Warhammer = intimes Hobby?

  • Hatte bisher nur einmal eine negative Reaktion, bei einer Klassenkameradin damals, die das als "total kindisch" und "idiotisch" ansah. Dementsprechend war mein Kommentar, als sie später am Tag mit ihrer Vorliebe für Frauentausch und Bauer sucht Frau rausrückte

    In der Situation hätte ich sie einfach nur für ihr oberflächliches Weltbild ausgelacht. Ich mein, man muss ja nicht unbedingt nachvollziehen können warum wir gerne Kunststoffsoldaten sammeln und bemalen, aber wer sowas als idiotisch abstempelt und gleichzeitig fasziniert die (in meinen Augen) dekadentesten und polemischsten Sendungen guckt rutscht bei mir einfach in die Ecke der Leute, die ich nicht Ernst nehmen kann ;)


    Alphawolf: Kann ich nachvollziehen, aber da ich mich selber für etwas besseres halte als so oberflächliche Gestalten, kann ich da nur drüber lachen. Damit ich mich über jemanden aufrege, muss ich ihn erst mal Ernst nehmen und das ist bei solchen Witzfiguren einfach nicht der Fall. Ohne jetzt irgendwie arrogant wirken zu wollen.

  • Klingt keinesfalls arrogant, sondern durchaus vernünftig.

  • Wenn ich sowas lese bin ich immer sehr verleitet mich in diese Situation hinein zu versetzen, und das ginge meist nicht gut aus.
    [...]
    Also ehrlich, wie bei allen Göttern, kann man bei sowas ruhig bleiben, geht ja garnicht.

    Ich bleibe ruhig, weil es nix bringt sich aufzuregen. DIese Personen haben meist eine sehr festgefahrene Meinung und die bringst du selbst durch das beste Argument nicht ins Wanken.

    Zitat


    @Alpha Es wird ja nicht besser wenn man die Leute weg-raged oder flamed.
    Die werden höchstens noch intoleranter und ignoranter.
    Ich lass die Leute eben einfach machen. Wie im Beispiel von Feuerwolf:
    Was will mir ein RTL/Bild-Mensch sagen? Mir ist das doch ziemlich wurst.

    Eben. Beleidigungen oder aggressive Reaktionen bringen da gar nichts. Ich hatte an sowas auch zu knabbern, aber im Endeffekt haben sich diese zwei Leute dann aus meinem Freundeskreis verabschiedet, wegen solchen Sachen und weil sie mal Gegenwind bekommen haben.



    Was bei solchen Leuten eben dann wirklich auffällt ist diese Scheinheiligkeit. Mit dem Zeigefinger auf andere Leute deuten, aber selber nicht besser sein. Die Leute, die sowas zu mir gesagt haben, haben selber auf Facebook so Sachen wie Candy Crush oder Ähnlcihes gespielt. Die schauen am Liebsten eben RTL/RTL2 mit diesen ganzen Dokusoaps und empfinden das als "real" und "authentisch". Jemand mit eben abweichenden Hobbies wie ich passt da gar nicht ins Weltbild. Bei den Miniaturen wurde ich kritisch beäugt weil sowas doch nur was "für kleine Kinder" ist und bei den Spielen sowieso. Dabei sind das für mich bessere und kreativere Hobbies als TV zu schauen oder Facebook zu stalken.


    Mittlerweeile reg ich mich eben einfach nicht mehr drüber auf sondern lass solche Leute machen was sie wollen. Ich weiß es schließlich besser und gerade durch diese Hobbies habe ich sehr liebe Menschen kennen gelernt und zu vielen einen engen Kontakt entwickelt. Das ist mir mehr wert als die Meinung von Leuten, die wirklich keine Ahnung haben von der Thematik und auch keine Fantasie entwickeln können.

    :beat: Newbieschubse vom Dienst :beat:


    “Pain is an illusion of the senses, fear an illusion of the mind, beyond these only death waits as silent judge o'er all.“ :ctan:


    About me:

    "die gute, wenn auch teils schräge, Seele des Forums." (von Zerzano)

    "Unsere zarte Schokolade, die, glaub ich, bei Reizung zur Zartbitter-Schokolade wird" (von Maxumus)



  • ich kann mich dran erinnern das vor unserer Zeit unsere Väter Zinnsoldaten gesammelt haben und die teilweise auch noch irgendwo in Kisten versteckt haben ;)


    Ich geh offen mit dem Hobby um, besonders wenn ich neue Leute kennenlerne
    Wenn ich Leute kennenlerne und sie mich fragen sag ich ganz klar das ich Tabletop Turnier mässig spiele und wenn jemand das nicht versteht und danach fragt beschreibe ich es als Taktisches Risiko mit eigenen Figuren die ich selbst bemale und baue


    DIe meisten können dank der computerspiel Adaption mit Space Marines undso trotzdem was anfangen
    Und wer mich belächelt oder als Freak hinstellt und als beispiel gern RTL guckt den belächle ich dann und er kann mich mal ...
    in meinem Arbeitsvertrag und auch bei den Leuten die ich kennenlerne hab ich nirgendwo unterschrieben das ich nett sein muss :)

