Hey!
Häufig kommt es mir so vor, dass ''Trockenbürsten'' unterschätzt wird, oder das man der Technik, nicht mehr, als wie ein staubiges Endergebnis zutraut. Jedoch lassen sich mit ein bisschen Übung(Erfahrung) mit dieser Technik tolle Ergebnisse erzielen und auch sehr weiche Übergänge. Das soll auch kein Tutoriel werden, da es davon schon zu Haufe gibt, aber ich will einfach mal erklären, wie ich hier vorgehe, um das Bestmögliche aus dieser Technik rauszuholen.
Der Pinsel, sollte in der Tat ''trocken'' sein, das heißt aber nicht, dass die Farbe das muss oder hier geschweige denn Farbe direkt aus dem Pott genommen wird, das ist nämlich ein absolutes ''No Go'' und wird nicht toleriert, niemals!!! Mischt euch mit dem Pinsel nicht die Farbe an, sondern haltet ihn wirklich trocken und nehmt zum Mischen, verdünnen, einen anderen Pinsel! Auch beim Trockenbürsten arbeite ich mit verdünnter Farbe, wenn auch etwas geringer, aber sie ist verdünnt! Wenn ich mir beispielsweise auf der Nasspallette etwas zusammengemischt habe, nehme ich es ganz normal mit den Trockenbürstpinsel auf(bei mir eigentlich immer Medium) und streife ihn zuerst leicht auf dem Küchenpapier ab und danach am Handrücken! Da so ein Pinsel viel Feuchtigkeit zieht und ein bisschen abstreifen nicht genügt, lege ich den Pinsel etwas beiseite und lass ihn etwas ziehen. Jaa, das mach ich wirklich, ich leg ihn beiseite. Zwischendurch streiche ich auf meinem Handrücken ab und schaue, (kontrolliere) ob die Flüssigkeit so gut wie aus dem Pinsel gezogen ist. Wenn ich meine der Pinsel ist soweit, tüpfle ich vorher nochmal am Baserand, um auf der sicheren Seite zu sein, dass auch nicht mehr zu viel Flüssigkeit in dem Pinsel ist. Ist die Farbe soweit,(nach meiner Einschätzung und Erfahrung) fange ich mit ganz leichtem Druck auf dem Pinsel an, die Farbe auf das Modell zu bringen und erhöhe den Druck später, wenn sich Farbe und Pinsel etwas eingearbeitet haben. Man massiert die Farbe förmlich ein! Merkt man, dass es langsam zu staubig wird, hört man auf und beginnt das Prozedere von vorn - Farbe(leicht verdünnt) aufnehmen, am Handrücken abstreifen, ziehen lassen, wieder am Handrücken kontrollieren und sofort....
Wenn einem die Übergänge noch zu ''kanntig'' sind, kann man auch auf andere Techniken zurückgreifen, wie zB. das 'Abtönen'', um gegebenenfalls auszusoften und die Übergänge weicher zu bekommen.
An diesem Beispiel habe ich die Beine(Übergänge) gebürstet, mit der Methode, wie oben beschrieben und habe die Zwischenschritte abgetönt, mit einer Mischung aus etwa 1 zu 16, (ein Teil Farbe auf 16 Teile Wasser) bestehend aus der Grundfarbe der Haut(1:1 Scorched Brown: Dark Flesh und einer Spitze, Red Gore).
Beim Psioniker, konnte ich mir das Abtönen sogar sparen(auch mit Absicht, wegen Spielmodell und so ;)) und die Übergänge sind auch so schon, schön weich geworden, wie ich finde.
Nur zwei kleine Beispiele, dass, wenn man richtig an das ''Bürsten'' herangeht, auch wenn es Zeit kostet, dann doch schon recht ordentliche Ergebnisse möglich sind und vielleicht probiert ihr es ja mal so aus, mit der Methode, wie ich es oben beschrieben hab
Ich würde auch gerne Verbesserungen, Anregungen, Vorgehensweisen von Euch hören! Auch Bilder misslungener oder gelungener Arbeiten, können hier ja mal gezeigt und besprochen werden
Edit: Mist, nen bisschen will(muss) ich doch noch dranhängen
Das schöne beim Bürsten ist auch, und das unterscheidet es letztenendes auch von anderen Techniken, wie zB. Abschattieren, Akzentuieren mittels Lasuren, dass man nicht auf ''Pinselführung'' achten muss. Während man beim Lasieren, die Schatten, Akzente, mehr oder weniger vor sich herschiebt und in die gewünschte Richtung drückt, kann man das beim Bürsten auch mal getrost ignorieren. Das macht es mMn. zu einer sehr angenehmen Technik
Probieren geht über Studieren
Grüße!