Diskussion 10. Edition

  • Bisher sieht es nicht so aus als ob sich irgendetwas bis zu einem Codex-Release ändern würde.

    Wäre auch etwas gewagt, nicht mal eine Woche nach Veröffentlichung und auf Grundlage eine Mischmaschs von berechtigter Kritik und Gejammer was Handfestes zu machen. Lass mal vier Wochen oder so mit weltweiten Spielen und Rückmeldungen ins Land gehen.

  • Da wird GW nicht zurückrudern. Die Codices sind bereits gedruckt und liegen zur Auslieferung bereit. Aus GW Sicht ist es rentabler sich auf Neu-Kunden zu fokussieren die eine (oder mehrere) Armeen von Grund auf kaufen als sich um die Veteranen zu kümmern die mit jedem Release ihrer Armee 1-3 Boxen kaufen.


    Ich bewerte nicht ob das richtig oder falsch ist, aber da geht die Marschrichtung hin.


    Wenn dann erwarte ich eine Umkehr mit der 11. Bis dahin hat GW all die alten Squads mit zuvielen Optionen (Tactical Marines, etc) in die Legends verschoben und können dann Squads auf die Datenkarten packen die 1-2 Optionen haben. Das wird dann als große Neuerung verkauft und ein “höheren auf die Community”

  • Die Regeln sind Anfang des Monats rausgekommen, was 3 Wochen wäre. Gab schon direkt Kritik an manchen Mechaniken, hat sich aber eher im Rahmen gehalten. Ich erinnere mich, dass es direkt eine Kontroverse wegen fliegenden Einheiten gab, auch wenn die Klarstellung jetzt eigentlich nur das offensichtliche bestätigt hat.. War trotzdem der Auslöser für das umfangreiche Designer-Kommentar (was ja eigentlich ein FAQ war) vor paar Tagen war.


    Astartes Regeln sind 13 Tage her. Da gab es auch direkt Kritik. Und zwar teils ziemlich herbe. Bei den Tyras davor haben sich wenige beschwert, gab ja auch noch keinen Vergleichspunkt.

    Punktekosten sind 6 Tage her und da kam die scharfe Kritik von der ersten Stunde an.

    Die negativen Meinungen nach den ersten Testspielen kamen Anfang der Woche. Und da ist die Kritik ja geradezu vernichtend.

    Man kann also schon eine Eskalation sehen. Je besser sich die Spieler mit den Regeln vertraut machen desto mehr werden sie abgelehnt.



    Ich will nicht sagen, dass sie jetzt sofort schon alles ändern müssten. Wird ohnehin nicht passieren und nicht passieren können. Egal wie viele aktuell rumschreien man müsste speziell die Aeldari ändern. Bringt ohnehin nichts.

    Wollte eher darauf verweisen, dass es eben keine so schnelle Reaktion wie bei dem Designer-Kommentar geben wird. Voraussichtlich bleibt alles noch so wies ist für ein halbes Jahr (letzten Jahre gabs immer ein Punkteupdate Ende November bzw Anfang Dezember) und der erste Codex wird höchstens eine Aussicht darauf geben was kommen könnte.


    In der 8ten wurde das Spiel ja auch nochmal komplett umgeworfen mit den Dexen. Bleibt also abzuwarten bevor man sich überhaupt ein ernsthaftes Bild machen kann. Aktuell sieht es aber nicht gut aus. In der Index-Era der 8ten gab es zwar auch ziemliche Probleme, aber allgemein war es ja tendenziell positiv aufgenommen worden. Aktuell wirkt der Feedback fast schlimmer als die 6te.. =O



    Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Das Team welches die Regeln anpasst ist ja wirklich kompetent und handelt schon die letzten Jahre relativ flott. Sie haben ja einiges ausgebügelt was da teils sehr schief ging die letzte Edition.

    Würde wenn eher die Leitung des Design-Teams kritisieren für die oft offensichtlich halbgaren Regeln bei welchen man einfach sieht, dass nicht genug Zeit da war um Probleme rauszufiltern. Man merkt auch stark, dass es Teams gibt welche Dexe in Blöcken machen weil teils sehr unterschiedliche Faktionen extrem ähnlich geschriebene Regeln haben welche sich deutlich von den anderen unterscheiden.

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  • Oder man pfeift einfach drauf, ob das Teil am Modell ist oder nicht. Es steht im Datenblatt, also kann es es haben.

