Hallo Fanworld!
Als ich damals über das PC-Spiel Chaos Gate mit dem Warhammer 40k-Universum in Berührung gekommen bin, sind mir neben den großartigen Briefings von Captain Kruger und den glorreichen Terminatoren vor allem die Khorne Berserker im Gedächtnis geblieben. Ihre gellenden Rufe nach Blut für den Blutgott haben mich damals zugleich erschreckt und fasziniert. Und dann haben sie noch so verheerende Waffen dabeigehabt wie Plasmapistolen und Hand Flamer - die sie zwar dank eines Programmierfehlers nie einsetzen konnten, ABER sie sind ja gefährlich!
Jedenfalls hat sich diese Begeisterung für Berserker bis heute gehalten. Von allen CSM (außer vielleicht Terminatoren) sind mir die blutgierigen Hunde des Khorne nach wie vor die liebsten.
Und darum... na?
Genau. Musste ein Kill Team her!
Diesmal hab ich die Minis zuerst gebaut, bevor (irgendwann) die Bemalung folgen wird.
Erstmal ein paar generelle Bemerkungen zum Team, bevor ich auf die einzelnen Mitglieder eingehe:
- Chaos Space Marines sind in KT ein schlechter Witz, also musste etwas Spielbares her. Ich habe mich für Blood Angels entschieden, denn das gab mir zwei spannende Vorteile: zum Einen konnte ich Hand Flamer einsetzen (die in 40k einfach VIEL zu selten geworden sind), zum Anderen repräsentiert die zusätzliche Wucht beim Zuschlagen (+1 to wound) ordentlich berserkerhaften Zorn.
- Die "Bunny Ears", wie man die Helmzier gemeinhin spöttisch nennt, bestehen aus stabilem Plastik (ca. 0,3-0,5 mm von dickeren Blisterpacks), sind individuell zurechtgeschnitten und -gefeilt und an die Helme geklebt worden. Dazu kam viel Kleinarbeit mit Green Stuff, um sie entsprechend verziert wirken zu lassen.
- Die Kettenäxte. Gibt es einigermaßen passable aktuelle oder klassische Modelle? Nope. Jedenfalls nicht zu erschwinglichen Preisen - und wer will schon den Khorne Skull Champion aus Metall x-fach kaufen, nur, um seine Axt zu klauen? Also musste eine andere Lösung her - die war sogar relativ einfach: Kettenschwerter und Energieäxte verbinden! Die Form kommt durch die Äxte, die Optik durch die Kettenschwerterteile. Soweit die Theorie, denn in der Praxis war da einiges mehr an Feilen und Nachbearbeitung nötig als ich auf den ersten Blick gedacht hätte. Aber... es wirkt! Finde jedenfalls ich. Im Spiel gelten die Kettenäxte - auf die ein Astartes-Team ja nicht zugreifen kann - als Energieklauen. Sind effizienter als Energieäxte und noch dazu billiger.
- Als Chaos Gate-Veteran betrachte ich meine Berserker nicht als World Eaters, somit habe ich also keine Legionssymboliken verwendet. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie welche sind oder waren, aber wer muss schon mit seiner Legionszugehörigkeit protzen? Das ist Sache von Schosshunden und nicht von Kriegshunden!
Hier das Gruppenfoto:
Und nun zu den Teammitgliedern:
Vrathas Thunderfist
Der Anführer des Teams - Vrathas ist nicht nur ein begnadeter Krieger, sondern auch ein umsichtiger Taktiker. Er hat vor langer Zeit gelernt, dass man dem Herrn der Schädel am Besten dient, wenn man seine Überfälle vorher plant. Im Gegensatz zu seinen Kameraden ist Vrathas nicht sonderlich begeistert von den vielen Schädeln, die sich andere Berserker an die Rüstung heften - denn wem stehen die Trophäen zu? Dem Jäger oder dem Herrn, der ihn aussandte?
Vrathas' Miniatur stellt gewissermaßen einen Stilbruch innerhalb des Teams dar, denn er ist die einzige Mini, die keinen selbstgebauten Khorne-Helm trägt, sondern ein Forgeworld-Bit. Ich hatte lange mit mir gehadert, ob ich das tun sollte, aber nach einem Jahrzehnt in meiner Bitzbox war es höchste Zeit, dass das Teil mal an den Mann kommt! Regeltechnisch ist Vrathas ein Sternguard Sergeant mit Energieklaue und Hand Flamer.
Skarax Bloodhunter
Zerstören, vernichten, verbrennen! Der rote Nebel, durch den Skarax seine Welt wahrnimmt, Dieser Wahnsinn stammt nicht etwa von seinen butcher's nails, sondern ist eine Gabe des Blutgottes, die ihn zu immer scheußlicheren Gräueltaten treibt.
Skarax war der erste Berserker, den ich gebaut habe, und eigentlich mehr ein proof-of-concept, aber insgesamt bin ich enorm zufrieden mit dem Ausgang meines Experiments. Und weil es so gut geklappt hat, kamen da gleich fünf weitere Krieger dazu! Im Spiel stellt er einen Vanguard Veteran mit Energieklaue und Hand Flamer dar.
Styvaar Bonefire
Viele Anhänger des Blutgottes glauben, dass der Kriegsruf der Berserker nicht weniger als ihre Berufung darstellt. Doch Styvaar weiß, dass das falsch ist: Khornes wahrer Auftrag ist es, die Welten in einem Meer aus Schmerz und Blut zu ertränken. Und Schmerz lässt sich auch anders verursachen als mit Kettenäxten - eine Waffe, die den Feind in seiner Rüstung zu kochen vermag, ist da ein guter Anfang. Eine Kettenaxt in der Hinterhand kann aber auch nicht schaden.