    Spiele seit erscheinen des neuen Codex:
    35/1/9 Gesamt: 45


    T3 Rang DE 498


    "Die Stärke deiner Streitmacht kann man berechnen, indem man ihre Masse mit ihrer Geschwindigkeit multipliziert.
    Strebe stets danach, beides zu maximieren, und der Sieg wird dein sein." - Commander Reinflut

  • Wow, da sind ist ja schon Einiges an Erfahrungen zusammengekommen ;)
    Also, es gibt schon mehrere Ebenen oder "Lebenbereiche". Im beruflichen Umfeld wäre ich wahrscheinlich ziemlich unten durch, wenn ich von meinem Hobby erzählen würde - da wäre schon sehr viel "Aufklärungsarbeit" erforderlich.
    Im privaten Umfeld kann ich ebenfalls differenzieren. Meine Freunde kennen den Hobbykeller, die Figuren und wissen, dass mein Mann und ich gerne spielen. Sie haben zwar keinen Zugang dazu, halten sich aber zurück, über das Thema wird eben aufgrund mangelnder Grundlage nicht gesprochen - und echte Freunde lassen einen sowieso so, wie man ist! Deshalb ist es auch kein Problem für mich, Und Bekannten binde ich es nicht auf die Nase.


    Beim Lesen eurer Posts ist mir aufgefallen, das wir eigentlich ziemlich tolerant sind. Man stelle sich die Situation nur anders herum vor: Gehen wir jemanden gleich richtig dumm an, nur weil er eine beliebige Fernsehrserie gerne anschaut? Nein. Aber im umgekehrten Fall können wir eher mit negativen Reaktionen rechnen.


    Nun, langer Rede, kurzer Sinn: Warhammer ist ein tolles Hobby. Ich bin "stolz" darauf, ein anspruchsvolles Hobby zu haben, das vielseitig ist, geistig naja fordert, vom Alltag und Beruf ablenkt und dadurch für meine Entspannung sorgt.

  • Zitat

    Dabei sind das für mich bessere und kreativere Hobbies als TV zu schauen oder Facebook zu stalken.


    Das ist für mich der entscheidende Punkt, warum ich schamlos zum Hobby stehe: Modellbau, Strategiespiel und ein sehr umfassender Hintergrund mit viel Potential selbst kreativ zu werden sowie die durchaus soziale Komponente des Hobbies machen es sehr vielschichtig und mEn eben überzeugend. Es erfordert viel gedankliche Auseinandersetzung, nutzt und fördert Kreativität und vermittelt dabei auch Konzentrationsvermögen und einen Sinn für Details, das sind sehr nützliche Eigenschaften, die alles andere als kindisch sind. Auf eine schöne Armee darf man völlig zurecht Stolz sein und auch Außenstehende respektieren die Arbeit leicht, wenn sie ein gutes Ergebnis vor ihren Augen haben. Dabei habe ich auch kein Problem mich mit etwas Selbstironie über das Hobby lustig zu machen, was zu harte Urteile anderer natürlich entkräftet: Wenn mich jemand für dieses Hobby verurteilt, nimmt er es offensichtlich schon ernster als ich, in meinem Verständnis kann daraus überhaupt kein böses Blut entstehen, da solch ein Urteil irgendwas zwischen reiner Unlogik oder einem schlichten Missverständnis darstellt. Natürlich gibt es diese Kandidaten dennoch, mit denen hat man meist aber noch ganz andere und deutlich schwerwiegendere Reibungspunkte, sodass ich da keinerlei Problem oder Verlust sehe. Ich bin grundsätzlich kein Mensch für kleinliche Racheakte, unnötige Konfrontationen und sture Trotzhaltung, daher lässt sich die Sache für mich recht leicht abhaken: Man muss meine Begeisterung für das Hobby nicht teilen, solange man persönlich miteinander zurecht kommt, ist sowieso alles in Ordnung, während ein zu scharfes Urteil lediglich ein weiteres Haar in der Suppe darstellt. Das ist dann aber sicher nicht ausschlaggebend und eher irrelevant, sodass ich mir selbst kein weiteres Urteil machen muss, außer dass ich mit diesem Menschen aus vielen Gründen nicht auf einen grünen Zweig kommen werde, sodass mir seine eigenen Hobbies und Einstellungen schlichtweg egal sein können. Ab diesem Punkt sehe ich keinen Grund mich unnötig zu ärgern oder selbst Verurteilungen anzustellen, schließlich ist das genau der Kritikpunkt bzw. Fehler, den ich meinerseits gar nicht erst begehen möchte.


    Eine übertriebene Geheimhaltung finde ich für mich persönlich nicht notwendig, bei oberflächlichen Bekanntschaften gelangt das Thema eh kaum in diese Richtung und lässt sich dann schnell mit "Modellbau" abhaken. Das liegt allerdings nicht am Hobby selbst, immerhin schmettere ich eh nicht jedem beim ersten Treffen sämtliche Facetten meiner Persönlichkeit entgegen, warum auch? Meiner Meinung nach lernt man Menschen gerade in eher banalen Gesprächen kennen, schließlich geht es viel mehr um emotionale Eindrücke als um das Wissen über eine Person und ihre genauen Einstellungen. Für das alltägliche Miteinander ist es viel wichtiger, wie sich Menschen allgemein geben, als welche Musik sie hören oder wie sie ihre freie Zeit "verplempern". Mit zunehmendem Wissen übereinander lassen sich Bekannschaften dann zu Freundschaften vertiefen, sei es durch Gemeinsamkeiten oder eben durch kontroverse Auseinandersetzungen, die beiden Seiten neue Blickwinkel und damit Verständnis füreinander bzw. abweichende Meinungen verschaffen, aber dieses Stadium muss überhaupt erstmal erreicht werden und ist bis dahin für mich eher nebensächlich.

