40k und der Mainstream

  • Es ist nicht kein neues Thema, aber irgendwie dann doch. Zumindest eine Fortsetzung.

    Schon vor Jahren(Ohje) erinnere ich mich die Diskussion im Rahmen meiner Armeen und Projekte geführt zu haben, dass 40k deutlich vom Grimdark/there is only war war geht und der Sci Fi Horror mehr und mehr glattgebügelt wird, um es attraktiver für eine jüngere Zielgruppe, bzw. damit ja auch irgendie den Eltern zu machen.


    Gut festmachen kann man das an den Artworks. Wenn man so bißchen Artworks aus den Anfang der 2000er Jahre und heute vergleicht, sieht man da einen ziemlichen Unterschied.


    Nun hat sich da in den letzten Jahren was getan und 40k ist im Mainstream angekommen, ich meine Amazon produziert da gerade eine Serie und das Image vom Tabletopspieler hat sich, nicht zuletzt im Fahrwasser der immer beliebter gewordenen Brettspiele, sehr gewandelt. Die Freaks von damals sind eher eine Seltenheit geworden und lustige Anekdoten von damals und die Kids und Teenager von damals sind nun in dem Alter, dass sie oftmals gutes Geld mitbringen, siehe auch den Erfolg von Old World. Und weitere Kids kommen nach und irgendwie gefühlt jeder hat schon mal was von Warhammer gehört. Wie gesagt, das Image vom freakigen Hobby ist völlig abgelegt, um nicht zu sagen, es ist schon irgendwie fast cool geworden Warhammer zu sammeln und zu spielen.


    Nun hat das aber eine weitere Stufe erreicht, die von Louisa, ehemalige GW Mitarbeiterin, heute unter Rogue Hobbies aktiv, kritisch kommentiert wurde und auch mir gibt das irgendwie zu denken. Es geht darum, dass es nun Skins für Call of Duty in 40k Optik gibt und Displate hat nun einige offizielle 40k Bilder im Programm. Und das macht ihr irgendwie Angst.




    Was meint ihr? Erleben wir da gerade den nächsten Schritt in den Mainstream? Was bedeutet das für 40k? Wie nehmt ihr das wahr?



    grüße

  • Kann ich bei beidem nicht wirklich was problematisches dran erkenne. Der CoD-Skin, weiß nicht, vielleicht am Thema vorbei? Aber sowas gab es fanmade ohnehin schon immer. Das andere, meine Güte, wer's mag. Ich hab meinem Mann vor Jahren einen inoffiziellen Assassin's Creed-Leinwanddruck auf Keilrahmen zu Weihnachten geschenkt, hat ein Vereinskollege zum Materialpreis aus einem Wallpaper gemacht. Ich denke, das werden seeehr viele Fans mit Warhammer-Motiven auch schon gemacht haben. Im Grunde wird da durch nur ein Markt bedient, der eh schon existiert. Lego Star Wars Modelle kaufen auch nicht Klemmbaustein-Fans (höchstens Lego-Fanboys), sondern Star Wars Fans. Und wenn jetzt jemand, der nicht voll im Hobby ist, was davon mitnimmt, weil es ihm gefält, was solls?

  • Alles nerdige wir Mainstream, weil die Nerds von vor 20 Jahren inzwischen zahlungskräftige Erwachsene sind. Ich selbst hab zwar weder Zeit Computerspiele zu spielen oder Warhammer als richtiges Hobby nachzugehen, aber ich kann Merchandise kaufen und T-Shirts mit Masters of the Universe Aufdruck anziehen. Insofern find ich das nicht bedenklich, sondern normal. Lego stellt inzwischen auch zig Produkte her, die sich nicht an Kinder richten, sondern an Erwachsene. Warum soll GW nicht Geld mit sentimentalem Zeug verdienen, das sich Leute hinstellen oder aufhängen, die sich daran erinnern, wie cool die durchgespielten Nächte im Partykeller damals waren?


    Was ich bedenklicher finde als der Mainstream ist die Zurückdrängung von Kreativität und Freiheit im Spiel selbst. Die vorgegebenen Truppgrößen, die Einschränkung der Waffenoptionen auf das, was in der Box ist, der Wegfall von Punktwerten für Verbesserungen usw.. Damit nähert sich 40k einem Brettspiel an. Und Brettspiele gibt es einfach bessere. Es wird nicht einsteigerfreundlicher, sondern flacher und es fallen Sachen weg, die zum Hobby gehört haben. Und so richtig ausgewogen wird das Spiel dadurch trotzdem nicht.


    Ich habe aber auch die ganze Turnierszene noch nie verstanden. Wenn ich kompetitiv spielen wollte, hätte ich Schach ausgesucht. Bei 40k geht es mir um die Modelle, den Hintergrund und die Entwicklung meiner Armeen, nicht um Wettbewerb.


    Also wenn Mainstream und Simplifizierung einen Zusammenhang hätten, fänd ich es bedenklich, das glaube ich aber nicht wirklich.

  • Ich kann mich an Leserbriefe erinnern wo gefragt wurde ob die 2nd Edition deswegen so ‘verkindlicht’ wurde um einen größeren Markt anzusprechen. Das Thema ist also fast so alt wie 40k selber.


    Als Anhänger des 1st Edition Fluffs ist für mich bereits die 3. Edition bereits sehr Mainstream. Das was heute geschieht ist nur eine konsequente Fortsetzung davon.



    Bzgl. der Regeln kann ich sagen das die 10. definitiv den richtigen Nerv für mich und meine Gruppe getroffen hat. Wir haben alle jede Menge Spass mit der momentanen Edition und an die Vereinfachung beim Listenbau hat man sich schnell gewöhnt.

    Würde mein 80er Jahre ich diese Edition gut finden? Sicher nicht. Damals hatte ich einfach noch andere Prioritäten. Aber für meinen momentanen Lebensabschnitt mit all seinen Verpflichtungen außerhalb des Spiels passt sie genau.