Ghost in the Shell - Realverfilmung

  • Eins vorweg, Spoilergefahr!


    Moinsen,
    ok, als derjenige im Forum, der seit Jahren ein Ghost in the Shell Zitat in seiner Signatur hat, muss ich mich ja wohl auch zur nun erschienenen Realverfilmung äußern.:)


    Also ganz ehrlich: ... das CGI war schön,... der Rest nicht.


    Natürlich rede ich im folgenden aus der Warte eines Fanboys, das ist klar. Sowohl die Serie, wie auch die inzwischen drei in Deutschland erhältlichen animierten Filme haben sich in mein Bewusstsein gebrannt.
    Aber bevor ich hier in allgemeines geflame verfalle, versuche ich das ganze mal zu strukturieren:


    Zum einen die Story: Die Story ist vage an andere Handlungstränge angelehnt. Das Lore ist jedoch arg umgeschrieben. Um ein Beispiel zu nennen: Der Major ist nicht mehr eine unter vielen Cyborgs, mit Jahren der Erfahrung sowohl aus dem Krieg, wie auch als spätere Ermittlerin in Sec 9, die selbstsicher und tendenziell optimistisch agiert, sondern das erste lebende Exemplar der Vollkypernetisierung (Ja, der "Du bist was ganz Besonderes"-Plot wird wieder rausgeholt :rolleyes: ), die auch erst seit ihrer Operation vor einem Jahr in der Sektion ist und von vor der OP so gut wie nichts mehr weiß. Man könnte jetzt argumentieren, "na gut, ist eben ne Neuinterpretation". Aber wenn dann ganze Szenen (ja, Plural) fast eins zu eins aus dem Anime übernommen werden, muss man sich dann doch leider mMN einen Vergleich gefallen lassen.
    Abgesehen davon ist die erste Hälfte so verdammt unrund im Zusammenschnitt der Szenen. Twists kommen unglaublich wirr zusammen:

    In der Zweiten Häfte entspannt es sich etwas, aber gut ist mMn was anderes. :sad:


    Zum anderen der Cast und deren Rollen: Ich fange jetzt nicht mit der Whitewash-Debatte an, dass konnte man innerhalb der Filmlogik noch gut erklären, auch wenn einem das Gefühl beschleicht, dass diese Handlung so geschrieben wurde, dass Johansson da rein passt. :S Und wenn wir schon bei ihr sind, fand ich sie nur bedingt überzeugend. Natürlich habe ich Kusanagi aus dem Anime im Hinterkopf, wenn ich sie mir anschaue. Die Persönlichkeiten sind mMn sehr unterschiedlich und ich komme mit der Unsicherheit, wie SJ sie spielt echt nicht klar. Weiterhin stört es mich auch, dass sie in vielen "Gesprächsszenen" Stock steif da steht. Nicht nur wieder im vergleich zur Anime-Kusanagi. Auch innerhalb des Films wirkt es eigenartig. Denn versucht man das mit der Ungewohntheit an einen Cyborgkörper zu erklären, passt das überhaupt nicht zu den unglaublich flüssigen Bewegungen die sie im Kampf dann zeigt. Es wirkt einfach unrund. Wie als hätte der Regisseur gesagt "jetzt spiel mal einen Cyborg". :S
    Auch bei den anderen Schauspielern muss ich sagen, dass sie entweder Optisch, oder vom Charakter nicht gut zur Vorlage gepasst haben. Der fast vollständig organische Togusa, wirkt wie ein Cyberrassist (im Anime überlegt er sogar, sich selbst weiter zu optimieren) und hat statt einem blonden Vokuhila einen dunkelhaarigen no-name Schnitt. Der Strippenzieher Aramaki hingegen wird als Revolver schwingender "Neo-Samurai" dargestellt (In allen Folgen, und in den Filmen, nutzt er nie eine Waffe).
    Einzig Pilou Asbæk als Batou wirkt recht authentisch, auch wenn bei ihm im Hintergrund übel rum gefuscht wurde (Augen erst im Film bekommen und nicht während des Kriegsdienstes, kennt Kusanagi erst seit einem Jahr statt schon seit dem Krieg (ja, beides Kriegsveteranen), weswegen die Vertrautheit zwischen ihm und der Protagonistin etwas unglaubwürdig wirkt).