  • Ein sehr interessantes Thema! :)
    Diese Schüchternheit, wenn es um das Hobby geht, ist mir durchaus nicht fremd.


    Sehr witzig, da ich erst vor gut nem Jahr feststellen durfte, dass mehrere Kumpels, die ich schon seit Jahren kenne, selbst den einen oder andere Karton Warhammer/40k/HdR - Tabletop- Miniaturen zuhause rumstehen haben. Wir haben herzlich gelacht! :D
    Seitdem habe ich kein Problem denen mal zu berichten, was bei mir gerade in Arbeit ist.


    Meine Freundin hingegen findet das alles total Klasse und unterstützt mich dabei sogar noch.


    ---


    Nichts desto trotz geht kaum einer fernab des näheren Bekanntenkreises damit groß hausieren. Es wirkt auf Außenstehende wohl des öfteren etwas "nerdig", was wir hier tun. Bzw. befürchten das wohl viele 40k-Hobbyisten. ^^

  • Ein interessanter Thread mit einem Thema, das uns wohl alle irgendwie betrifft.


    Rezentes Beispiel warum man sowas nicht rumerzählt:
    Ich bin mit Uni auf Exkursion in Portugal. Beim gemeinsamen Abendessen fragt mich ein Kommilitone, ob wir morgen mal Munchkin zocken wollen (ein sehr witziges Kartenspiel, das ich ihm mal gezeigt hatte). Daraufhin sagt ein Mädel:"Ist das nicht so ein ultranerdiges Kartenspiel? Das spielen die immer in diesem Spielzeugladen...blabla" und ein anderer Kommilitone erwähnt: "Ja oder Warhammer Forty-Kay! Krasse Nerds!"
    Ich denke mir im Stillen einfach nur, was seid Ihr eigentlich für dumme, ignorante Menschen? Behalte aber für mich, dass es mein Lieblingshobby darstellt. Warum sollte ich das auch an dieser Stelle erwähnen? Wahrscheinlich um Spott und Demütigung abzugreifen.


    Ich bin der letzte Mensch, der sich bei sowas dumm volllabern lässt und klein beigibt aber man muss sich ja nicht extra an den Pranger stellen, deswegen halte ich die Klappe.


    Dann habe ich zwei Freundeskreise, der eine teilt dieses Hobby mit mir und ich betitele sie scherzhaft als meine Lieblingsnerds, der andere ist der Feiermob, meine besten Freunde mit denen ich sonst alles teile und viel feiern gehe und alles andere mache. Wenn ich bei denen 40k erwähne hagelt es nichts als Hohn.


    Es sind zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die einen lieben das Hobby, die anderen lachen darüber.


    Meine Freundin findet es allerdings ziemlich cool und möchte, dass ich Ihr mal eine Mini bemale und schenke. Sie versteht, dass ich Zeit dafür benötige und ist sehr verständnisvoll, dafür bin ich dankbar. (Sie gibt den Modellen auch immer witzige Namen: Mein WIP Dämonenprinz ist "Charizard" (Pokémon) und mein Stormtalon heißt "cool flying Shit" :D)


    Edit: Und dann kommt von ignoranten Menschen immer die Frage: "Und wie viel gibst Du dafür so aus im Monat?" Da kann man eigentlich jegliche Zahl nennen und die Antwort ist immer die gleiche: "Boah ist das teuer! Willst Du das nicht lieber für was besseres ausgeben?" -.-

  • Ich würde diesen Aufwand nicht machen aber ich bin auch allgemein kein Party-mensch und genieße lieber die Ruhe.
    Dazu kommt das ich keinen Alk. Drum wäre das für mich falsch.
    Ich teile mit meinen Freunden das Hobby. Mein Bruder spielt selbst nicht aber er will immer das ich die Battlereports schreibe.
    Er spielt auch DSA und er interessiert sich auch dafür, wenn ich ihm etwas erzähle.
    Wie sollte ich Menschen Freunde nennen, die nichtmal meine Hobbys akzeptieren?
    Also da wäre bei mir schnell die Grenze gezogen.


    Meine Freunde spielen zwar nicht aber dennoch sagen sie nichts dagegen. Da wäre ich wohl auch ziemlich entsetzt.
    Auf der anderen Seite muss ich dazu sagen: Für mich ist nicht jede nette bekanntschaft gleich ein Freund.
    Da hab ich doch eher ein strengeres Auge darauf.

    "Wenn du das Wort wie eine Klinge führst, rechne damit das dein Gegenüber das auch tun wird."


