist der nutzt auch diese Begriffe. Ich hatte, obwohl ich der Sprache mächtig bin, niemals ein englisches Regelwerk in der Hand, genau wie meine Gruppe. Wir nutzen ausschließlich die deutschen Begriffe.


    2. Extravaganz:
    Ganz ehrlich. Würde man anfangen alle Begriffe einzudeutschen, nicht nur die englischen, sondern ALLE, dann wird es schnell lächerlich:
    Scout zu Aufklärer geht ja, mit Sentinal zu Schildwache oder so könnte ich mich ebenfalls anfreunden. Aber schaut euch die Tyraniden an, da wird es ganz schlimm: Venator zu Jäger? Carnifex zu Fleischfresser?


    Ich denke, der einzige wirkliche Grund ist, dass unser subjektives Empfinden sagt, es hört sich besser an und wir einfach Dinge wollen, die nicht der Norm entsprechen. Warum kauft man sich die schwarze Wii? (Oder überhaupt eine Wii xD?) oder die weiße PlayStation (Hust, Spielstation, hust). Ein Freund von mir hat beides gemacht. Warum? Einfach um sich von den anderen abzuheben. Das halte ich für völlig unnötig, wesshalb ich mich auch stark gegen unnötige Anglizismen ausspreche.


    Genau vom selben Kaliber ist L33t5p3ak. Völlig unnötig und umständlich, wird aber trotzdem gemacht!

  • Ich sehe das prinzipiell wie Nachtschatten und BlackFist.
    Leider ist unsere schöne Sprache zweideutig wie wenig andere. Ich weiss wovon ich spreche, da ich selber so meine Schwierigkeiten mit korrekter Interpunktion habe ;) So kann also schonmal, nur ein fehlendes oder falsches Komma den ganzen Sinn verändern. Im Englisch sieht die Sache da ein bisschen anders aus. Hier gibt es zwar ähnliche Zweideutigkeiten in einzelnen Wörtern, aber meist ist die Gesamtstruktur der Sätze um einiges Sinnunterstützender.


    Kann ich nicht unterstützen - wenn man in dem Satz "Help your uncle Jack off the horse" nur einmal die Shift-Taste nicht richtig erwischt, wird's arg schweinigelig xD


    Ansonsten, ehrlich gesagt ist man die Begriffe halt einfach seit Ewigkeiten gewöhnt. Oder gibt es hier wirklich jemand der Dinge wie LandRaider, Predator oder SpaceMarine übersetzen würde? ;)


    Sei dir da mal nicht zu sicher :D


    Aber Scherz beiseite - ich denke, dass die häufigsten beiden Gründe Schlauseinwollen und Downloads sind.
    Klar ist nicht jeder, der "feel no pain" statt "Verwundungen ignorieren" sagt, darauf aus, seine unglaubliche Versiertheit zur Schau zu stellen oder hat das Regelbuch und den Codex nur als englischen Ausdruck dabei; aber gerade in solchen Nischenhobbys wie 40k und auch im Larp (die ja doch oft ähnliche Anhänger haben) gibt es eben selbsternannte Altmeister, die von allem eine Ahnung haben und jedem zeigen müssen, wie viel sie vom Hobby verstehen.
    Alternativ - und weniger vor Vorurteilen strotzend betrachtet - kann man bestimmt auch von einer Vermischung der beiden Sprachen ausgehen, da ein Großteil des Hobbies nunmal auf englischen Websites gezeigt wird bzw. stattfindet. Man gewöhnt sich ja auch immer an den Ausdruck, den man zuerst für etwas kennenlernt (siehe Diskussionen um political correctness bezogen auf Ethnien!), was durch die Flut an Gerüchten in unserem digitalen Zeitalter und die Tatsache, dass das Hobby aus dem anglophonen Bereich kommt, eben zwangsläufig im Englischen mündet.


    Zum Thema "Englisch klingt cooler": ich wage zu behaupten, dass die meisten Deutschen Englisch seltener sprechen als Deutsch. Gleichzeitig gibt es Videospiele, Filme und Lieder, in denen einzelne Worte wie "Horus Heresy" und "Brother" einzigartig cool ausgesprochen werden, dass man es unterbewusst kopiert und entsprechend auf die deutschen Varianten verzichtet. :)


    Ich weiß, doofe Beispiele. Schade, dass ich Liquids "Bruthaaaaaa!" nicht gefunden hab :(

  • Naja, wie ja schon angesprochen wurde, sind die englischen Begriffe meißt deutlich kürzer und prägnanter, was wohl zum größten Teil an der meißt geringeren Silbenzahl pro Wort liegt.


