Freundin ins Hobby einführen

  • Servus
    Wie schon in der Shoutbox angefragt, mit welcher Starterbox, bekomme ich meine Freundin am besten an das Hobby ran?
    Sie mag an sich Brettspiele, aber denke das ihr das eigentliche Tabletop etwas zu zeitraubend ist.


    Wo liegt der Spielerische Unterschied zwischen den einzelnen Starterboxen?
    Womit kann man am meisten unterschiedliche Missionen/Spiele spielen?

  • Also meine Freundin habe ich "pseudo"-herangeführt, in dem sie mir einfach zur Hand ging als ich einmal mit einem Malauftrag zeitlich völlig überarbeitet war. Ich habe das dann wiederwillig teilweise an sie übertragen und ich war überrascht wie gut sie mit dem Pinsel umgehen konnte! Seit dem bemalt sie immer wieder Mal Minis die einfach so herumliegen. Allerdings werde ich sie nicht zu mehr bekommen :thumbdown:



    Ich denke die Frage ist vorallem - was mag sie? Ist sie eher der Typ für Sci-Fi oder für mittelalterliche Fantasy? Möglicherweise wäre ja auch zB sowas wie "Warhammer Quest: Silver Tower" was für sie. Oder tatsächlich Bloodbowl. Also Spiele, die nicht so dermaßen aufwändig und Regelintensiv sind wie ein 6-Runden Spiel 40K. Von den ganzen Figuren mal abgesehen.

  • Hat sie denn zumindest ein vages Interesse am Hobby gezeigt? Denn wenn nicht, würde ich mir die Mühe sparen und eventuellen Frust vermeiden. ;)

  • Ich hab meiner die Fotos der Minis im RB gezeigt. Da kam sofort bei den Tyraniden: "Oh die sehen ja super aus". Danach hat eig nichts mehr gefehlt (außer bei nächster Gelegenheit zu nehm Händler zu fahren) :D .


    MfG
    Thorgas

  • Hobby generell oder 40K?


    Vielleicht tut es da erst mal ein Brettspiel mit Figuren, das ihr zusammen anmalt. Super Dungeon Explore, Zombicide, Conan etc. Der Markt gibt da ja einiges her.
    Oder ein Skirmisher? Mein Eindruck ist z.B., dass Malifaux etwas mehr weibliche Spieler anzieht (vielleicht weil im Regelbuch die weibliche Form gewählt wird?).


    Sprich sie doch direkt an: ich möchte mit dir spielen/basteln/malen, was kannst du dir vorstellen, was gefällt dir?

  • Find' ich schwer, wenn sie von sich aus nicht explizit Interesse zeigt. Kannst sie ja kaum zwingen.


    Aber so ähnlich wie Butch es schreibt, kann man jemanden mit dem Hobby bekannt machen: GRB zeigen, Bilder zeigen, BatRep zeigen, etc und dann evtl mit Killteam oder Brettspiel anfangen. Ach ja die Vielfalt spielt auch ne Rolle - zeig' ihr doch mal etwas vom Rollenspiel, vielleicht ein Spiel am PC oder so ...


    So ähnlich würd' ich es machen ^^


    Wenn sie dann immer noch nicht von sich aus Lust auf Regeln, Basteln, Malen usw hat - dann wird's hart, immerhin sollte es ihr Spaß machen und da ist Zwang kontraproduktiv.


    Cya!

  • In der Shoutbox habe ich ja bereits Blood Bowl empfohlen, obwohl du explizit nach Betrayal at Calth gefragt hat. Das hat natürlich Hintergründe - unter anderem den, dass ich zu BaC leider nichts sagen kann ^^


    1. Blood Bowl ist gerade frisch in der Neuauflage, ab dem 12.11. wird es vorbestellbar und der 25.11. ist der Releasetag. Als frisches Release wird es sicher einige Aufmerksamkeit von GW erfahren, das ist immer gut.


    2. Die Regeln sollen sich nicht wesentlich geändert haben, wobei ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte. Blood Bowl war lange ein Nischenspiel wie die übrigen Specialist Games auch. Bevor diese Spiele eingestellt worden sind, basierte BB auf einem Living Rule Book, also einem Regelwerk, das permanent durch die Community verändert und optimiert wurde.


