Autor: Graham McNeill
Buchformat: Taschenbuch
Umfang: 671 Seiten
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Ralph Sander
Preis: 9,99 €
Verlag: Heyne
O-Titel: A Thousand Sons
Vorwort:
Der von mir so lange erwartete Roman zu meiner absolut favourisierten Chaoslegion ist nun endlich auf deutsch erschienen. Reine Ehrensache das ich nun nach einiger Zeit zum "sacken lassen" eine Rezension verfasse.
Inhalt:
Der Primarch Magnus, Progenitor der Legion der Thousand Sons, und seine Söhne befinden sich auf einer von ihnen im Rahmen des großen Kreuzzuges wiedereingegliederten Welt. Oberflächlich betrachtet scheint diese Welt unbedeutend, aber schon bald soll sich herausstellen, das jener Planet nur der erste Schritt auf dem Weg zur größten Tragödie des noch jungen Imperiums sein wird ...
Rezension:
Zu allererst: Wow. Dieser Roman ist wahrscheinlich der bis jetzt ambitionierteste Band der Bruderkreig-Reihe. Graham McNeill nimmt sich hier einer beinahe sagenumwobenen Geschichte des Warhammer 40k Universums an. Schluss mit den Nebenschauplätzen der letzten Romane seit Isstvan, schluss mit Kurzgeschichten. Das hier ist wirklich tiefgehende und unheimlich wichtige Geschichte des Warhammer 40k Universums, einer der echten Meilensteine im großen Bruderkrieg. Ob Graham McNeill sicht damit übernimmt? Finden wir es heraus!
Positiv:
Wie immer fange ich mit dem Positiven Seiten der Geschichte an, was für mich ersteinmal direkt der reichaltige Inhalt ist. Ich bin heilfroh das dieser Roman über seine 671 Seiten verfügt. Während der Lektüre kam bei mir nie das Gefühl auf, dass hier irgendwie "ausgestopft" wird, jede Seite hatte ihren Sinn im großen ganzen. McNeill gelingt es durchweg eine dichte und glaubhafte Geschichte zu erschaffen, sein Schreibstil ist auf gewohnt hochwärtigem Niveau. Der Roman wartet mit einer Menge action, einer Riesenmenge fluff, sowie einer gehörigen Portion "fun fact's" bzw. neuer Flufffetzen auf. Natürlich gibt es auch wieder Änderungen oder eher Neuerungen zum bestehen Fluff um die Ereignisse rund um Magnus und seine Legion, diese finde ich allerdings in keinem Fall schlecht oder störend. Die genaue Beleuchtung der Thousand Sons ist auch längst überfällig und wirklich gut gelungen. Wie war die Legion organisiert? Wie kämpften sie? Wie lebten sie? ... Wie starben sie? Dies alles sind Fragen die ich mir schon lange gestellt habe, und mit freude kann ich berichten, dass der Autor diese Fragen alle beantwortet. Ich will hier auf jeden Fall nicht zu sehr auf den Inhalt eingehen, den soll jeder Leser selbst erschließen können. Aus diesem Grund führe ich folgend einige der angesprochenen fun facts & Flufffetzen auf:
Verbindung zum vorangegangen Teil der Bruderkrieg-Reihe:
Der Vorgänger von - Verlorene Söhne - war ja bekannterweise eine Sammlung von Kurzgeschichten aus der Zeit des Bruderkrieges. Was mich sehr positiv überraschte war die Tatsache, das Graham McNeill einige Ideen aus der von ihm verfassten Kurzgeschichte aufgriff:
- Ahriman hat eine Vision von einer Uhr mit gesprungenem Glas und Perlmutzeiger. In - Die letzte Kirche - steht diese ja für den Beginn des Endes der Menschheit.
- Amon aus der Cstodes Geschichte taucht auch auf Prospero auf, werden wir noch weiteres von ihm hören?
Schicksal:
Auf dem Konzil von Nikea geht Mortarion genau 7 Schritte zur Sprecherkanzel ...
Gleichheit wo es scheinbar nur Verschiedenheit gibt:
- Ahriman und Magnus unterhalten sich über die Wölfe der Space Wolves. Der Primarch fragt seinen Sohn ob die Wölfe wirklich was andere seien als ihre Schutzgeister ... "Es gibt keine Wölfe auf Fenris."
Die wirklich verlorenen Söhne:
Erfreulicherweise gibt es wieder einen minihinweis auf die unbekannten Legionen. Magnus erwähnt ganz am Rand das der Imperator bereits gezeigt hat, was passiert wenn man seinen Zorn auf sich zieht oder sich seinen Anweisungen wiedersetzt.
Negativ:
Ich muss mich tatsächlich anstregen etwas negatives an diesem Roman zu finden. Inhaltlich wäre das vielleicht nur das Konzil auf Nikea, was genau spoilere ich mal nicht. Ich sage nur so viel: Einen offensichtlicheren und unfaireren Schauprozess hat es wohl nie gegeben. Ein zweiter Punkt wäre wie immer die allgegenwärtigen Schreibfehler. An einer Stelle innerhalb eines Dialoges wird aus "Ahriman" plötzlich "Amon", um ein Beispiel zu nennen. Aber meine güte, sowas kommt in den besten Familien vor.
Fazit:
Oh. Da wäre ich wohl am Ende meiner Lobhymne aus diesen Roman. Viel gibt es auch hier nichtmehr zu sagen, ich denke aus dem Vorangegangenen erkennt man schon ziemlich genau welches Fazit ich ziehen werde. Die genaue Beschreibung einer bis jetzt wenig beachteten Space Marine Legionen, ein Meilenstein der 40k Geschichte, gewohnt gute action, eine unfassbare Tragödie - und jaha! Sogar ein Hauch von Liebe! - dies alles glaubwürdig und gut geschrieben umgesetzt. Da bleibt mir nur eins übrig, ich gebe diesem Meisterwerk der Bruderkrieg-Reihe 9,5/10 Heqa-Stäbe, denn wie wir spätestens jetzt wissen: Perfektion ist eine Illusion. Danke Graham McNeill für diesen Roman. Aber meine letzten Worte hier sollen die sein, die sich mir mit am meisten eingeprägt haben - "Auf Fenris gibt es keine Wölfe.".