Dieses Modell ist ebenfalls eher ungewöhnlich für Berserker, denn der Kombi-Melter ist nun wirklich nicht das, was man üblicherweise bei Nahkampfmarines sieht. Aber ich hatte gute Gründe: zum Einen kostet er für diese Mini kaum Punkte, zum Anderen knallt ein Treffer richtig hart rein. Die Kettenaxt bzw. Energieklaue zusätzlich rundet das Bild des Berserkers ab und sorgt dafür, dass er sich auch im Nahkampf wehren kann. Regeltechnisch ist Styvaar ein Tactical Sergeant mit Kombimelter und Energieklaue, zudem der Spezialisierung Scharfschütze (ja, der eine Schuss muss sitzen! :D)
Ronar the Executioner
Schädel! Schädel für den Schädelthron! Der Executioner genießt nichts mehr, als sich in das dichteste Getümmel zu stürzen und mit seiner überdimensionierten Axt Köpfe von Körpern zu trennen. Blut soll fließen, Köpfe sollen rollen! Und wenn der erste Schlag mit der Axt fehlgehen sollte, dann wehe dem Opfer, das in Reichweite des Kettenschwertes kommt...
Ich habe mit dem Modell laaaange Schwierigkeiten gehabt. Zuerst hatte ich mich noch stärker am klassischen Berserkerlook orientiert und ihm tatsächlich Handschuhe gegeben. War schlicht zu viel. Die Fäuste sahen fast so dick aus wie die von Legofiguren, und das war mir dann doch zu viel. Also mussten die Arme nochmal neu positioniert werden, denn überraschenderweise sind in einer nahkampffreudigen Truppe wie den CSM relativ wenige Nahkampfwaffen enthalten. Aber wenigstens der Barbuta-Look des Helms konnte bleiben!
Regeltechnisch handelt es sich bei diesem Modell um einen Vanguard Veteran Sergeant mit Ehrenklinge, Kettenschwert und der Spezialisierung Zelot.
Maimar Headtaker
Was gibt es Schöneres, als die geballte Macht einer Energiefaust zu nutzen, um Schädel für den Blutgott zu sammeln? Das Kraftfeld des Panzerhandschuhs schneidet sogar durch Ceramit - nicht einmal der ansonsten unverwüstliche Leib eines Astartes kann dieser Kraft widerstehen.
Ich glaube, Maimar ist die Mini, die mir insgesamt am wenigsten gelungen ist. Ich bin nicht ganz unzufrieden, insbesondere, weil es ja doch irgendwie so wirkt, als wolle er den frisch "geernteten" Helm mit Schädel drinnen dem Blutgott als Opfer darreichen. Aber so ganz mag mir die Pose einfach nicht gefallen. Zufriedener bin ich mit der Verzierung der Faust mit den Fingerknochendetails; in Chaos Gate sahen die Energiefäuste der Loyalisten aus wie große Hände. Die der Verräter dagegen sahen eher wie Klauen aus Knochen aus - und das wollte ich kopieren.
Regeltechnisch handelt es sich hierbei um einen Veteran Sergeant mit Energiefaust, Kettenschwert und Bolter.
Warheart
Der Blood Angel hatte seit Beginn seines Daseins als Astartes Schwierigkeiten, seinen Zorn in den Griff zu bekommen. Doch mit der Zuwendung seines väterlichen Freundes, des Ordenspriesters Palidorius gelang es ihm über die Jahre. Die Karriere des Space Marines verlief beispielhaft und er stieg nach nicht einmal einem Jahrhundert in die Ränge der Bladeguard Veterans auf. Dann allerdings kam es zu einem Gefecht mit Vrathas' Kriegerschar, die der Veteran links und rechts niedermachte. Jeder tote Berserker ließ den alten, beinahe vergessenen Zorn ein wenig stärker aufflammen, bis Palidorius schließlich auf den rasenden Marine aufmerksam wurde. Die alten Riten der Besänftigung schienen zunächst Wirkung zu zeigen, aber gegen die übermächtige Wut des Blutgottes konnten sie nichts ausrichten. Durchflutet von einer ganzen Schar von Visionen von Tod, Verderben und Gemetzeln nahm der Marine zuerst den neuen Namen Warheart an, bevor er seinen einstigen Freund zu seiner ersten Trophäe machte. Vrathas' Kriegerschar hieß den gefallenen Marine willkommen. War Warheart vor dem Implantat schon eine Bestie, machten ihn die butcher's nails zu einer wahren Naturgewalt.
Kaum, dass ich die erste Mini fertig hatte, entstand langsam die Idee für einen Primaris-Berserker. Witzigerweise ist dieser Bladeguard Veteran Sergeant der erste, der auch wirklich einen Sturmschild trägt - wenngleich auch nicht in Händen. Eine Boltpistole aus dem Bausatz des Mk III-Trupps rundete das Bild archaischer und schwerer Waffen ab. Diverse Kleinigkeiten, wie etwa die eckig geschnittenen Kniepanzer der Tacticus-Rüstung, lassen ihn deutlich chaotischer wirken, ohne aber großartig davon abzulenken, dass es sich hier um einen Primaris-Marine handelt. Besonders spaßig war der Helm des Ordenspriesters, der mehr Zeit gefressen hat, als ich erwartet hätte, aber insgesamt ganz hübsch geworden ist. Finde ich jedenfalls. Und zuletzt liebe und hasse ich den Stacheldraht um die linke Hand. Lieben, weil er einfach cool aussieht (und ein Rückhandschlag damit wohl echt kein Spaß ist), hassen, weil er unfassbar eklig anzubringen war.