    Aber das ist ja, was ich meine. Es sind dann Scheinoptionen, die keiner braucht, wenn sie nicht in den Punkten auftauchen. Z.B. der Sturmbolter am Panzer oder das Maschinengewehr. Punkte sind gleich, ob ich nichts nehme, den Sturmbolter oder das MG. Das MG ist klar die beste Option. Wenn ich WYSIWYG ignoriere und die Punkte gleich sind, dann kann ich mir die Optionen auf dem Datasheet sparen. Das Gleiche gilt für Truppführer und Spezialwaffen. Wenn ich zwischen Laserpistole, Boltpistole oder Plasmapistole wählen kann, nehm ich die Plasma, wenn sie nix kostet. Dann kann man sich doch die Optionen sparen und einfach Sergeant-Pistole oder sowas schreiben. Hat man ja beim Adeptus Mechanicus so gemacht.


    Das würde auch beim Autarch klappen. Autarch hat nur noch Nahkampfoption "Autarch-Nahkampfwaffe" mit rnheitlichem Profil egal ob Skorpionschwert oder E-Waffe am Modell oder Schussoption "Autarch-Schusswaffe" mit einheitlichem Profil egal ob Raketenwerfer, Shurikenkatapult oder Warpspinnengewehr. Egal welche der beiden Optionen man nimmt, kostet es gleich viele Punkte. Wenn die Werte dann noch so sind, dass nicht eine Option klar besser ist, würde das passen.

  • Es sind dann Scheinoptionen, die keiner braucht, wenn sie nicht in den Punkten auftauchen. Z.B. der Sturmbolter am Panzer oder das Maschinengewehr.

    Es sind Optionen, weil es unterschiedliche Regeln hat. Ob und wie man das bepunktet, steht auf einem anderen Blatt. Wie gesagt, das, was die Standardbewaffnung ersetzt oder ergänzt, mit zusätzlichen Punkten zu versehen, da hab ich ja überhaupt nichts gegen. Das sollten sie mit den Codices bitte nachreichen.


    Das würde auch beim Autarch klappen. Autarch hat nur noch Nahkampfoption "Autarch-Nahkampfwaffe" mit rnheitlichem Profil egal ob Skorpionschwert oder E-Waffe am Modell oder Schussoption "Autarch-Schusswaffe" mit einheitlichem Profil egal ob Raketenwerfer, Shurikenkatapult oder Warpspinnengewehr. Egal welche der beiden Optionen man nimmt, kostet es gleich viele Punkte. Wenn die Werte dann noch so sind, dass nicht eine Option klar besser ist, würde das passen.

    Es gibt bei Eldarwaffen allerdings keine klar besseren Optionen, weil nach wie vor jede der Waffen gegen einen anderen Gegnertypen ausgerichtet ist. Mit einer einschüssigen Laserlanze auf einen Infanterietrupp zu schießen ist halt unsinnig. Die Stärke 12 killt dann genau einen Space Marine, wenn er nicht auf 6 rüstet, und der Rest von den W6+2 Schaden des einen Schusses sind für den A... Schmeist man die Profile der Spezialwaffen zusammen, braucht man was, was viel Schüsse gegen Trupps, eine hohe Stärke und DS gegen Wiederstand und Rüstung und einen hohen Schadenswert gegen große Einheiten mit vielen LP hat, damit es Infanterie und Panzer gleichermaßen killen kann. Das Geheule über so eine Waffe möchte ich sehen (eigentlich nicht). Irgendein Mittelwert wäre eine nutzlose eierlegende Wollmilchsau, die alles kann, aber nichts richtig. Das war bei Eldar schon immer so, das ist das, was eine Eldararmee ausmacht. Ob die Differenzierung der Waffen bei anderen Armeen auch so stark ist, kann ich nicht einordnen, dazu fehlt mir der Überblick.

  • Nimm doch nur Kombiwaffen. Früher war ein Kombimelter gut gegen Fahrzeuge, ein Kombiflammenwerfer aber nicht. Jetzt hat die Kombiwaffe ein einziges Profil. Genauso Nemesis-Psiwaffen. Ein Hammer hatte stärkere Attacken, Falchions mehr Attacken. Waren also auch gegen verschiedene Ziele besser. Wenn man das mit der Vereinfachung ernst nehmen will, sollte man es flächendeckend machen. Ein Autarch muss ja nicht Optionen haben, die ihn gegen alles mögliche gut machen, nur weil es die Optionen bisher gab. Expugnatorgardisten können ja auch keinen E-Hammer mehr kriegen, der sie besser gegen Nahkampfwaffen macht. Was mich stört ist wie gesagt die Halbherzigkeit und Beliebigkeit, mit der man das Gleiche bei verschiedenen Einheiten völlig unterschiedlich gehandhabt hat und dann auch noch die Punkte dafür wegrationalisiert. So funktioniert das nicht.