    Ehemals Shas'ui Nan

  • Ich bin mit Uni auf Exkursion in Portugal. Beim gemeinsamen Abendessen fragt mich ein Kommilitone, ob wir morgen mal Munchkin zocken wollen (ein sehr witziges Kartenspiel, das ich ihm mal gezeigt hatte). Daraufhin sagt ein Mädel:"Ist das nicht so ein ultranerdiges Kartenspiel? Das spielen die immer in diesem Spielzeugladen...blabla" und ein anderer Kommilitone erwähnt: "Ja oder Warhammer Forty-Kay! Krasse Nerds!"

    Meine Erwiderung darauf wäre: "Also Menschen wie ich." Hab so schon mal den ein oder anderen "Huch"-Blick gefangen und deren Bild über Nerds ein bisschen der Realität angepasst.
    Der Nerd an sich nähert sich sowieso der Gesellschaftsmitte an, bzw. sie ihm und ich konnte schon dem ein oder anderen nahelegen, dass es nicht nur den stereo-typischen Nerd gibt sondern noch einige andere Facetten.
    Abschließend bleibt mir noch zu sagen:
    Ich persönlich bin stolz darauf, ein Nerd zu sein.


    Gruß, Skøll

  • Wir haben ja derzeit als Spielgruppe (noch, im Moment ist es "schwierig") den Status einer Sparte eines Sportvereins. Die waren erstmal auch sehr skeptisch, aber wenn langjährige Mitglieder offen sagen, dass sie 40k spielen, dann hat das schon Gewicht. Als wir im Vereinsheim parallel zu einem Spiel der Fußballjugend gezockt haben, kamen speziell die jüngeren Brüder der Spieler in der Halbzeit mal mit ner Bratwurst in der Hand rein und ließen sich ein bisschen was erklären, sogar einige Eltern waren interessiert, Tenor "auf jeden Fall besser als Computer/Konsole". Die Toleranz zu derartigen Hobbies steigt gerade deshalb, weil eben mehr und mehr Jugendliche total vor Videospielen versacken. Da ist Warhammer quasi das neue, hippere Schach und auf jeden Fall zu bevorzugen.

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    "God-Emperor? Calling him a god is what started this mess in the first place..."
    Bjorn the Fell-Handed

    Calculon zu GWs Releasepolitik: Je schneller das Karussel fährt, desto besser kann man Kotzen :D

  • Es ist die übliche Ignoranz und die Gelegenheit sich dazugehörig zu fühlen wenn man über etwas lästert. Was wohl fast alle von uns genauso tun, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Oder warum kommen immer die RTL II Beispiele sobald man sich auf derartige Thematik einlässt? ;)



    Ich bin eindeutig ein Freak wenn man den gesellschaftlichen Standard an mir versucht. Ich kleide mich seltsam, ich schwätz komisch, verhalt mich komisch un ich mach komische Sache in meiner Freizeit.
    Und gleichzeitig schaue ich auch noch in meiner unendlichen Ignoranz mit Mitleid auf die armen Tropfe welche Unmengen an Geld für Kleidung, unnötige technische Spielereien, feiern und was weiß ich noch ausgeben.
    Also Dinge welche im Allgemeinen als normal und sogar positiv angesehen werden wenn man sich so kennenlernen tut. Sobald man nicht dem Mainstream entspricht wird man natürlich auf irritierte Reaktionen stoßen. Was auch vollkommen natürlich ist.


    Genauso natürlich ist es sich selbst vor Spot und anderen nervigen Reaktionen zu schützen indem man solche "gefährlichen" Verrücktheiten welche man hat nicht gerade jedem sofort an die Nase zu binden. Man wird auch so schon oft genug schräg von der Seite angeschaut sobald man nicht genau die gleiche Schneeflocke ist wie jeder andere auch. Weil jeder will ja uuuunbedingt Individuum sein, aber doch bitte ja der Norm entsprechen, damit man ja nicht negativ auffällt :whistling:
    So funktioniert nunmal unser soziales Gefüge.


    Irgendwann pendelt sich das normalerweise von selbst ein weil man sich nur noch mit Menschen umgibt mit welchen man auch etwas anfangen kann. Wenn ich keine gemeinsamen Interessen mit jemand habe dann werde ich auch wohl kaum diese Person in meinem engeren Freundeskreis haben. Das passiert dann für gewöhnlich nur an Ausbildungs- bzw Arbeitsplatz, wo man den Leuten halt nicht aus dem Weg gehen kann ;)



    Was dumme Kommentare und herablassende Behandlung angeht würde ich sagen, dass man das ohnehin nicht wirklich verhindern kann wenn man nicht versuchen will genau dem "Idealbild" zu entsprechen.
    Es macht also nicht viel Sinn sich da großartig einen Kopf drum zu machen. Wenn ich Lust drauf habe in nem Metalkonzert mit nem weißen Hemd aufzutauchen tu ich das. Wenn ich dann dumm angequatscht werde warum ich mich so anziehe obwohl ich scheinbar jedes Lied kenne, die längste Mähne habe, am härtesten abbänge und mich auch im Moshpit wohl fühle dann kann ich nur über die Ignoranz dieser Person lachen und sie drauf hinweisen, dass vielleicht ihre Einstellung das Problem ist, wenn sie doch selbst zugibt, dass der einzige Fehler an mir meine Kleidung wäre.
    Genauso ist es doch bei solchen Dingen. Und die Leute hören das genauso ungern, egal um welche Subkultur oder sonstigen Kreis es sich dabei auch handelt. :D;)

    Brutvater (aka Area-Moderator) des Tyraniden-Bereichs


    Tyraniden Linksammlung
    Tyraniden KFKA


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    Egal wie hitzig die Debatte: Immer sachlich und höflich bleiben.
    Don't wake the Dragon!



