Guten Abend.
Vorwort:
Ich befinde mich in einer Hobbyphase der Stagnation. Aus unterschiedlichen Gründen trete ich auf der Stelle. Diese sind aber nicht von Belang. Um der Sucht zu frönen und die gierigen Synapsen mit Dopamin zu befriedigen, habe ich mich weiter in den virtuellen Urwald des Internets gewagt. Ich bin ein Lore-Connoisseur. Ich liebe den Hintergrund und sauge Informationen auf, wie ein Schwamm. Doch wie der neugierige und naive Psioniker nicht die Gefahren des Warp sieht, bin ich in die Falle der Diskussionen getappt. Es ist ein Gefühl, als wollte man in Melasse schwimmen. Und ich sehe mich immer mehr wie Michael Clarkes John Coffey in The Green Mile, als der den Satz sagt „Ich bin müde, Boss.“ Allerdings ist da auch eine kleine leise Stimme in meinem Kopf, die mich mahnt und fragt: Bin ich Don Quijote? Oder bin ich die Windmühle?
Das Problem:
Ich habe beobachtet, dass viele Leute ihre Informationen zu WH40k offensichtlich nur bruchstückhaft aus dubiosen Quellen oder Memes beziehen. Um mal ein paar Beispiele aufzuführen:
~ Robotue Guillame hat keine Eldar-Freundin/-Waifu („Eine Waifu ist eine weibliche fiktionale Figur, zu der eine besondere Beziehung oder Fanliebe gepflegt wird.“ a.d.R.)
~ Magnus hat sehr wohl etwas falsch gemacht. Mehrmals.
~ Die Krieg nutzen nicht übermäßig ihre Spaten/Schaufeln als Waffen.
~ Abbadon hat nicht versagt. Im Gegenteil. Er ist quasi die Quintessenz dessen, was das Chaos ausmacht.
~ Nur weil Orks etwas glauben, heißt es nicht, dass es automatisch wahr wird. So funktioniert das nicht. Auch wenn „rote Farbä schnella iz“
~ Das Ad Mech paart sich nicht mit Toastern.
Ich könnte die Liste noch weiter fortführen. Ich wette, ihr kennt noch unzählige andere Beispiele. Darum geht es gar nicht. Und bitte versteht mich nicht falsch: Ich mag solche Witze. Weil sie einen Kern Wahrheit enthalten und teilweise eine zynische Spitze, oder ein sarkastischer Spiegel sind. Doch da liegt der Grot im Pfeffer: Es sind nur Witze und keine Fakten.
Ich hab in den letzten zwei Wochen zu viele Diskussionen geführt und gesehen, in denen aber genau das geglaubt bzw. behauptet wurde. Und wie der Internet-Mensch nun mal so ist, lässt er sich kaum überzeugen, wenn er einmal eine virtuell geprägte Meinung hat.
Die Analogie Cervantes:
Bin ich das Problem? Rege ich mich zu sehr über Dinge auf, die eigentlich unwichtig sind? Oder ist ein gewisser Missmut ob der Unwissenheit durchaus angebracht? Bin ich jetzt Windmühle? Oder Ritter? Geht euch das vielleicht ähnlich? Wie würdet ihr damit umgehen? Die Lanze gen Riesen? Oder stoisch wie Sancho Panza das Unausweichliche ertragen, weil man es eh nicht ändern kann?
Auch wenn ich jetzt wie der alte Zausel wirken mag, der am Fenster auf die Jugend schimpft: Ich weigere mich, mich als Gatekeeper oder bockigen Neckbeard zu sehen. Je mehr Leute in das Hobby kommen, umso besser. Ich freue mich über kreative Ideen und mich stört es auch nicht, wenn du weibliche Space Marines baust oder Orks blau, statt grün bemalst.Nur baut eben alles auf einem Fundament auf.
Ich bin auf eure Meinung gesapnnt.
Hundefreund