Ich hab vielleicht alles gesagt, aber längst nicht so pointiert wie Du Kann Dir nur in allen Punkten voll zustimmen - vielleicht bis auf die (für eine Autorin aber durchaus verständliche) harsche Einstellung zum Genderwechsel. Ich bin seit dem Battlestar Galactica-Reboot von Ronald Moore sehr angetan davon, Charaktere auch mal durch einen Genderswap neu zu interpretieren. Es darf halt dem Geist der ursprünglichen Figur nicht völlig zuwiderlaufen. Bei Starbuck ist das gut gelungen damals. Hier bei der planetaren Ökologin ist mir während des Kinobesuchs nur aufgefallen, wie faszinierend ich die Figur finde - sowohl von dem, was sie tat und warum, als auch davon, wie sie dargestellt wurde. Allerdings war mir die Rolle im Gegensatz zu nahezu allen anderen Figuren aus dem Original kaum mehr präsent, ich mußte anschließend nachgooglen, um mich dann an Max von Sydow zu erinnern, der die Rolle damals bei Lynch innehatte.
Bei Genderswap kommt es bei mir immer darauf an wir es ausgeführt wird. Wird ein Charakter z.B. weiblich gemacht um dem Zeitgeist zu folgen, geht das selten gut. Macht man einen Charakter weiblich und zeigt dadurch das das Geschlecht keinen Einfluss auf die Geschichte hat, kommen dabei in der Regel gute Geschichten heraus. Keine Ahnung ob ich da jetzt verständlich rübergebracht hab.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben, ich fand mit Starbuck ist es ihnen in der Tat sehr gut gelungen. Starbuck war ein sehr interessanter Charakter und gerade sie auch weiterhin als ‘one of the boys’ zu spielen hat ungeheuer dazu beigetragen. Wissend wohin die Story dann ging hätte ich es aber auch intressant gefunden den Charakter männlich, aber Bisexuell zu machen.
Bisexuelle Charaktere (egal ob männlich oder weiblich) gibt es aus meiner Sicht noch viel zu wenige. Zumindest soweit ich das in der Übersicht habe. Ein Charakter ist entweder Straight oder Gay, aber Bisexuell kommt sehr selten vor.
Ein anderes Beispiel für einen gelungen Genderswap ist für mich Captain Marvel. Hier macht es über den ganzen Film keinen Unterschied ob der Charakter männlich oder weiblich ist. Das ergibt in seiner Gesamtform einen der gelungneren Einträge im MCU.
Dafür ist der Ghostbuster mit All-Female-Cast ein sehr abschreckendes Beispiel wie man keinen Film drehen sollte.