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    ˉ\_(ツ)_/ˉ


    KY-'aLK BGY'a TShLMVTh L'a-'aYUr'a Ur'y
    Auszug aus Psalm 23

  • Ich hab eigentlich bisher keine Toleranz- oder Akzeptanzprobleme erlebt. In der Schulzeit sicherlich, aber zum einen tendieren Teenager, sich wichtig zu nehmen und sind deswegen überenthusiastisch, zum anderen sind sie auch oft auf der Suche nach einem Schwächeren, den sie mit ihrer eigenen Gruppe mobben können. Wozu nicht-standard-Hobbies ja geradezu einladen. Ansonsten ehestens mit (um mal den Ausdruck eines Bekannten - der auch Larper ist - zu verwenden): über-Gutmenschen, die dann anfangen, sich über das Thema "Krieg ist sch**** und du bist ein A****loch, weil du das mit deinen Minis voll befürwortest!!!" auszulassen.
    Vieles ist da meiner Meinung nach einfach eine Frage der Präsentation, sowohl des Themas als auch der eigenen Person:


    bin ich ein ungepflegter Wicht, der noch dazu voll in alle optischen Klischees haut und sage dann so etwas wie: "ja, mein Hobby ist ja *schnief* voll speziell, das verstehen die *schnief* meisten sowieso nicht", hab ich von vorneherein verloren und drücke mir den "Freak"-Stempel selbst auf die Stirn.
    Sehe ich aber aus wie ein normaler Mensch, weil ich es nicht durch besonders individuelle Charakterzüge nötig habe, mich ganz besonders anzuziehen oder eine voll andere und einzigartige Sicht aufs Leben habe, werde ich doch von den meisten ohne Probleme akzeptiert, wenn ich sage, dass ich ein Hobby betreibe, bei dem es zuvorderst um Modellbau geht; das ganze ist ein Spiel mit Sci-Fi-Thema und spielt sich ein bisschen wie erweitertes Schach mit Würfeln. Kein Drama, kein Risiko.


    Allgemein hat Ablehnung wohl wirklich wenig mit Hobbies zu tun - ich und Bekannte von mir haben auch Vorurteile gegen Fussballfans. Oder McDoof-Parkplatzgammler.
    Was ist besser? Sich mit kreativen Prozessen zu beschäftigen und dann als General die Resultate davon über Tische, bei denen Bücherstapel Gebäude darstellen sollen zu schubsen oder total mit seiner Mannschaft zu fiebern und dabei mehr als einen über den Durst zu trinken, um anschließend "wie aaah se Tschääämpjens!!!" zu grölen?
    Weder das eine noch das andere- die Frage ist nur, wie man sich dabei anderen gegenüber verhält. :)


    Und wenn doch mal einer ein Riesendrama daraus macht, von wegen "buuuh, du bist blöd wegen deines Hobbys!" - was dann? Lasst ihm halt die Freude. Euch sollte das nicht weh tun - wenn doch, bedeutet euch die Person etwas und ihr solltet das Gespräch suchen (und eventuell vorher ein kleines bisschen Selbstreflexion betreiben). Wenn nicht: pfeif drauf, ist ja nicht euer Problem.


    Kurz: Ich sehe das ähnlich wie MisterSinister, insbesondere, was er im zweiten Teil seines Posts geschrieben hat. :)

  • Ich muss sagen, dass ich es oft nicht zuerst erwähne, auch wenn ich bis jetzt keine negativen Reaktionen erlebt haben, eher unverständnis.
    Wenn man dann noch erwähnt man spiele auch Pen & Paper RPG ist es dann meist vollkommen aus. Das ganze jemandem zu erklären ist recht schwierig wenn die Person gegenüber keinerlei kontakt mit der Materie hatte, finde ich.
    Auch wenn es um die Preise des Hobbies geht sind einige schauen einige Leute doch recht ungläubig oder so als wäre man bescheuert so viel Geld für Plastikfiguren zu zahlen. Meist Antworte ich darauf mit: Es gibt leute die zahlen hunderte von € für eine Briefmarke.
    Damit ist das dann meist erledigt. Aber an sich habe ich meist Bilder von meinen Miniaturen auf dem Handy oder in der iCloud, also kann man das wenigstens etwas veranschaulichen wie die Minis so aussehen.
    Aber dann ist da halt noch der 2te Punkt, das P&P RPG, erwähnt das mal in einem Vorstellungsgespräch, wenn man nach seinen Hobbies gefragt wird. Ich habe mal versucht meinem jetzigen Chef das P&P RPG zu erklären und auch WH40K ... er hats einigermaßen verstanden, nach ca. 30 minuten.


    aber an sich halte ich mit den Hobbies auch nicht hinter den Berg, da ich wie schon erwähnt keine negativen reaktionen erlebt habe. Einige meiner Arbeitskollegen (die WH40K nicht kennen) fragen auch regelmäßig wie es mit der Malerei vorran geht ;)

  • Moin


    Ohne jetzt auf die vielen individuellen Angaben groß drauf einzugehen, weil das eh meistens eine sehr subjektive Sichtweise ist, kann ich da eigentlich nur von mir sprechen, wie ich dir Sache sehe.