    3. Unter all den GW-Brettspielen, die ich kennen gelernt habe, fand ich Blood Bowl immer das stimmigste und ausbalancierteste. Ich kenne nun wirklich nicht alle, aber meistens haben GW-Brettspiele ein großes Problem und das ist die Langzeit-Motivation. Manche leiden unter mangelnder Abwechslung, andere sind von Grund auf relativ flach oder sehr speziell, was auch unterschiedliche Gründe haben kann (sogenannte narrative Spiele bieten meist wenig Raum für Taktik und sind eher zufällig, da geht es eher um das Erlebnis, was ja nichts Schlechtes ist). Beispielsweise Space Hulk fand ich zu Beginn sehr gut, aber nach ein paar Wiederholungen der Kampagne hat man gemerkt, dass die Missionen sehr parteiisch ausgelegt sind; während die eine für Marines ein Spaziergang ist, ist die andere nahezu unmöglich. Natürlich hat man immer die Möglichkeit ein Spiel durch eigenen Inhalt zu erweitern, das kostet jedoch zusätzliche Arbeit und Blood Bowl hat das nicht nötig.


    4. Blood Bowl hat großartige Kampagnen- bzw. Liga-Regeln. Mit der Zeit entwickelt sich das eigene Team und wächst einem ans Herz, die ganz Eifrigen können diese Entwicklung auch durch passende Umbauten darstellen. Für die Langzeitmotivation ist sowas natürlich ein Segen.


    5. Blood Bowl hat mittlerweile sehr klare Regeln und ist durch und durch ein Brettspiel. Man bewegt sich auf Feldern und alle Teams haben die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung, wobei jedes Team natürlich unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Es ist übersichtlich, chaotisch und dabei trotzdem taktisch sehr anspruchsvoll, ich finde es in der Hinsicht sogar das anspruchsvollste Spiel, das ich von GW überhaupt kenne. Gleichzeitig bietet es jedoch auch sehr kurzweilige Unterhaltung, wenn man mal nicht weiter weiß, dann trameplt man einfach mächtig auf dem Gegner rum und freut sich über den witzigen Football-Flair.


    Dazu gibt es dann noch das Computerspiel, dass so nah am Brettspiel ist, wie es nur geht. Ob das für deine Freundin interessant ist, ist natürlich eine andere Frage, aber erwähnen kann man es ja :zwinker:

  • Analysiere doch zunächst einmal, welche Art Brettspiele sie mag. Damit hast du schonmal einen wichtigen Anhaltspunkt, wie du weiter vorgehen kannst.


    Denn nur weil sie Brettspiele mag, heisst das noch lange nicht, dass sie potentiell auch 40k-Brettspiele oder gar das Tabletop mag.


    Um es mal an einem Beispiel zu verdeutlichen:
    Es gibt genügend Brettspieler, die direkte Konfrontation nicht mögen. Das ist jedoch die Quintessenz fast aller Tabletop-Systeme. In dem Fall wäre es sinnvoll, zunächst einmal daran zu arbeiten, überhaupt konfrontative Brettspiele zu spielen.
    Um das Thema noch weiter auszuweiten: Tabletop-Systeme sind nicht nur konfrontativ, sie konzentrieren sich auch ganz speziell auf eine Art der Konfrontation, nämlich militärische Konfrontation auf taktischer und/oder strategischer Ebene. Wenn sie das ablehnt, musst du auch hier erst Überzeugungsarbeit leisten.


    Nächster Punkt ist ihre Motivation, Brettspiele zu spielen.
    Spielt sie diese gerne wegen der mentalen Herausforderung, komplexe Optimierungsaufgaben möglichst so zu lösen, dass sie am Ende möglichst viele Siegpunkte hat erringen können? Wegen des sozialen Aspekts (Zeit mit Freunden verbringen)? Wegen der Geschichte oder des Themas des Spiels?
    Je nachdem was bei ihr der Grund ist, brauchst du einen anderen Ansatz.


    Abschliessend stellt sich dann noch die Frage nach thematischen Präferenzen ganz generell: Fantasy, SciFi, Mittelalter, etc. Die Welt besteht ja nicht nur aus Herr der Ringe oder Star Wars. Irgendwas wird sie schon auch mögen.

  • Ich glaub die Überschrift war falsch gewählt.
    Wollte versuchen sie ans Hobby ran zu führen, gerade um eventuell später keine 60km für ein Spiel fahren zu müssen.
    Ich wollte deswegen auch nicht direkt mit dem Vorschlaghammer kommen und die 40k Starterbox holen (wo im Grundprinzip für mich nichts drinne ist).
    Persönlich wollte ich sie langsam in das Hobby reinführen, z.B. durch die 30k Sets, Killteam oder ähnlichen (notfalls auch AoS).