  • Grade die Nemesis-Psiwaffen waren aber nicht so deutlich unterschiedlich gegen verschiedene Ziele, wie die Eldar-Waffen. Die gaben eine Vorteilstendenz in die eine oder andere Richtung. Der Unterschied zwische einem Raketenwerfer mit 48" und zwei verschiedenen Feuermodi und einer Shurikenpistole ist schon gewaltig. Das ist die Bandbreite der Schusswaffen-Optionen beim Autarchen, die man unter einen Hut bringen müsste. Ein Autarch hat diese Optionen ja, weil er Ausrüstung seiner ehemaligen Schreine trägt. Das ist also nicht willkürlich, sondern hat seinen Ursprung in der Figur des Autarchen.

    Da ist die Unterscheidung zwischen der Geisteraxt und dem Geisterschwert der Phantomklingen eher etwas, was man aufheben könnte, denn der ist in den Werten wirklich marginal. Bei den Schusswaffen der Phantomwächter schon eher wieder nicht.

    Was mir auch nicht ganz einleuchtet, aber eigentlich eher formal ist, warum Exarchen überhaupt die Basisbewaffnung haben. Die könnte man streichen. Waffenoptionen bei Exarchen sind dann auch wieder sehr differenzierend. Ein Rächer-Exarch mit Gleve und Schild ist halt wieder etwas völlig anderes als einer mit zwei Shurikenkatapulten, so dass man nicht sagen kann: dies oder jenes ist generell besser.

    Grade deswegen würde ich mich beispielsweise bei Aspekt-Trupps dafür aussprechen, sie bei einem einheitlichen, adäquat hohen Punktewert zu belassen. Der Exarch ist fester Bestandteil des Trupps (was auch nicht immer so war, aber schon vor geraumer Zeit geändert wurde.), wie andere Sergeants auch. Wenn er ohnehin da ist, hat es wenig Sinn, seine Fähigkeit, die er mitbringt, optional zu machen und zu bepunkten. Früher kosteten die Psikräfte der Runenprophtene Punkte, das ist auch schon länger abgeschafft. Exarchenfähigkeiten dagegen kosteten bis zur letzten Edition noch, auch Machtpunkte. Das war auch damals schon inkonsequent. Und unlogisch, da man annehmen musste, dass der Exarch zwar im Trupp ist, seine besonderen Fähigkeiten aber zurückhält - wohl kaum.

    Die Exarchenfähigkeiten sind jetzt weg. Jeder Aspektkriegertrupp hat nur noch seine spezifische Fähigkeit, wie vorher schon. Was ist also noch dran am integrierten Exarchen, außer ein LP mehr? Nur noch seine Waffen. Für die würde ich dann das gleiche geltend machen, wie für die Exarchenfähigkeiten. Welchen Sinn würde es machen, wenn er fest dabei ist, aber dann nicht auch seine besonderen Bewaffnung mit sich führt. Keinen. Dann macht es aber auch keinen Sinn, diese Waffen mit Punkten zu belegen. Davon abgesehen, dass schon in der letzten Edition praktisch immer eine oder sogar zwei von bis zu drei Exarchenwaffen kostenlos waren.

    Was ich damit sagen will: Ich denke nicht, dass man die Sache mit den Optionen und den Punkten so generalisieren kann, zumindest von der Sinnseite her. Nicht alles, was auf den ersten Blick gleich aussieht, ist es auch.

  • Wie schon gesagt, nur weil es früher so war, muss es nicht so bleiben. Auch dass es vom Hintergrund her Sinn macht, ist letztlich kein zwingendes Argument. Wenn man zu einem Punktesystem wie bei AoS will, müssen Optionen weg und wenn es Optionen gibt, müssen sie ungefähr gleichwertig sein.


    Spätestens mit dem ersten Codex sehen wir, wo die Reise hingeht. Die jetzigen Regeln sind jedenfalls weder sinnvoll noch intern oder extern gebalanced.