    Wie geht ihr mit diesem Hobby in der "Öffentlichkeit" um? Sagt ihr frei raus, was ihr spielt? Überhaupt, dass ihr spielt?

    Ich bin da ziemlich offensiv und halte mich nicht zurück. Das liegt auch ein wenig an der offenen friesischen Mentalität, die doch desöfteren eher direkt in die Fresse ist, als hinterherum. Letztendlich finde ich es einfach ehrlich und wer damit Probleme hat, kommt meistens eh nicht für mich für eine weitere tiefergehende Unterredung infrage.


    Wenn mich einer nach meinen Hobbies fragt, sage ich immer gleich: "Willst du die ausführliche Version oder die Kurze? Dir ist bewusst, dass eine Frage nach dem Hobby eines Menschen in einem ziemlich langen enthusiastischen Monolog enden kann, der dich spätestens auf halben Weg ziemlich ankotzen könnte?"
    Wer danach immer noch wissen will, womit ich mich gerne in meiner Freizeit beschäftige, hat es meistens verdient eine vernünftige Antwort zu erhalten und wir kommen langfristig ins Gespräch.


    Wir bereits andere hier sagten, gibt es immer irgendwo Gemeinsamkeiten und Interessen ähneln sich mehr, als man so im Vorfeld denkt. Es ist auch wichtig, dass man eben nicht auf einige Ausführungen beharrt und umbedingt den ganzen Hintergrund von 40k erklären möchte und weiß, wo man mal zum Kern zurück kommt oder wann Schluss mit lustig ist.


    Meine Grundantwort lautet meistens: "Stell dir Risiko mit individuellen Modellen vor, die auch noch alle, ähnlich wie bei Schach, unterschiedliche Aufgabengebiete besitzen und dabei weitaus umfangreicher sind. Das Ganze kann dann mit einem Würfel-Maß-System gespielt werden oder man malt einfach oder schreibt Stories, etc.!"


    Wenn mir einer blöd kommt, verarsche oder provoziere ich ihn dann anschließend nur noch, ganz nach Tagesform und Wohlgefühl. Arbeitskollegen guckten mich schon desöfteren komisch an und ich entgegnete dann meistens Beispiele aus ihren Vorlieben und dann war das Verständnis schon größer. Ehrlich gesagt ist der Fragende auch immer selbst Schuld, denn er muss mit einer Antwort rechnen. :zwinker:


    Nach einiger Zeit und Gedanken weiterspinnen stelle ich fest: Eigentlich behalte ich das Hobby 40k völlig für mich. Nur wenige Bekannte und schon gar keine Kollegen wissen davon. Warum eigentlich? Auf die übliche, irgendwann auftauchende Frage "Was machst du hobbymäßig" antworte ich immer mit irgendeinem konformen Quark. Warum eigentlich? Vielleicht weil Warhammer 40k nicht in unsere friedfertige, perfekte Gegenwart passt? Weil die freiwillige Beschäftigung mit Armeen, Krieg, Schlachten einen gleich in bestimmte Ecken stellt oder könnte?

    Tja, ohne jetzt das Klischee überspitzen zu wollen, denke ich, dass Frauen es da noch deutlich schwerer haben, eine ansprechende Akzeptanz zu finden. Liegt irgendwie in der Natur der Sache selbst bzw. den gesellschaftlichen Normen, die sich hierzulande so entwickelt haben. In Großbritannien sehe das deutlich anders aus und das Hobby ist viel etablierter und angesehender wie hier. In Frankreich oder Holland genauso. Die Deutschen sind im Grunde viel größere Spießer und konservativer im Denken als viele anderer Europäer. Ist nicht weiter wild, wenn man damit umzugehen weiß, aber natürlich auch manchmal nervig.


    Gerade Kriegsspielzeug oder der Bezug zu realen Beispielen ist da in Deutschland meistens verpönt und wird komisch angesehen. Letztendlich sehe ich das immer deutlich anders und weiß es auch zu argumentieren, so dass ich die meisten Skeptiker überzeuge. Wenn es mir eben zu dumm wird, kommen dann provozierende Gegenargumente, weil ich weiß das derjenige gegenüber eh nichts über meine Meinung wissen will, sondern nur seine durchdrücken bzw. vorplappern möchte.


    Warum Frauen keine Gamer oder 40k-Spielerinnen sein dürfen, ist mir noch nie klar geworden und niemand konnte mir sinnvolle Argumente für seine Thesen dahingehend liefern. Letztendlich heißt es gegenüber den vielen Zweiflern/Trollen/Posenreißern meistens eh: Scheiß drauf und Besen quer im Allerwertesten.


    Ich kann dir, Fresskasten, also nur raten: Sage es frei heraus und halte dich nicht zurück, nur weil du Unglauben oder Missachtung erfahren könntest. Wenn dich wegen deinem Hobby einer nicht mag oder ähnliches, dann hat er deine Aufmerksamkeit eh nicht verdient und ist ein Idiot! Auf die kann man bekanntlich gut verzichten! :zwinker:



    Der Imperator beschützt.