    Deswegen suche ich ein Set, wo man ganz gechillt mal sich paar Abende hinsetzen kann.
    Das ganze soll aber auch so ausgelegt sein, dass man nicht nach 2-3 Spielsessions alles gezockt hat.

  • Wenn du sie nachhaltig begeistern willst, musst du aber auch entsprechend Vorleistung bringen.
    Ohne zu wissen, was ihr gefällt und warum es ihr gefällt, wird es dir schwer fallen, sie zu begeistern. Ohne Begeisterung wiederum wirst du eher früher als später wieder deine 60km für ein Spiel fahren müssen.


    Mit Ausnahme von Silver Tower setzen alle GW-Brettspiele Freude an konfrontativem Spiel voraus. Durchweg alle setzen ausserdem Interesse am Hintergrund voraus, weil sie mechanisch zwar funktional, aber nicht begeisternd sind. GW-Brettspiele tragen primär über das Thema.
    Ihr jetzt ein GW-Spiel vorzusetzen, das:

    • das Zusammenbauen von Minis erfordert
    • das Bemalen von Minis erfordert
    • das Beschäftigen mit Hintergrund erfordert
    • die Auseinandersetzung mit konfrontativem Spiel erfordert


    dürfte etwas viel Hobby auf einen Schlag sein, wenn du noch nicht einmal weisst, ob sie zumindest ein paar Elemente davon mag.
    Dass von deiner Seite aus auch eine gewisse Erwartenshaltung besteht (Konvertierung zum Spielpartner), wird es ihr nicht unbedingt einfacher machen und dich nur enttäuschen.


    Mein Rat wäre noch immer:
    Finde heraus, was ihr gefällt und warum das so ist. Dann ändere einen Aspekt davon oder führe einen neuen Aspekt ein. Schritt für Schritt, nicht alles auf einmal. Wenn man dich als Nichtschwimmer in ein tiefes Becken wirft und dich hinterher fragt, ob du nun begeisterter Schwimmer bist, weil du es lebend zurück an den Beckenrand geschafft hast, wirst du garantiert nicht mit "Ja" antworten.

  • Alles Wesentliche wurde bereits von Dirtbag gesagt, denke ich. Wenn Du Deine Freundin ganz grds. für TT begeistern willst, dann würde ich mich zuerst von dem Gedanken verabschieden, dass es 40k sein muss, denn, wie bereits von Dirtbag geschrieben, die Stärke des Spiels ist das Thema -- und die Optik der Minis, würde ich hinzufügen. Die mag man entweder oder nicht. Die Mechanik ist für Anfänger ein ziemlicher Graus. Zudem solltest Du herausfinden, ob sie überhaupt Bock auf "Krieg spielen mit Miniaturen" hat -- bei den meisten Frauen ist das eher nicht der Fall. Spielt sie Rollenspiele? Dann dürfte sie sich am ehesten für einen Dungeoncrawler begeistern lassen -- vielleicht geht auch ein einfacher Skirmisher. Ich würde es wohl für den Anfang mit einem Brettspiel-/TT-Hybriden probieren, der nicht zu komplex ist und sich auch kooperativ spielen lässt. Was mir so einfällt:
    Descent
    Krosmaster Quest
    Dungeon Saga
    Shadows of Brimstone
    Maus und Mystik
    Villen des Wahnsinns
    Dungeonquest
    Catacombs
    Myth

  • Also überzeugen ist generell keine so gute Idee, meiner Meinung nach. Du hast ja schon eine gewisse Erhaltungswartung und wirst, wenn auch unbewusst, versuchen deine Freundin dahin zu bekommen. Vielleicht wäre es, auch wenn einige es als Verpönt ansehen, sinnig mal einen GW Laden aufzusuchen und sich dort das ganze vor Ort anzuschauen. Auch was die Miniaturen angeht, welche ja auch den Brettspielen beiliegen. Interesse am basteln, bemalen etc. sollte auch vorhanden sein, da diese die Grundpfeiler aller GW-Spiele ausmachen.


    Würde es auch wie von Dirtbag vorgeschlagen Schritt für Schritt angehen und immer einen weiteren Aspekt hinzufügen.





    Gruß Olli, der Plastinator

    FAULIGE GRÜSSE VON DR. PLAGUE


    Heck-Mekk Ranja Yoges-Whaaagh (JimmyCFH) erklärt die Turbine...
    "Vornä ist da, wo's da Grotz reinziiieht, wenn da Mek nich aufpassen tut!"
    "Hintän ist da, wo's da Grotz da Frisur abbrännt, wenn man da Maschniäää anlassän will!"