    Zu den englsichen Regelbüchern kommen, zumindest bei mir, auch noch englsiche News und vor allem auch englische Battlereports Spielberichte, in denen natürlich selbstverständlich Englsich gesprochen wird. Ebenso auch der ein oder andere englische fanbasierte Content Zeugs ^^ rund um Warhammer 40k, wie z.B. SpaceHulk, Trials of Draigo und so weiter.


    Allein durch die englscihen Spielberichte bekomme ich schon eine ganze Menge englischer Begriffe mit und kenne diese, da ich ja auch son bisschen nachvollziehen will, was auf der Platte läuft. Wenn man jetztz noch einen guten und unerhaltsamen Spielbericht hat und keinen 15 Minuten Film, in dem wir bei Minute 8 gerade am Aufstellen sind und die einzigen Würfelwürfe die man sieht die Kriegsherrenfähigkeit und die Wahl des Szenarios sind, und dann nur noch verwackelte "Standbilder" der einzelnen Züge bekommt, die jeweiles mit einem "joa, also äh die..." beginnen, dann hat man natürlich auch echtes Interesse und fiebert entsprechend mit, bis dann die Farbe im Pinsel wieder trocken ist. Ich schweife ab.


    Was ich damit sagen will ist, auch wenn ich kein englisches Regelbuch besitze bekomme ich, wenn ich ein bisschen meine Finger ins Internet internationale Netzwerk gleiten lassen, schon eine Menge mit und brauche eine Menge um das überhaupt verstehen zu können.


    Auch ist die Hemmschwelle bei Warhammer 40k entsprechend geringer Anglizismen (oder wie man das schreibt) einzusetzen, da man eh schon nen Haufen englischer Wörter abbekommt in Form von Eigennamen. Weltraumexpeditionstruppen oder Graue Ritter, Boltzer, taktische Beenderrüstung sagt eh niemand. Auch leiden einige der deutschen Begriffe unter dem Handy-Effekt, wie z.B. "Cybot". Typisch deutsches Wort eben :)
    Von so Hobbybegriffen wie Highlighting, Inken, Washen, Shaden, Wet-Blending, Basing uvm. mal ganz zu schweigen.
    Da ist es eben fast schon normal englische Begriffe zu verwenden.


    Bei Tätigkeiten die von deutschen Begriffen geprägt sind haste sowas eher nicht, auch wenn du vereinzelte englische Begriffe hast, wie z.B. Airbag hat, sagt man hier automatisch Innenraum und eben nicht Interior, weil das Englische hier absolut raussticht. Jeder Autoverkäufer der Interior sagt fällt unangenehm auf, ebenso wie wenn ich von Beenderrüstungen und SturmBoltzern sprechen würde, einfach wegen dem Umfeld.


    Gibt aber auch Trends, wenn dann alle englische Begriffe verwenden, dass die coolen kühleren Jungs dann wieder, zumindest teilweise, zurück ins Deutsche fallen. Beispiel Paintball.
    Hier wirste auch überschwemmt mit englischen Wörtern wie z.B. Paint (wehe einer von euch Luschen sagt Paints), Board, Trigger, Micro - switch, ramping, Hopper, Pods, longline, cross, infield, Pitbox, tape, T-Pac, snake usw.
    Hier schreiben die coolen Jungs aus der Pit Box dann mittlerweile aber wieder nach ner Kischte Farbe, nem Beutel Farbe usw. anstatt z.b. Paint. Einfach weil mittlerwile jeder Paint sagt.