  • Wie man am Beispiel der Exarchen sieht, findet ja eine Evolution statt, vom eigenständigen Charaktermodell mit freier Waffeneahl in der 2. über optionalen mit, zum integrierten Truppführer ohne eigene Sonderfähigkeit. Es bleibt ja garnicht. Die Waffenotionen nicht zu bepunkten, war auch schon in der letzten Edition so, das wurde auch weitergeführt. Ich hatte mir gestern nicht im Detail angeschaut, welche Waffen noch einen Punkteaufschlag hatten und ob das die jeweils besseren waren. Wobei sich dann wieder sie Frage stellt: was ist besser bzw. gleichwertig?

  • Ich habe kein Problem damit, wenn verschiedene Optionen kostenlos sind, weil sie ein ähnliches Potential haben (Stichwort Eldar). Wenn man dann merkt, dass es am Ende doch wieder eine durch die Bank überlegenere Wahl darunter gibt kann man die auch gerne noch im Nachhinein mit Zusatzpunkte belegen.


    Was mich aber durchaus nervt ist dieser ständige Trend hin zu weniger Optionen mit der Ausrede der zu hohen Komplexität. Kreativität und Freiräume empfinde ich als ein elementarer Bestandteil von 40k. Die modularen Modelle waren für mich überhaupt der Grund, warum ich mit dem System angefangen habe, anstatt bei Herr der Ringe zu bleiben. Und da stößt es mir dann doch sauer auf, wenn das jetzt als "unnötig" eingedampft wird.


    GW hatte früher einmal drei sehr unterschiedliche Systeme: Herr der Ringe mit seinen vorgegebenen Modellen in kleinen Scharmützeln, Warhammer Fantasy mit seinen großen Armeeblöcken und eben 40k mit seinen vielen, manchmal fummeligen Optionen, die alle ihren unterschiedlichen Reiz hatten. Viele Spieler hatten dann auch entsprechend alle drei Systeme. Es ist schon sehr ironisch, dass das nach massivem Boom zur Zeit der Filme inzwischen daher dümpelnde Herr der Ringe-System als Blaupause genommen wird zu was die beiden anderen Systeme werden müssen.


    Ich weiß ja nicht, ob sich GW auf lange Sicht mit der Umstellung einen Gefallen macht. Ursprünglich wurde HdR als das Anfängersystem angesehen und die beiden Warhammer als die anspruchsvolleren und erwachseneren Systeme gesehen. Dann war AoS das Kindersystem und 40k für die Erfahreneren. Ob es jetzt so klug ist den Trend fortzuführen?


    Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass GW die immer gleichen Fehler macht. Schon seit Jahren sind sie unfähig ein gutes Einsteigerkonzept für ihre Spiele zu entwickeln. Bei Fantasy haben sie gleich das komplette System atomisiert anstatt AoS einfach als Variante einzuführen (und haben erst durch den ausgefallenen Gewinn durch Total Warhammer gemerkt, dass das vielleicht nicht nur klug war). Und bei 40k gab es inzwischen fünf (?) Versuche für Einführungsvarianten alá Kill-Team, die regelmäßig an unausgegorenen Regeln und fehlendem Support scheitern. Und statt da mal jemanden länger dranzusetzen, versuchen sie jetzt einfach 40k zu AoS 2.0 machen. Ob das auf lange Sicht sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

    "Matt Ward was to the Ultramarines what smallpox blankets were to the Native Americans" - electricbayonet2 on Youtube

  • Erfahrene Spieler sind anscheinend nicht die Zielgruppe. Man setzt wahrscheinlich mehr auf neue Spieler, die schnell mal viel kaufen und dann wieder aussteigen. Ob das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, weiß ich nicht. Umbsuen, Selberbauen und kreativ werden ist da nicht gefragt, vielmehr geht es drum, das was in der Box ist, auf den Tisch zu stellen und loszuspielen.


    Das aktuelle Killteam ist definitiv kein Einstieg für 40k. Die Regeln sind eher komplexer und so anders, dass es keinen Lerneffekt für 40k hat. Die Miniaturen sind auch nur schlecht, meistens als irgendwelche Exoten in 40k nutzbar. Einstieg sind eher PC-Spiele oder die Brettspiele, die es immer mal wieder auch im normalen Spielwarenhandel gab/gibt.

  • Ob das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, weiß ich nicht.