    Ich für meinen Teil muss leider sagen, dass der Film mir nicht wirklich gefallen hat und gerade für Fans von GotS würde ich ihn auch nicht empfehlen. Mir haben während dieses Films viel zu häufig die Nackenhaare oben gestanden. :pinch:


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    3 Mal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Da ich ihn noch nicht gesehen habe:


    Meine Sorge ist jetzt eigentlich nur, dass sich die allgemeine Meinung vom Film beeinflussen lässt und man GitS danach und nicht nach dem Original bewertet. Was sehr schade wäre. Bisher war die Bekanntheit fast ausschließlich auf Anime-Fans gebunden als eine der wenigen universell anerkannten Serien. Bis auf Cowboy Bebop fällt mir nämlich spontan erstmal wenig ein das ich universell jedem ungeachtet seiner sonstigen Vorlieben empfehlen könnte.


    Der alte GitS Film sieht ja sogar heutzutage noch sehr ordentlich aus und das trotz der 22 Jahre welcher er inzwischen zählt. Seinerzeit war er visuell eher mit sowas wie Avatar oder Crysis (um auch mal ein anderes Genre zu benutzen :P )zu vergleichen. Die Verfilmung hat immerhin ein sehr ordentliches Niveau bei der CGI, das muss man ihm lassen. :whistling:

    Brutvater (aka Area-Moderator) des Tyraniden-Bereichs


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    Auszug aus Psalm 23

  • Meine Sorge ist jetzt eigentlich nur, dass sich die allgemeine Meinung vom Film beeinflussen lässt und man GitS danach und nicht nach dem Original bewertet. Was sehr schade wäre. Bisher war die Bekanntheit fast ausschließlich auf Anime-Fans gebunden als eine der wenigen universell anerkannten Serien. Bis auf Cowboy Bebop fällt mir nämlich spontan erstmal wenig ein das ich universell jedem ungeachtet seiner sonstigen Vorlieben empfehlen könnte.

    Mir gehts ähnlich Jetzt darf ich immer den Zusatz machen "Aber halt dich von der Realverfilmung fern". :rolleyes:

    Die Verfilmung hat immerhin ein sehr ordentliches Niveau bei der CGI, das muss man ihm lassen.


    Das stimmt, das hat mir auch recht gut gefallen.:) VOr allem die gigantischen holografischen Werbefiguren, schön nervig und aufdringlich.:D


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  • Was die direkt "kopierten" Szenen angeht bin ich so etwas hin und her gerissen... Einerseits kann ich nicht bestreiten, dass es super ist die man in einem Realfilm zu sehen. Schon allein deshalb weil die Originale visuell Meisterwerke sind. Als Fan kann man das unmöglich ignorieren.
    Andererseits fühlt es sich seltsam an, weil offensichtlich diese Szenen als Ankerpunkte genutzt wurden um Fans zu "ködern" und die Verbindung zum Original zu knüpfen. Insbesondere wenn man eigentlich einer anderen Story folgt ist es schon etwas seltsam dann ganze Teile vom alten Film direkt zu übernehmen, aber dann doch was anderes damit zu tun..
    Übrigens waren auch offensichtlich Szenen aus der Serie drin. Die Robo-Geishas kamen ja schon früh in der Serie vor und die entsprechende Szene habe ich auch sofort wiedererkannt. :D



    Für mich stellt sich jetzt ernsthaft die Frage ob ich den Film unterstützen will, weil er trotz seiner Fehler immer noch mit Abstand das beste ist was wir an Anime-Adaptionen bekommen haben und wahrscheinlich auch das beste was man sich hat erträumen können.. Allein die Welt von GitS so getreu zum Original umgesetzt zu sehen (und bei einer nahezu 1zu1 Kopie kann man das ja zumindest visuell behaupten ;) ) ist schon so viel mehr als Hollywood bisher getan hat.
    Andererseits bin ich extrem abgeneigt gegenüber der Praxis die Besetzung anhand des Star-Levels festzumachen um Filme möglichst für die Masse kommerziell erfolgreich zu machen. Es würde mich so viel mehr freuen, wenn sich Hollywood trauen würde eher in eine Richtung wie Netfix zu gehen und auch tatsächlich mehr die Fans eines Genres anzusprechen statt immer auf PG-13 zu setzen.