    Trotzdem wird T-pac aber immer männlicher klingen, als das deutsche Tipi ^^


    Auch wurde hier schon angesprochen, dass der Trend im Marketing von den Werbeaffen, die eh keine Sau braucht, außer apple, dazu einfach unsinnige und total weltfremde behindi Wörter auf englisch zu erfinden, um den Eindruck zu entwickeln man hätte soeben das Rad neu erfunden bei einer 5€ Kaffemaschine, in dem man ganz gewöhnlichen Dingen, die eigentlich total selbstverständlich sind, einen englischen Namen gibt und diese dann als brachiale Neuheit bewirbt, obwohl der Begriff total sinnfrei ist.
    Beispiel:
    Waschmaschine mit water-protection Wasserschutztechnologie. Mal ehrlich Leute. Klingt halt super, oder ? Fast so sinnvoll wie nen An-/Ausschalter mit power-off Funktion
    Von daher glaube ich manchmal schon, dass die These je dümmer desto englischer teilweise zutrifft. Aber nur teilweise. Wer schon mal nen BWLer, der was auf sich hält, reden gehört hat, der weiß wovon ich rede. Oder irgendwelche Börsen-Affen.


    Was aber auch lustig ist, ist dass das Deutsche wiederrum auch teilweise Einzug in den englischen Sprachgebrauch nimmt, wie z.B. "Daiiimn, dat bitch is uber-hot."
    Man ist halt vermeindlich dadurch 20% cooler mehr in inniger angesagter, in dem man sich sprachlich von der vermeindlichen Masse absetzt.

  • Hallo miteinander,


    ich muss gestehen, ich benutze auch oft englische Worte beim Spielen, obwohl ich Denglisch eigentlich überhaupt nicht mag, ja sogar verabscheue. Das liegt daran, dass es zu der Zeit, als ich mit dem Spielen angefangen habe (vor ca. 31 Jahren) so gut wie keine deutschen Fantasy- und Science-Fiction-Spiele gab (mal abgesehen von Midgard). Wollte man ein Rollenspiel machen, dann kaufte man sich das englische AD&D. Warhammer Fantasy gab es nicht auf Deutsch. Die 1ste Edition von Warhammer 40K (Rogue Trader) kam auch gar nicht erst auf Deutsch raus. Fast alle geilen Brettspiele gab es nur auf Englisch. Erst mit Das Schwarze Auge und der roten D&D-Box wurden deutsch übersetzte Rollenspiele für die breite Masse erhältlich. Aber da waren Hit Points, Damage Rolls, Hit Dice, Saving Throws, Clerics, Fighters, Rogues, Modfifers, etc. schon tief im Sprachgebrauch unserer Spielrunden verankert.


    Und so rutschen mir auch heute noch englische Begriffe beim 40K-Spielen raus, obwohl ich mittlerweile alles auf Deutsch habe und die neuen Sachen auch nur noch auf Deutsch kaufe. Ich hasse eigentlich babylonisches Sprachgewirr, verstehe nicht, warum man auf ein Meeting statt auf eine Konferenz oder Besprechung gehen muss und versuche, meine Beiträge möglichst auf Deutsch zu verfassen. Aber - jeder wie er will. Wenn Leute daran gewohnt sind, nur englische Regelwerke zu benutzen, weil sie in der internationalen Turnierszene mitmischen wollen, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Wenn aber Freizeitballerer, die eigentlich die deutschen Sachen haben, die englischen Begriffe verwenden, weil sie angeblich "cooler" sind, kann ich nur den Kopf schütteln. Ich finde es halt albern. Aber die Welt geht nicht davon unter.


    Herzliche Grüße
    N.

    40K-Opa der ersten Stunde – kann in seinen Gichtgriffeln kaum noch die Minis halten...

    P1000 2022: fail X/

    GFC 2022: fail X/


  • Zu viele unnötige Übersetzungen in´s Deutsche (Leman Russ-Varianten/etc.)
    machen das Spiel in meinen Augen kaputt und GW begeht den Fehler den
    damals schon FASA gerade noch so rechtzeitig erkannt hat leider wieder
    und GW hat es im Gegensatz zu FASA immer noch nicht kapiert.


    Ich spiele Warhammer nicht Kriegshammer. Wenn du bei deiner Weltraum
    Soldaten Armee nicht mit dem Raubtier und dem Land Raser kommst dann
    will ich keinen intellektuell-degenaritven/deutsch-doppelmoralischen
    Scheiß über zu viel englisch in der deutschen Sprache hören.


    Sollte irgendein Blockhead auf die Idee kommen mich ernsthaft
    darauf anzusprechen ist das ein Grund diesen Spieler zu meiden.