    Bei den Preisen, die sie für die Boxen abrufen höchstwahrscheinlich. Selbst wenn der Rohstoff sich verteuert haben mag, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Herstellungskosten in irgendeinem Verhältnis zu den Preisen stehen.


    vielmehr geht es drum, das was in der Box ist, auf den Tisch zu stellen und loszuspielen.

    Naja, ganz wertfrei betrachtet: Das ist das, was Brettspiele im weitesten Sinne ausmacht. Ich hab realativ wenig Einblick in andere Tabletop-Systeme, aber da seh ich durch die Bank bemalte/bedruckte Modelle die auch keine Waffenoptionen zu haben scheinen.

    Wobei ich aber auch nicht sehen kann, dass das Umbauen grundsätzlich ausschließt. Kein einziger meiner Korsaren ist ein Modell aus der Box. Dafür hab ich das Korsarentum sozusagen rückabgewickelt und entsprechend der regelgerechten Bewaffnung Ex-Aspektkrieger draus genacht. Raum für Kreativität ist da.

  • Aber der Raum wird kleiner. Selbstverständlich kann man mit Proxys spielen und einfach sagen, das Modell stellt das und das mit der und der Bewaffnung dar. Aber die Zeiten, wo es ein Viertel der Modelle im Codex gar nicht zu kaufen gab sind vorbei. Heute sind sogar Truppgröße und Waffenoptionen nach Boxinhalt festgelegt unabhängig von Sinn, Effizienz oder Balancing.


    Um WYSIWYG einzuhalten und einigermaßen ausgeglichen zu spielen, müsste ich bei mehreren Trupps einzelne Modelle ergänzen und Waffenoptionen hinzufügen oder ändern. Dass z.B. Soros jetzt eine feste Truppgröße von 10 haben, ist nur durch den Boxinhalt bedingt (die hatten auch schon 5-20). Die Dominions haben auch 10 Modelle fest, obwohl deren Box bis vor kurzem noch als 5 Dominions + 5 Celestians beworben und verkauft wurde. Die Celestians sind dafür komplett raus aus dem Index. Und der Immolator braucht ne idiotische Sonderregel zur Truppaufteilung, damit überhaupt jemand damit fahren kann.


    Alles in allem wir das Spiel nicht unkomplizierter, sondern starrer und unflexibler. Nicht meine Richtung.

  • Aber die Zeiten, wo es ein Viertel der Modelle im Codex gar nicht zu kaufen gab sind vorbei. Heute sind sogar Truppgröße und Waffenoptionen nach Boxinhalt festgelegt unabhängig von Sinn, Effizienz oder Balancing.

    Diese Zeiten fand ich jetzt aber auch nicht grade erstrebenswert. :D Ich hatte nie und hab bis heute keinen Skorpionkrieger-Exarchen mit Reißender Klinge oder Skorpionsäbeln, oder eine Banshee-Exarchin mit Triskele, weil sich das aus dem 3.-Edi.-Exarchen praktisch nicht umbauen ließ. Von dem Kriegsfalken-Exarchen, der seinen Laserblaster ja beinahe umarmt, garnicht zu sprechen (der ist immer noch das "aktuelle" Modell), da sind bis heute die anderen Waffenoptionen strenggenommen überhautp nicht spielbar, weil nicht modellexistent. Noch weniger um- und selbstbaubegabte Spieler fallen damit komplett hintenüber.

  • Ich habe eine Lady Malis und einen Herzog Slyscus Umbau, einen Archon auf Skyboard und so weiter. Nur die wenigsten Modelle sind bei mir so zusammengebaut wie es in der Anleitung steht. Ich hab auch zu Zinn-Zeiten schon gesägt und gefeilt. Für mich persönlich ist das neben dem Hintergrund der wichtigste Aspekt des Hobbies. Und beides wird den Verkaufszahlen m.E. zu sehr untergeordnet.

  • Die Entwicklung kann man eigentlich direkt von der Einheitsrichtung im Management in allen Bereichen und GWs eigener Geschichte.


    Gerade bei GW gibt es seit langem das Konzept, dass die Fans bleiben und weiter Geld ausgeben egal was man macht. Wenn man ehrlich zu sich ist werden die meisten von uns sich da selbst an die Nase fassen können.