    "Verlangt nicht von mir, leise in den Kampf zu ziehen, durch die Schatten zu schleichen oder meine Feinde still im Dunkel der Nacht zu überwältigen. Ich bin Rogal Dorn. Imperial Fist. Space Marine. Champion des Imperators. Meine Feinde sollen sich vor meinem Vormarsch furchtsam niederkauern und bei meinem Anblick erzittern."


    Der Winter naht.

    Einmal editiert, zuletzt von Black Fist ()

  • Hm, ich gehe mit 40k nicht viel anders um, als mit anderen Dingen, die mich betreffen. Ich erzähle auch nicht überall rum, welche Fußballmannschaft ich gut finde, welche Kultur mich interessiert, was meine Berufsausbildung ist und was Bestandteil meines Studiums ist.


    Die meiste Kommunikation läuft auch bei mir so, dass das nicht von Interesse ist. Im Beruf braucht man es nicht, und Leute, die mich besser kennen, wissen Bescheid, machen es selber auch und finden es entweder gut oder nicht oder es ist ihnen wurst.


    Aber es ist auch nicht so, dass das Hobby den Großteil meines Lebens bestimmen würde, daher ist es auch nicht so ein Riesending. Ich machs halt gerne und das wars.


    Zitat

    bin ich ein ungepflegter Wicht, der noch dazu voll in alle optischen Klischees haut und sage dann so etwas wie: "ja, mein Hobby ist ja *schnief* voll speziell, das verstehen die *schnief* meisten sowieso nicht", hab ich von vorneherein verloren und drücke mir den "Freak"-Stempel selbst auf die Stirn.
    Sehe ich aber aus wie ein normaler Mensch, weil ich es nicht durch besonders individuelle Charakterzüge nötig habe, mich ganz besonders anzuziehen oder eine voll andere und einzigartige Sicht aufs Leben habe, werde ich doch von den meisten ohne Probleme akzeptiert, wenn ich sage, dass ich ein Hobby betreibe, bei dem es zuvorderst um Modellbau geht; das ganze ist ein Spiel mit Sci-Fi-Thema und spielt sich ein bisschen wie erweitertes Schach mit Würfeln. Kein Drama, kein Risiko.


    Ich spinne weiter: Siehst du aus, wie ein Supermodel, ist es eh vollkommen wurscht, was du erzählst.
    Das stimmt (leider).
    Auf dem Papier zählen intellektuelle Leistungen und Selbstbewusstsein und im Kontakt zählt Aussehen/Charme und Selbstbewusstsein. Leute, die nichts davon haben, haben ein Riesenproblem. Da Kontakt wichtiger als Papier ist, ist es immer vorteilhafter, wenn man schick aussieht (Aristoteles hat das mal so gut ausgedrückt, leider habe ich das Buch nicht mehr, es ging um Gerichtsreden, wo man sich am besten schöne Zeugen auswählen sollte, weil die glaubhafter seien...). Das kann man zum Teil selbst beeinflussen, zum Teil aber auch nicht.


    Dennoch ist der "Freakstempel" natürlich dem geschuldet, dass die Klischees zum Teil stimmen und das in den Medien dann breitgetreten wird. Ähnlich wie Hartz 4 Leute auch, die dann plötzlich alle faul und eklig sind und sich dann aber den Plasmafernseher ins Haus stellen, weil sie sich Kohle erschlichen haben (wo man dann Leute, die entweder faul, eklig oder betrügerisch waren, zusammengenommen hat, um sich die ultimative Geißel zu backen...). Oder muslimische Terroristen. Frau vollverschleiert, Mann europäisch mit Bart, aha, Salafist, aha, Selbstmordbomber. So sieht das hier auch aus.

  • Moinsen,


    also ich gehe sehr offen mit meinem Hobby um. Es nimmt bei mir eben schon einen größeren Teil meines Lebens ein (mein Gott, ich betreibe 40k schon mehr als mein halbes Leben^^) und ich will mich nicht wegen meines Hobbys verstecken. Daher wissen auch die meisten, die mehr als meinen Namen kennen auch, dass ich 40k betreibe. Ich lese z.B. auch in deren Anwesenheit offen in den Codizes. ;)
    Leute die danach fragen, erkläre ich es ihnen meist mit einer Standardantwort: "Es ist ein Strategiespiel, ähnlich Schach oder Risiko, jedoch zusätzlich mit einer Modellbau- und Bemalkomponente." Wenn sie dann weiter fragen, erzähle ich dann etwas detailierter davon. Habe selten dann wirklich negative Reaktionen erlebt. Eher überrascht, was das Hobby alles umfasst. Es ist natürlich dann auch von Vorteil, wenn ich von meinen Erfahrungen auf Turnieren erzähle (wo man wirklich alle Charaktere und Gesellschaftsschichten findet) oder die Hobbyfaszination mit der eines Fußballfans vergleiche, der sich ja auch intensiv mit seinem Sport beschäftigt, zum Training geht oder auch Stunden darüber quatschen kann.
    Die einzigen, die darauf etwas negativ reagiert haben, sind ein paar meiner Verwandten, welche eben Fußballfans durch und durch sind und daher lieber wollen, dass ich "was Richtiges" machen soll. Zu dumm, dass deren Sohne inzwischen so gar kein Gefallen an Fußball, dafür um so mehr an Computer(-Spielen) finden, hohoho. :evil:


    Allgemein finde ich, dass das Tabletop Hobby sein Schattendasein nicht so recht verdient hat. Im Gegensatz zu anderen Hobbys fördert es zahlreiche Fähigkeiten und Kompetenzen und hat den Vorteil, dass man es eben nur gemeinsam wirklich ausleben kann. Und Thema "kindisch": ich bin der Zweitjüngste in meiner aktuellen Spielergruppe.:D


    Zitat

    Warum Frauen keine Gamer oder 40k-Spielerinnen sein dürfen, ist mir noch nie klar geworden und niemand konnte mir sinnvolle Argumente für seine Thesen dahingehend liefern.