    Mir ist klar das es sich hier nicht um ein klassisches "Nazi-Problem"
    handelt, aber amerikanische Spieler die in ihrem Heimatland deutsche
    Wörter einwerfen haben nicht dieses Problem, also woran liegt es? ?(

    _______________________________________________________
    "Show them that we are their living nightmare,
    show them that there can be something far more
    cruel and fearsome than their pity Chaos Gods."

    ~Chaplain Kolthren of the Brass Beholders Chapter~

  • und GW hat es im Gegensatz zu FASA immer noch nicht kapiert.


    Das würde ich so nicht sagen, da es mMn in Deutschland zur Zeit eher den Trend zur Abschaffung des Denglisch gibt, siehe z.B. DB. GW würde somit eigentlich nur dem Markt folgen.
    Dass das Ganze aber dank zahlloser etablierter englischen Eigennamen wohl nicht klappen wird oder gar kann, ist ne andere Geschichte.

  • Ich finde die Sache hat hauptsächlich einen Grund:


    Nämlich dass auf Turnieren die englischen Regeln Vorrang haben. Das bedeutet im Klartext, dass jeder Turnierspieler die Regelbücher/Codizes auf Englisch nutzt, und daher mit den englischen Begriffen vertrauter ist, als mit den deutschen. Ich müsste beispielsweise nachgucken, ob Schleier jetzt Stealth oder Shrouded ist.


    Das sind dann aber bei mir eher Begriffe, die nicht so "normal" sind. Also meine Schüsse "treffen" immernoch, "verwunden" tun sie auch und "Attacken" werden auch ausgeführt.


    Aber die Modelle haben dann dennoch beispielsweise "Feel no pain".

  • @ Tol
    ich möchte die, wie Hobbes schon, darauf hinweisen, dass es hier nicht darum geht, einen Einzug von englischen Begriffen zu stoppen, "ehe unsere schöne deutsche Sprache zu grunde geht". Es geht bei dieser Diskussion um einen Thrend und dessen Ursachen. Also ist ihre Funktion analytisch, nicht appellierend. Dein Post hingegen scheint zu unterstellen, dass es eben doch um ersteres geht, was zumindest nicht meine Intension war und ist, was ich auch mehrfach erwähnt habe. Sollte meine Interpretaion deines Posts fehlerhaft sein, so tut es ir leid, jedoch lese ich aus ihm eine gewisse Argessivität.


    Um jetzt einmal festzuhalten, was die bisher ermittelten Gründe sein könnten:


    - Grundlage ist ein englisches Spiel, die Regeln werden meist erst auf englisch veröffentlich. Daher kommt es zu einer unbewussten Übernahme dieser Begriffe.


    - Es entwickelt sich eine Fachsprache, welche, bewusst oder unbewusst, von anderen abgrenzen soll. Man hat einen "Wissensvorteil" gegenüber Anfängern.


    - "Coolenesfaktor" auch wenn dies von eingen bestritten wird.


    Ich persönlich denke, es ist vor allem ein von denjenigen intizierter Effekt ist, welche bestimmte Begriffe vorprägen. Die, welche es sozusagen "neu entdecken" definieren die Begriffe. Ich denke, ein gutes Beispiel ist denke ich Feuerwolfs "Duell-Gardist" welcher inzwischen hier in der 40k-Fanworld relativ bekannt ist. Ist zwar ein innersprachliches Phänomen, jedoch exemplarisch mMn.


    Würden die anderen mit mir dahingend übereinstimmen, oder gibt es Kritik daran?


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

  • Tol: Ich halte es für einen signifikanten Unterschied, ob man englische Eigennamen benutzt, z.B. für Panzer, für Raumschiffe oder für Truppengattungen, also Begriffe aus der fiktiven Spielwelt, oder ob man Begriffe aus dem Regelbuch, die den Vorgang des Spiels beschreiben, in englischen Begriffen ausdrückt. Ersteres wirkt authentisch (Mir ist es zwar egal, ob ich einen Exekutor oder einen Vollstrecker vor mir habe, beide Begriffe haben für mich eine gleichwertig bedrohliche Ausstrahlung, aber ob ich einen "Space Marine" oder einen "Weltraumsoldaten" vor mir habe, macht schon einen Unterschied.


    Aber es hat nix mit Flair oder Authentizität zu tun, wenn jemand "charged" statt anzugreifen bzw. in den Nahkampf zu gehen, oder wenn er mir mitteilt, wieviele "Hits" er erzielt hat. Das kann man im englischen Ausdrücken, wenn man will - auf mich wirkts oft eher albern - man muß es aber nicht.