    Ohne Neukunden stirbt ein System aber schnell. Fantasy ist ja das beste Beispiel. Da wurde zu stark versucht die Kundschaft zu melken ohne viel an neuen Bausätzen raus zu bringen. Der Trend war ja über mehrere Editionen hinweg die Einheitenblöcke immer größer zu machen und den Spieler zu zwingen immer mehr Modelle zu kaufen. Wenn du dann aber mal geschmeidig >100€ pro Einheit rechnen musst und eine gute Armee ihre 800+€ kostet... oh Wunder, potenzielle Neukunde nimmt seinen Hut und geht zu einem anderen System. Genau das war es ja was Hordes/Warmachine einen so starken Zustrom beschert hat.



    Und was waren die häufigsten Kritiken an 40k die letzten Jahre? Zu komplexe Regeln, man wird von einer Unzahl an Einheiten/Optionen erschlagen wird als Neuling und zu oft hat man Geld, Zeit und Mühe in eine Einheit gesteckt welche direkt furchtbar oder sogar unspielbar wurde als man sie endlich für die Platte bereit hatte.

    Statt einer anständigen Auswertung und Ursachenfindung hat GW einfach per Schnellschuss überall draufgehackt was an eines der Probleme erinnert hat.


    Die Komplexität welche die Spieler gestört hat war eigentlich ein Regelschwall der durch das ständige neue Regel irgendwo oben drauf packen entstanden ist. Das System war nicht komplex weil man zwischen einem Raketenwerfer oder Flamenwerfer wählen musste sondern weil wortwörtlich jede Einheit zu jeder Zeit in einem Codex eine Ellenlange Liste an Regeln auf sich hatte. Faktionsregel (zB Space Marine Doktrin), Unterfaktionsregel (zB Ordensregel), Kontingentregel, Sonderregeln vom Chars (ob nun Aura oder jetzt bei angeschlossenen), Ausrüstungs-Sonderregeln (zB Melter oder Flamer) und sowas wie Deckung, Sichtline, ObSec, etc. Und dann kommt noch Interaktion mit gegnerischen Regeln, zusätzlichen Buffs wie Segen und Schlag mich tot und natürlich Stratageme.. Ein neuer Spieler musste damit zu jedem Zeitpunkt ein Dutzend Regeln im Kopf behalten nur mal ein paar Minis über die Platte zu schubsen. Das ist einfach Irrsinn.

    GWs Lösung? Sie streichen einfach an irgendeiner Stelle eine Regel raus. Und packen dafür noch mehr Regeln anderswo wieder drauf.. Jetzt hat ja wortwörtlich jede einzelne Einheit im Spiel eine individuelle Sonderregel bekommen. Was hat es also gebracht auf Ordensniveau zu streichen?

    Im Grunde hast sich hier überhaupt nichts getan.


    Die Unzahl an Einheiten trifft eigentlich auch nur bei Space Marines zu. Es dürften an die 100 Einheiten sein welche man als Astartes nun hat. Natürlich fühlt sich ein Neuling total erschlagen von 5 verschiedenen Land Speeder Varianten die sich für ihn auf den ersten Blick kaum unterscheiden und für ihn überhaupt nicht klar ist was die Rolle dieser Einheit überhaupt sein soll. Dass ein Harlequin-Spieler gerade mal 8 Auswahlen hat, und Nu-Squads auch nur ein Dutzend haben und das Problem einfach vom ewigen Gespame an Marine Optionen herrührt... darauf wird GW niemals kommen. Sie werden weiter jedes Jahr einen Marine Release machen und damit genau die Armee welche IMMER in einer Starterbox enthalten ist komplett zu überladen..

    Dass es GW seit 6 (!) Jahren nicht hinbekommen hat eine anständig funktionierende App raus zu bringen (die aktuelle hat ja auch wieder Probleme..) um den Listenbau zu vereinfachen ist alles andere als hilfreich..

    Was ist GWs Lösung? Sie streichen komplett willkürliche Optionen. Hauptsächlich Waffenoptionen, aber dazu kommen wir gleich.


    Die allgemein wohl legitimste Kritik war wie schnell eine Option, selbst innerhalb einer Edition, entwertet werden kann. Realistischerweise braucht ein durchschnittlicher Spieler im Durchschnitt ein paar Wochen zwischen dem Kauf einer Einheit bis er dazu kommt sie fertig auf die Platte zu bringen. Wenn man alle 3 Monate die Regeln ändert oder durch einen neuen Release entwertet macht es wenig Spaß sich eine Einheit aufzubauen welche auf dem Spielfeld nicht ansatzweise das liefert was einem vor dem Kauf versprochen wurde..