    GitS zeichnet sich für mich primär in der atemberaubend guten Welt, den philosophischen Themen die angesprochen werden und die sehr glaubwürdigen und ansprechenden Charaktere aus. Die Handlung war für mich schon immer merklich schwächer im Vergleich. Nicht weil sie zu kompliziert wäre oder sowas. Das ist etwas was ich sogar eher zu schätzen weiß. Eher, dass sie etwas overhyped wird von Fans und sie im Grunde nicht so viel anders ist als in einer 0815 Polizei-Serie. Zumindest so weit wie ich es verfolgt habe.
    Wenn also die Handlung der einzige große Kritikpunkt wäre könnte ich dem Film durchaus viel abgewinnen. Er ist immer noch merklich hinter dem Original, weil die so ansprechenden Themen über Identität etc nicht so gut angesprochen werden. Aber immerhin.





    Das Potenzial von GitS empfinde ich btw gerade heutzutage gigantisch. Gerade jetzt wenn ständig über Identitäten und die Definition des Selbst gesprochen wird hat das Material das Potenzial richtig groß zu werden in der Pop-Kultur. Ich hoffe, dass der Film entsprechend wenigstens als Trittbrett für die wirklich guten Aspekte der Serie genutzt werden kann. :love:

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  • Ich muss sagen ich kenne bisher NUR den Trailer. Keinen Manga, keinen Anime, keinen anderen Film. Abgesehen von den schönen Bildern muss ich sagen dass die Story mich sehr anspricht und ich schon gespannt auf den Film bin. Also, aus Sicht von jemandem, der vorher noch nie was davon gehört hat (zu jung?) macht der Film bisher einen guten Eindruck!

  • Bisher hab ich auch nur die Trailer gesehen und optisch wirkt das schon gewaltig. Bin mal gespannt wie weit sie die Stadt vom Comic her übernommen haben. Mich stört es nicht das sie anscheinend eine neue Story erzählen. Finde ich sogar besser als wenn man ein und die selbe Story nochmal erzählt bekommt.


    Was mich aber gewaltig stört ist das sie (sofern man den Trailern glauben darf) die Charaktere und deren Motivationen komplett umgestaltet haben. Sorry, aber das geht für mich gar nicht. So wird aus einer coolen Secret Police Story eine ich-gegen-den-rest-der-welt vendetta wie man sie schon hundertmal in Filmen gesehen hat...

  • Das ist immer das Problem bei solchen Projekten, dass sie versuchen die Story quasi "Filmtauglich" für ein breites Publikum zu machen und sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen...

  • und gerade für Fans von GotS würde ich ihn auch nicht empfehlen. Mir haben während dieses Films viel zu häufig die Nackenhaare oben gestanden.

    Dann schaue ich ihn mir wohl besser nicht an.
    Ich kenne bisher nur Film 1 + 2 und die beiden Serien Staffeln.
    Eigentlich war das Universum ja in der Form, dass praktisch jeder ein Cyberbrain hat, so wie heute jeder mit einem Smartphone rumrennt.
    Cyborg ist in der Zivilbevölkerung nicht unbedingt üblich aber nicht unbekannt. Alles was vom Militär kommt, hat hingegen schon deutliche "Anpassungen" hinter sich.
    Der Major war aber auch in den bisherigen Filmen und Serien mit 100% künstlich schon etwas besonderes. Klar ist das nicht einzigartig, aber 100% ist auch beim Militär eher die Ausnahme. Es war ja eigentlich immer offen ob ihr Ghost in dem Sinne überhaupt "weiblich"-"männlich" zu definieren ist.
    Wurde sie in dem Film eigentlich Major umbenannt oder bleibt es bei dem Rang?

  • Nicht weil sie zu kompliziert wäre oder sowas. Das ist etwas was ich sogar eher zu schätzen weiß. Eher, dass sie etwas overhyped wird von Fans und sie im Grunde nicht so viel anders ist als in einer 0815 Polizei-Serie. Zumindest so weit wie ich es verfolgt habe.

