Hallo liebe Forengemeinde,
da ich beim Aufräumen meines Handys ein paar Fotos gefunden habe, die meine „Ruinenpremiere in Styrodur“ halbewegs gut dokumentieren, dachte ich, ich versuche mich mal an einem Showcase. Dieser zeigt meine ersten Gehversuche beim Bau einer Ruine mit Styrodur bzw. Hartschaum.
Die Zielsetzung war, mein Gelände leicht, stabil und ansehnlich zu basteln. Daher habe ich mich ziemlich schnell in Richtung Hartschaum orientiert, da er angenehm leicht ist, einfach zu ver- und bearbeiten und stabiler als Styropor ist.
Ein kurzer Exkurs zum Baumaterial und zum Werkzeug:
Hartschaum ist eigentlich in jedem Baumarkt für relativ kleines Geld in Form von XPS-Platten mit verschiedener Dicke erhältlich. Es handelt sich hier um Wärmedämmplatten, die je nach Sprachgebrauch als Hartschaum oder Styrodur bezeichnet werden (Styrodur ist ähnlich wie Tempo bei Taschentüchern, einfach die bekannteste Marke eines einzelnen Herstellers). Grundsätzlich sind Hartschaumplatten dem Styropor ähnlich, haben aber eine deutlich feinere Körnung und sind stabiler, was uns beim Basteln von Gelände durchaus entgegen kommt. Es fliegen nämlich nicht tausender Kügelchen durch die Gegend, die sich überall dort anheften, wo man sie gar nicht braucht. Das bedeutet leider nicht, dass Hartschaum frei von elektrostatischer Aufladung wäre, aber es ist nicht ansatzweise so nervig, die Reste von den Händen und Klamotten zu entfernen.
Je nach Hersteller und/oder Baumarkt verbirgt sich hinter der Hartschaumplatte ein Produkt mit unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften und (sollte ich es mir nicht nur einbilden) unterschiedlichen Partikelgrößen. Daher macht im Vorfeld ein wenig Ausprobieren durchaus Sinn, um zu schauen, welches Produkt für welchen Zweck geeigneter sein könnte als ein anderes... und dass bevor mehrere Quadratmeter davon angeschafft werden.
Bis jetzt habe ich zwei verschiedene Sorten ausprobiert und finde sie beide für den Bau von Hügeln oder Felsen durchaus geeignet. Die orangene Platte von XXX ist im Vergleich zur beigen Platte von YYY spröder und wirkt daher an den Kanten bröseliger. Die Platte von YYY ist ein wenig weicher und wirkt nicht ganz so empfindlich, lässt sich allerdings nicht ganz so schön mit dem gängigen, schnelldrehenden Multifunktionswerkzeug bearbeiten. Allerdings ist es bei der Platte von YYY wesentlich leichter Strukturen wie gemauerte Steine, Felswände oder Holzmaserungen einzuritzen oder einzuprägen. Ich mir bei meiner Einschätzung fast sicher, dass dies mein persönliches Empfinden ist und durchaus eine gegensätzliche Meinung existieren könnte.
Ich habe mich beim Bau der Ruine für die beige, weichere Platte als Baustoff entschieden.
Für den Zuschnitt des Baumaterials eignet sich ein scharfes Messer (ich habe gemerkt, dass ein breiter Cutter mit austauschbarer Klinge am besten funktioniert), ein (Metall-)Lineal und ein Bleistift. Wer ein wenig Geld in die Hand nehmen mag, kann sich auch einen Heißdrahtschneider gönnen und macht sich das hartschaumverarbeitende Leben damit durchaus einfacher. Es gibt hier Handgeräte und Tischgeräte. Erstere sind für Freihandformen ziemlich gut...das sagt mir jedenfalls YouTube. Wenn es aber in Richtung Gebäudebau geht, bei dem reproduzierbar gleiche Teile zugeschnitten werden müssen, sind die Tischgeräte das Mittel der Wahl.
Ich habe mich nach einigem Grübeln und nervigen manuellen Schneidversuchen dazu entschieden, mir ein Tischgerät zu kaufen und bin bislang sehr zufrieden. Ich werde mir dafür bei Zeiten noch ein wenig Zubehör basteln, das mir noch ein wenig mehr Komfort beim basteln bescheren soll. Die Teile meiner, hier beschriebenen, Ruine habe ich jedoch mit dem Gerät, so wie es geliefert wurde, zugeschnitten.
Ansonsten habe ich noch Gartenerde, feinen (gebrochenen) Kies, Holzleim, Acrylfarbe (Schwarz, Weiß, Braun und Grau) und ein paar Zahnstocher verwendet.