    Noch schlimmer ist es natürlich wenn ein kompletter Neuling seine Einheit nach der Bauanleitung zusammenbaut und dann beim ersten Spiel merkt, dass das was er da hat schlichtweg nicht spielbar ist. Weil es eben zB 4 Waffenoptionen gab, man aber nur 2 davon nehmen darf. Das ist mMn primär ein Problem mit GWs Anleitungen und das teils drastische Ändern von Regeln nach irgendwelchen unnachvollziehbaren Kriterien welche man nicht mit dem aktuellen Bausatz darstellen kann.

    GWs Lösung ist hier einfach da wo ihnen das komplett willkürlich gerade in den Sinn kam Optionen entweder an die Möglichkeiten der Box anzupassen oder einfach zusammenzufassen.. Vollkommen unabhängig davon ob es für den Existenzgrund der Einheit innerhalb der Faktion überhaupt Sinn macht oder nicht.


    In allen 3 Fällen waren es Schnellschüsse welche gekonnt am Problem vorbeigehen.

    Die Regeln sind immer noch 6+-fach gestapelt (und dabei planlos im Regelbuch verteilt) statt sie möglichst zusammenzufassen und das System so zu gestalten, dass man zumindest einen Teil optionel macht. Dann kann ein Anfänger mit nur 2-3 Regeln pro Einheit seine ersten Spiele machen und nach und nach die Komplexität steigern. Statt dass man direkt mit der vollen Komplexität des Systems starten muss.

    Bei den Space Mariens müsste man mal ernsthaft schauen ob man Einheiten nicht zusammenlegt. Ich weiß ich habe anderswo gelobt, dass die Datenblätter übersichtlicher sind wenn man die Optionen nach "Captain in Terminatorrüstung" macht. Aber es ist einfach unsinnig, dass man einem Neuling ein halbes dutzend Varianten Einheiten als Option präsentiert wenn es effektiv die gleiche Einheit ist nur an einem anderen Ast im Baum hängt. Die Einheit sollte "Captain" sein und je nachdem welche Option man bei der Rüstung etc wählt nimmt man das entsprechende Datenblatt zur Hand, welche aus in der Box enthalten sein sollte. Ja, es ist mehr blättern, aber so wird man nicht direkt von 100 Scheinoptionen erschlagen wenn 80% davon die gleiche Einheit mit anderer Ausrüstung ist.

    Und bei den Regeln sollte man sich auf grundlegende Dinge pro Einheit festlegen welche bei den Regeln immer gleich bleiben sollten. Das kriegen sie beim taktischen Trupp irgendwie hin, da sind die Optionen seit jeher 1 schwere und 1 Spezialwaffe bei 10. Bei anderen schwanken die Optionen so extrem, dass man es nicht mal mit neuem Gussrahmen beheben könnte. Die andere große Änderung war etwas was sie eigentlich schon vor langem eingeführt aber nie konsequent gemacht haben... Regeln bei der Anleitung in der Box hinzufügen. Direkt ganz am Anfang schreiben "in dieser Box sind Optionen für X, eine Einheit aus Y kann davon bla pro blup haben". Also genau das was man im ersten Punkte festgelegt hat direkt ganz am Anfang klar machen. Wenn jemand die Einheit trotzdem anders baut.. dann hat er sich halt dazu entschieden es so zu tun obwohl es klar angegeben war.




    Allgemein ist das größte Problem von GW, dass sie vollkommen planlos an viele Dinge herangehen und sich nicht ausreichend Gedanken bei Problemen machen. Es wird einfach irgendwas gemacht und die Probleme soll dann jemand im Nachhinein ausbügeln.. Das fängt doch schon beim Design an. Es ist komplett willkürlich wie viel Freiheit den Designern gegeben wird.