    Interessanterweise ja.:D vielleicht noch mit einer Prise Polit-thriller.:)

    Das Potenzial von GitS empfinde ich btw gerade heutzutage gigantisch. Gerade jetzt wenn ständig über Identitäten und die Definition des Selbst gesprochen wird hat das Material das Potenzial richtig groß zu werden in der Pop-Kultur. Ich hoffe, dass der Film entsprechend wenigstens als Trittbrett für die wirklich guten Aspekte der Serie genutzt werden kann. :love:


    Das bleibt zumindest zu hoffen. Vielleicht kann ich da ja mal was im Unterricht ankurbeln.^^ Man muss ja im kleinen anfangen.:D


    Also, aus Sicht von jemandem, der vorher noch nie was davon gehört hat (zu jung?) macht der Film bisher einen guten Eindruck!


    Alter, du bis nur ein Jahr jünger als ich, Cronyk!:D Aber wie gesagt, ich kann leider nur aus der Sicht eines Fans sprechen (schwer das abzulegen:D). Es ist aber durchaus möglich, dass er für andere, die ihn nicht aus meiner Perspektive ihn schauen, durchaus gu sein kann. :zwinker:

    Der Major war aber auch in den bisherigen Filmen und Serien mit 100% künstlich schon etwas besonderes. Klar ist das nicht einzigartig, aber 100% ist auch beim Militär eher die Ausnahme.

    Klar, aber ich mag einfach dieses "Chosen one"-Thema einfach nicht. Es ist mMn einfach ein Unterschied gegenüber dem, dass etwas einfach nicht so üblich ist.


    Wurde sie in dem Film eigentlich Major umbenannt oder bleibt es bei dem Rang?


    Der Rang ist gleichgeblieben. :zwinker:


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  • Hab den Film gestern in OV gesehen und muss sagen ich bin, zu meiner eigenen Überraschung, sehr begeistert.
    Die Visuals waren grossartig, die Story hätte genau so auch in einem der Comics sein koennen und selbst die Charaktermotivationen machen wenn man den gesamten Film gesehen hat Sinn.
    Wovon man sich hier loessen muss ist die Vorstellung das es sich um eine Live Verfilmung des Anime von 1995 handelt. Dieser Film ist vielmehr das Prequel zu diesem. Jetzt kann man sich natuerlich Fragen warum manche Szenen dann 1:1 aus dem Anime in die Live Version uebernommen wurden, aber ich schaetze Mal das war als Hommage und Fanservice gedacht. Und da selbst diese Szenen in einem anderen Kontext eingebaut wurden fuehlte es sich nicht forciert an.
    Alle die mit im Kino waren, waren ebenfalls begeistert.


    Gebt dem Film als ruhig eine Chance ;)

  • War jetzt gestern auch drin. Und ich muss sagen.... meine initiale Einschätzung war leider zu nah an der Realität dran und ich habe entsprechend viele Dinge nicht gemocht. :pinch:



    Trotz allem immer noch die wahrscheinlich beste westliche Anime Verfilmung bisher. Alle anderen Real-Filme die ich bisher gesehen haben waren entweder vollkommener Murks oder kleinere Budget Filme aus Asien.
    Mit GitS hat der Film zwar durchaus zu tun, aber definitiv nicht mit dem Original, sondern eher in Form einer Neuinterpretation.


    Wer mit der Politik und der Philosophie in GitS wenig anfangen konnte aber die Action und die Welt cool fand wird den Film auch ohne allzu schlimme Krämpfe schauen können.
    Wenn einem Verwestlichung von Filmen und das pg13-Schema zum Hals raushängt sollte vorsichtig sein und zumindest keine Erwartungen haben.





    Bereut hab ich den Film nicht. Werd ich aber nur bedingt weiterempfehlen.

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  • Robal: ich finde es immer intressant zu sehen wie Leute ein und den selben Film unterschiedlich wahrnehmen koennen. Vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Rezession.


    Eine Frage die sich mir jedoch aufdraengt ist: Bei den von dir oben beschriebenen Kriterien was fuer dich in einem Film wichtig ist... Welcher grosser Mainstream Movie der letzten Jahre hat denn diesen Kriterien standgehalten?