    Und genau darum gings hier in der Diskussion: Herauszufinden, wie die Community hier (die Gemeinschaft :D) das sieht. Nicht mehr, nicht weniger. Daß wir dabei alle ein bißchen schizophren sind, weil z.B. ich selbst einerseits das in meinen Augen unnötige Verwenden von englischen Begriffen im Spiel albern finde, andererseits aber hier von "Community" statt Gemeinschaft und von "Usern" anstelle von Nutzern schreibe, ist mir bewußt :D Das zeigt, wie weit dieser Mechanismus schon fortgeschritten ist.


    Und ich halte es auch für einen Unterschied (das kam jetzt nicht von Dir, sondern an anderer Stelle hier im Diskussionsverlauf), ob eine Sprache auf ganz natürlichem Wege Worte aus anderen Sprachen übernimmt, weil es vielleicht keine besseren oder gleichwertigen in der eigenen Sprache gibt, oder ob eine Sprache vollständig ihre identität verliert, weil niemand sie mehr bewußt nutzen mag. Und ich finde es bedenklich, daß es offenbar keine Diskussion über die Sprache geben kann, in der nicht irgendwann das Wort "Nazi" auftaucht, selbst wenn es, wie in diesem Fall, mit der Erklärung geschieht, daß man keinen Nazivergleich ziehen will ;)


    Wir verwenden heute auch viele deutschsprachige Redewendungen falsch, weil wir sie aus dem englischen rückübersetzen. Wer sagt z.B. "das macht keinen Sinn"? Im englischen heißt es "It doesn't make sense", bei uns wäre aber "es HAT keinen Sinn" richtig ...


    Das ist kein Drama, aber es ist eine Tendenz, die zu einem Verlust kultureller Identität führen kann. Wer mal das Buch "Die Kriegssprachen von Pao" bzw. "Der neue Geist von Pao" gelesen hat (ist dasselbe Buch, erschien aber unter zwei verschiedenen Titeln), der weiß, was ich meine. Darin wird eine komplette GEsellschaft radikal in ihrem Wesen und ihrer Struktur verändert, nur indem man ihr andere Sprachen aufzwingt ... So krass ist das hier nicht, aber ich bin schon der Meinung, daß die Art, wie man spricht, einiges darüber aussagt, wer und wie man ist.


    So gesehen haben diese Betrachtungen alle ihre Berechtigung.

  • Zitat

    Und ich halte es auch für einen Unterschied (das kam jetzt nicht von Dir, sondern an anderer Stelle hier im Diskussionsverlauf), ob eine Sprache auf ganz natürlichem Wege Worte aus anderen Sprachen übernimmt, weil es vielleicht keine besseren oder gleichwertigen in der eigenen Sprache gibt, oder ob eine Sprache vollständig ihre identität verliert, weil niemand sie mehr bewußt nutzen mag. Und ich finde es bedenklich, daß es offenbar keine Diskussion über die Sprache geben kann, in der nicht irgendwann das Wort "Nazi" auftaucht, selbst wenn es, wie in diesem Fall, mit der Erklärung geschieht, daß man keinen Nazivergleich ziehen will ;)


    Nachtschatten: Das hast du nett geschrieben ohne meine in dem Zusammenhang gestellte Frage zu beantworten. :P


    Zerzano: Die drei von dir genannten Punkte haben ihren vierten vergessen
    was aufgrund eines analytischen Verhaltens schon mal passieren kann. Was
    ist mit all den Spielern die mehrheitlich das Spiel ausschließlich mit englischem
    Material praktizieren? Wo stehen die in den drei Punkten (siehe auch Nazdreg´s post)?


    Zum Thema Aggresivität: Ich hoffe niemand der nicht gemeint ist fühlt sich von
    der allgemein gehaltenen Ausdrucksform meiner persönlichen Meinung angegriffen.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Tol ()

  • Und ich finde es bedenklich, daß es offenbar keine Diskussion über die Sprache geben kann, in der nicht irgendwann das Wort "Nazi" auftaucht, selbst wenn es, wie in diesem Fall, mit der Erklärung geschieht, daß man keinen Nazivergleich ziehen will ;)


    Das Miller - Paradoxon.