    Bei Space Marines wird halt ein unendlicher Strom von Einheiten gefordert, egal ob die Existenz der Einheit überhaupt Sinn macht. Dazu kam, dass bei den Primaris noch zusätzliche Vorgaben mit "takticool" und dass man alle ikonischen Optionen in Primaris-Form drin hat. Der Desolatortrupp ist ja ein Beispiel dafür wie der Designer verzweifelt versucht hat die Vorgaben zu erfüllen und das Ergebnis eben nicht so dolle war.. Bei vielen anderen Faktionen bekommt man dann einfach 2-3 Editionen lang nichts, im Extremfall werden eigentlich fertige Einheiten jahrelang zurückgehalten (Beispiel Plastik Schwarmtyrant und große Dämonen welche 2 Editionen vor Release schon als fertig galten). Statt dringendster Bedarf (Finecast, geringste Modellanzahl und längste Zeit ohne neue Modelle) > Community-Wunsch > Fluff-Schreiber-Konzepte > Modell-Designer-Konzepte > Regel-Balance-Bedarf > sonstiges Marketing hat man allgemeines Marketing > Modell-Designer > Community-Wunsch > Wunsch von Senior-Mitgliedern >>>>> sonstiger Bedarf. Das Marketing liegt meist einfach falsch, die Designer haben oft keinen Plan vom Fluff und machen Zeug mit dem niemand etwas anfangen kann und am Ende hat hat eigentlich niemand was er wollte, aber immerhin sieht es meist gut aus. :whistling:

    Bei den Regeln ist es offensichtlich nicht besser. Da wird teils einfach irgendwas gemacht und soll dann vom Balance-Team irgendwie gefixt werden.. :S

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  • Ich glaube ja, dass das Ganze so funktioniert: Zuerst wird ein Release geplant, zum Beispiel neue Starterbox für die 10te Edition. Der Designer macht nen Entwurf ohne Bezug zum Spiel oder irgendeinem Bedarf. Das Marketing schaut die Entwürfe an und nimmt die, die am Coolsten aussehen und sich vermutlich am Besten verkaufen, ebenfalls ohne Bezug zum Spiel oder irgendeinem Bedarf. Der Entwurf wird dann zu Figuren entwickelt und auf die Bögen zugeschnitten. Und dann muss am Ende die Regelabteilung irgendwelche Regeln zu den Modellen machen.


    Früher muss das mal anders gewesen sein, denn es gab ja Einheiten und Optionen ohne Modelle.

  • Die größte Nachfrage besteht offensichtlich für Space Marines. Aber ob das daran liegt, dass die immer so präsent sind oder daran, dass sie wirklich am beliebtesten sind? Keine Ahnung.

  • Hab den Thread jetzt eine Weile verfolgt.

    Ich war unschlüssig, ob ich mich mal melden soll, oder nicht. Aber vielleicht ist meine Meinung ja völlig falsch.

    Ich sehe hier grundsätzlich zwei markante Punkte. „Die 10th ist Mist, weil ich nicht spielen kann, was ich will.“ und „GW ist scheiße“ - überspitzte Quintessenz.

    Ich verstehe, wenn man seinen Frust los werden muss. Das hab ich letzten Samstag nach dem Diablo 4 Debakel auch gemacht. 20 Minuten über Spieleschmiede aufgeregt und danach das Spiel zurückgegeben. Fertig.

    Treu dem Motto „Don't like it, don't play it.“


    Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht tief genug in der Materie bin, oder aber als Möchtegern-Rookie zu wenig Ahnung habe – aber wo ist das Problem?


    10tte ist Mist? Dann spiel die 9te.

    GW ist Mist? Dann spiel ein anderes System.

    Dein Gegner besteht auf WYSIWYG? Dann such dir nen anderen Gegner.

    Usw.


    Ich hab in den letzten Tagen ganz viele solcher Kommentare gelesen, nicht nur hier. Ist irgend eine Regel dogmatisch? In Stein gemeißelt? Hat GW eine TableTop-Polizei, die mich verhaftet, wenn mich nicht an die Regeln halte?

    Das ist unser Hobby, es soll uns Spaß machen. Macht etwas keinen Spaß, dann ist es kein Hobby (mehr). Nutzt es irgendwas, über GW in Foren/Reddit/Co zu schimpfen? Kaum. Stachel ich andere Gefrustete noch mehr an? Sicherlich. Verderbe ich mir selbst den Spaß? Offensichtlich.


    Ich bin nur irgendein Anfänger, ich hab wenig wirkliche Ahnung von Warhammer. Ich sollte der LETZTE sein, der Veteranen und Profis vorschreibt, was sie tun sollten. Vielleicht sind meine Gedanken ein Anstoß. Vielleicht bewege ich mich gerade auf sehr dünnem Eis, das schon knackt.

    Ich will niemandem ans Bein pissen – ehrlich nicht. Aber ich wünsche mir, dass ihr (wieder) genauso viel Freude und Spaß am Hobby habt, wie ich.