  • Gojira:
    Was heißt für dich standgehalten? Ich finde GitS sehr solide. 7/10 ist eine gute Bewertung und er ist nur knapp drunter. 8/10 ist schon sehr gut, 9/10 absolute Lieblingsfilme und 10/10 existiert im Grunde nur bei Hype für ne Weile ;)
    Selbst 5/10 ist nicht per se schlecht. Eher extrem durchschnittlich und schnell wieder in Vergessenheit geraten. Wozu macht man denn eine Skala mit 10 Werten wenn man die Hälfte der Punkte gar nicht benutzen möchte? :whistling:



    Filme welche ich in den letzten Jahren positiv hervorheben würde wäre vor allem sowas wie Mad Max Fury Road. Das war im Grunde purer Genuss. Und die Handlung in dem Film ist bestenfalls ne 4/10 :D
    Deadpool hat mir auch sehr gut gefallen und schwächelt auch sehr in mancherlei Hinsicht. Kannst ja nachlesen was ich darüber gedacht habe. Und Zufriedenheit war nach dem Film definitiv 10/10 :up:

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  • Gojira
    Schau mal auf IMDB.com, da sind viele Filme bewertet und die Wertung geht von 0,0 bis 10,0.
    Sehr gute Filme haben über 8,0. Gute FIlme, die so im Kino gut kommen sind 7,0 bis 7,9, Popcorn Filme, wie zb Transformers sind 6,0 bis 6,8.
    Es giibt 3! Filme die eine 9 vorne stehen haben:
    http://www.imdb.com/chart/top?ref_=nv_mv_250_6


    Zum Vergleich das Original Ghost in the Shell hat 8,0 bei 90k Bewertungen.
    Der neue hat 6,8.


    Ich war gestern drin und bin schwer enttäuscht. Wie alle bei allen Realverfilmungen liegen hier Welten zwischen Orginal und Remake.

  • SavageSkull
    Selbst Schuld wenn du deine Erwartungen immer noch an den Originalen festgemacht hast trotz unserer Warnungen :P


    Ich stimme deiner Einschätzung aber eigentlich zu. Obwohl ich genau wusste, dass diese Elemente so sein werden und ich es gar nicht anders erwartet habe hat es mich definitiv beeinflusst. Man kann es einfach nicht ganz ausblenden.. :pinch:
    Vor allem die eingebauten Szenen fand ich genauso schlimm wie du. Wie gesagt vor allem weil man echt extrem gemerkt hat, dass man die neue Story um die Szenen herum "gepfuscht" (in Anführungszeichen weil sie für die beknackten Umstände eigentlich sehr solide war) hat statt eine gute alternative Story zu machen und nur da wo es wirklich passt ein paar Anspielungen einzubauen.




    Ich bleibe aber dabei, dass es mit Abstand die beste westliche Anime-Verfilmung bleibt.
    Und auch die asiatischen die ich bisher gesehen habe waren nicht wirklich so sehr zu bevorzugen weil dort zwar Thema/Story etc besser gemacht ist, aber dafür die Schauspieler und Effekte deutlich schlechter sind.


    Auch wenn es noch so einiges gibt was sehr gutes Material für eine Realverfilmung wäre und man auch gut umsetzen könnte (Perfect Blue zB) bleibt das Thema... problematisch.




    Wenn ich übrigens an den Blade Runner Trailer denke den ich vor GitS gesehen habe wird mir Angst und Bange um das Genre... ;(
    Aber darüber rage ich dann wenn ich den Film gesehen habe und Recht behalten sollte.
    Bei Nurgles Eingeweiden ich hoffe ich irre mich und es wird kein Crystal Skull Debakel...

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  • war auch drinne und muss sagen das ich fast des Kino verlassen hab weil ich den so grotten schlecht fand.
    man sollte beim anime bleiben und den hab ich vorneweg 2 Jahre schon nicht mehr gesehen
    Charakter gut, GCI gut, die Story so verpfuscht :thumbdown:


    Edit: beitrag 666 ^^

  • Robal: ich hab beim Lesen deiner Kritik irgendwie einen Dreher im Kopf gehabt. Jetzt wo ich nochmal drueber gelesen hab iat mir bewusst geworden das du ihn gar nicht so schlecht bewertet hast.