    Ich glaube, das ist einfach gesellschaftlichen Rollenvorbildern geschuldet, welche die Frauen zu erfüllen haben. Bei Männern gibt es inzwischen zumindest Rollenkonzepte, welche eine unter dem Gesichtspunkt einer Obsession eine gewisse "Nerdigkeit" zulassen. Bei Frauen gibt es solche leichter nicht, wodurch es schwieriger ist, gegen die gesellschaftlichen Normen zu handeln. Auch wenn glaube nach aktuellen Studien ein Drittel bis die Hälfte der Gamer Frauen sind.


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    Einmal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Hallo und guten Abend zusammen,


    obwohl Fresskasten und ich das Thema persönlich diskutieren können, möchte ich doch auch etwas dazu an die anderen gerichtet schreiben.
    Da es schon einige unterschiedliche Diskussionsrichtungen gibt, will ich dem ganzen ein bisschen Struktur verpassen ;) :


    - Aussehen und Auftreten:
    Es ist natürlich richtig, das Aussehen und Auftreten ganz stark beeinflussen, wie die Umgebung auf einen Menschen reagiert. Dennoch glaube ich, dass es ein paar Dinge gibt, die immer wieder Vorurteile an die Oberfläche bringen. Ich glaube sogar, dass man selbst nie ganz frei ist.


    - Tabletop vs. andere Hobbies:
    Generell glaube ich, dass Tabletop ein sehr, sehr anspruchsvollen Hobby ist, das sehr viele positive Aspekte haben kann. So trainiert das Malen und Bastlen neben den handwerklichen Fähigkeiten, die gefragt sind, auch Ausdauer und Konzentration. Es kann sogar zu einem gewissen Grad etwas Meditatives, jedenfalls etwas Beruhigendes an sich haben. Kreativität braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden. Zusätzlich haben viele Spieler ein hohes Maß an Abstraktionsfähigkeit und logischem Denken, denn ohne dies ist das Anwenden der Regeln sehr erschwert. Soziale Kompetenz, Geduld und auch Toleranz werden beim Spielen gefordert.


    - Frauen in der Gesellschaft:
    Ich persönlich habe so den Eindruck, dass es Männern oft viel leichter fällt, aus gesellschaftlichen Rollen zu fallen, als Frauen. Einem Mann wird in diesem Fall "Individualität" oder positiv gemeintes "Einzelgängertum" attribuiert, wohingegen Frauen schnell in eine belächelte Ecke gedrängt werden.


    - Selbstbewusstsein in der weiteren sozialen Umgebung:
    Einige schreiben ja, dass sie quasi auf Leute verzichten können, die kein Verständnis für sie aufbringen (können/wollen). Das ist schön, wenn das möglich ist. In unserem beruflichen Umfeld kann man es aber einfach gar nicht erst riskieren, abgestempelt zu werden. Es wäre schlichtweg unmöglich, den Alltag zu bestehen. Im privaten Bereich sieht das natürlich anders aus.


    OK, soweit mal ein paar Gedanken von mir :)
    Jimmy

  • Mir gefält Nazdregs entspannte Position...


    Ich verstehe das Problem nicht... Ich dräge niemandem mein Hobby auf (genauso wie ich nicht jedem unaufgefordert von meinen anderen Hobbies/Interessen erzähle) , da ich aber einmal die Woche mit nem "Friseurkoffer" Trolly als Armeekoffer im Büro auftauche dauerte es nicht lange bis die Leute fragen. Und ich hab kein Problem damit, selbst wenn jemand das 'belächelt' kann ich das gut nachvollziehen und wegstecken. (Ich halt Hardcore Fussballfans ja auch für 'lala' ;-) )


    Keine Ahnung ob das was mit Alter und/oder Standing zu tun hat, aber ich bin dann eher offensiv, ich erzähle dann offen und auch gern von 40k (und den anderen Tabeletops) und 'besetze' damit das Thema positiv. Malen, Basteln, Strategie, Komplexität, Freunde etc...


    Die öffenltiche Wahrehmung ist die des 14-20 jährige Looser mit Hygiene Defizit der im GW Laden steht. Und das ist falsch, klar gibt es den und er ist leider sehr präsent, aber das Hobby und die Community ist vielschichtiger und anspruchsvoller und das 'verkaufe' ich dann auch gern den neugierigen Kollegen.


    Die meisten sind dann total baff, aber das gefällt mir, nem fast 50 jährigen IT Berater traut das scheinbar keiner zu .... hehehehee.... eat this!