  • Zuerst einmal ist und war mein Schulenglisch nie besonders gut aber ich benutze trotzdem (unterbewusst) oft englische Begriffe wen ich über / während 40K/ PC Spiele rede.


    Was ich mir nur durch viel online spielen, spielen von englischen Beta/Demo. Versionen und das lesen in Foren/im Inet allgemein und den dadurch entstehenden gewohnheitseffekt erklären kann.


    Vor kurzem hat ein Freund von mir mit 40k angefangen der seine guten englisch Kenntnisse nutzt um eben die Regeln und berichte aller Art auf englisch zu lesen um auf ein breiteres Informationsspektrum zugreifen zu können. Dadurch nutzt er deutlich mehr englische begriffe (weil er die Deutschen oft nicht kennt) was die Tendenz zu englischen begriffen bei mir auch erhört hat.

  • Nachtschatten: Das hast du nett geschrieben ohne meine in dem Zusammenhang gestellte Frage zu beantworten. :P

    Das liegt zum einen daran, daß ich wenig bis nichts darüber weiß, wie amerikanische Jugendliche in ihrer Heimat reagieren, wenn jemand deutsche Begriffe verwendet, ich also Deine Grundaussage schon nicht bewerten kann, und daß ich noch viel weniger Ahnung davon habe, warum es so ist, falls Du recht hast ;)


    Ich meinte auch nur, daß Du, wenn Du KEINEN Nazivergleich anstellen willst, darauf nicht extra hinweisen müßtest, sondern das N-Wort einfach gleich komplett aus der Diskussion draußenbleiben könnte. Sonst schwingt da immer irgendwie doch ein ", aber ..." mit, selbst wenn Du es gar nicht gesagt oder gemeint hast.

  • Wer sagt z.B. "das macht keinen Sinn"?

    Lessing.

    Zitat

    Das ist kein Drama, aber es ist eine Tendenz, die zu einem Verlust kultureller Identität führen kann. Wer mal das Buch "Die Kriegssprachen von Pao" bzw. "Der neue Geist von Pao" gelesen hat (ist dasselbe Buch, erschien aber unter zwei verschiedenen Titeln), der weiß, was ich meine. Darin wird eine komplette GEsellschaft radikal in ihrem Wesen und ihrer Struktur verändert, nur indem man ihr andere Sprachen aufzwingt ... So krass ist das hier nicht, aber ich bin schon der Meinung, daß die Art, wie man spricht, einiges darüber aussagt, wer und wie man ist.


    Ja, nach Sapir/Whorf formt bzw. determiniert die Sprache das Denken. Aber wer will jetzt bestimmen, welche Sprache fuer das "höhere Wohl" der Menschheit am besten geeignet ist?

  • andee: Danke, genau darauf wollte ich hinaus ohne es selbst zu wissen. :)


    Nur der allergeringste unangebrachte Vorstoß in die Privatsphäre eines anderen
    Menschen (Sprache, Kleidung, Wortwahl, etc.), was schon vor meinem ersten post
    gegeben war, ist ein Angriff (!?)und/oder hat eine fragwürdige Note.


    Das (die Wahrnehmung dessen) varriiert je nachdem welchen Kulturkreisen man angehört
    und welchen man weiss oder glaubt zu wissen und von welchen man umgeben ist.


    Im Internet kann man dabei sehr schnell eine rote Linie überqueren ohne es zu bemerken
    (oder sie zu ignorieren, bzw. beides). Hat man diese rote Linie überschritten und wundert
    sich dann über entsprechende Reaktionen, so kann das ein Grund sein die eigene Intelligenz
    in Frage zu stellen (nicht zwangsweise, aber oft genug zutreffend).


    Wenn ich das böse N-Worts benutzt habe (ja benutzt, nicht verwendet), dann nur um
    sicherzustellen dass jeder der mitliest oder postet sicher sein kann ob er mit dem was
    er denkt oder schreibt auch wirklich einverstanden ist und nicht um jeden x-beliebigen
    pubertären Jugendlichen zu einem sinnlosen post zu bewegen (letzteres auf keinen bis-
    herigen post bezogen sondern nur des Verständniss halber), selbst wenn dies zu meinem
    eigenen Nachteil gereicht. ;)

    _______________________________________________________
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