    Finde deine Aussage das er wohl das beste ist was wir bisher als einer Anime-Realverfilmung bekommen haben absolut zutreffend. Bin gespannt eas das Abschneiden des Films an der Kinokasse fuer die anstehende Verfilmung von Battle Angel bedeutet.


    @Rest: es ist halt kein Remake, sondern eine eigenstaendige Prequel Story. Haette es persönlich auch besser gefunden wenn sie bei einer eigenen Story darauf verzichtet haetten ikonische Szenen aus dem Anime einzubauen und es war bestimmt nicht die beste Wahl wenn man einem Publikum das keine Anime Erfahrung hat die Welt naeherzubringen.


    Dazu haette sich aus meiner Sicht eher eine der Anti-Terror einsaetze der Sektion 9 geeignet bei denen auch die Fuchikomas zum Einsatz kommen. Denke da z.B. an die Befreiung des Waisenhauses oder das Ghost Cloning. Das haette sicher einer Menge Potential gehabt.

  • Ne Prequel ist das auch nicht. Ist komplett separat. Genauso wie Comicbuchverfilmungen in den meisten Fällen recht wenig mit dem Original zu tun haben. Und man trotzdem immer wieder die gleichen Stories zu sehen bekommt. Wie oft gab es jetzt in verschiedenen Medien Spider-Mans Origin Story? Und ich behaupte, dass sie in den wenigsten Fällen viel mit dem Original zu tun hatte. Ihn als Underground Wrestler sieht man dafür viel zu selten ;)
    Bei Animes ist die Idee einer Realverfilmung für die meisten noch scheinbar so neu, dass sie nicht realisiert haben wie sowas läuft. Es wird NIE eine 1zu1 Verfilmung vom Original geben! Schon allein deshalb weil es auf ganz andere Zielgruppen ausgelegt ist. Moderne Animes/Mangas sind zwar sehr auf die westliche Leserschaft angepasst (de fakto sind die meisten großen Produktionen spezifisch darauf ausgelegt. Siehe Attack on Titan oder One Piece etc) aber sie sind immer noch weit entfernt von dem was für das Mainstream angemessen ist.


    Die Erwartungshaltung sollte entsprechend genauso sein wie bei DC/Marvel Filmen: macht was ihr wollt, nur verhunzt es nicht zu sehr. Wir wollen einfach unsere Lieblings-Chars auf der großen Leinwand sehen und uns dabei nicht vor Schmerzen krümmen. :P




    Die Fuchikomas haben definitiv nicht ins Konzept gepasst.
    Problem ist, dass man keine Zeit für sie aufwenden kann um sie vernünftig zu erklären und entsprechend höchstens einfach mit nem Satz abgespeist hätte und sie einfach drin wären um drin zu sein.
    Die Thematik der Menschlichkeit etc war hingegen essenziell relevant für den Film. Vor allem wenn man potenziell Nachfolger haben möchte. All die Themen welche das Verständnis eines Ghosts in the Shell (kleiner Scherz am Rande) voraussetzen kann man in einer Sequel ansprechen.


    Die Filme sind nunmal nicht für die Fans gemacht welche bereits die Hintergründe kennen. Jede Story welche irgendein Vorwissen voraussetzt ist schlichtweg ausgeschlossen.

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  • Die Thematik der Menschlichkeit etc war hingegen essenziell relevant für den Film.

  • Warum müssen Fuchikomas mehr erklärt werden als z.B. die Exo-Suites in Avatar. Sind halt Mech-Suites mit einer AI. Mehr muss man über die erstmal nicht verlieren in so einem Film.


    Die Fokussierung auf das Thema was zählt als Lebensform und was ist nur ein Bot kommt meiner Ansicht nach auch nur aus dem Anime. Im Comic gab es wenn ich mich recht erinnere 10 Kapitel von denen sich 2 mit der Frage tiefer beschäftigen.
    Von daher denke ich nicht das klassiche Elite Anti-Terror Squad Stories in irgendeiner Weise gegen das ursprüngliche Setting verstossen hätten.